Subnautica Below Zero im Test: Ein vertrauter Tauchgang, nur kalt serviert

In Subnautica: Below Zero tauchen wir erneut in die Wasserwelt von 4546B ab, die sich sehr vertraut anfühlt, aber auch viele Neuigkeiten bietet. Welche das sind und ob die ausreichen, erfahrt ihr in diesem Test.

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In Subnautica: Below Zero geht es für Robin ins eisige Nass. An Land begegnen uns aber auch Kegelpinguine und andere Kreaturen. In Subnautica: Below Zero geht es für Robin ins eisige Nass. An Land begegnen uns aber auch Kegelpinguine und andere Kreaturen.

2014 tauchte Entwickler Unknown Worlds mit Subnautica im Early Access auf und begeisterte mit seiner abwechslungsreichen Unterwasserwelt. Das Survival-Spiel setzte damit nicht nur im überfüllten Genre ein Zeichen, sondern hinterließ auch große Fußstapfen, die es vom Standalone-Addon Subnautica: Below Zero jetzt zu füllen gilt. Eine neue Story mit neuem Setting und neuen Kreaturen sollen dabei helfen. Aber reicht das aus, um uns ein zweites Mal zum Abtauchen zu bewegen?

Eisige Expedition mit Storyfokus

Was als DLC für Subnautica begann, landete letztendlich als Standalone-Erweiterung Below Zero. In dem spielen wir zwar nicht mehr das Aurora-Crewmitglied Ryley Robinson sondern Xenologin Robin Ayou, befinden uns aber zwei Jahre nach den Ereignissen des ersten Subnautica wieder auf dem außerirdischen Planeten 4546B. Und das dieses Mal in der arktischen Zone, wie der Beiname Below Zero (»unter Null«) schon andeutet. Außerdem landen wir dort dieses Mal freiwillig, wenn auch unsanft, um in grob 20 Stunden herauszufinden, was mit Robins angeblich toter Schwester Sam passiert ist. Während unserer Untersuchungen stellen wir jedoch fest, dass irgendetwas nicht stimmt, da von den dort stationierten Forschungsteams und der Alterra Corporation jede Spur fehlt.

Darf's ein wenig philosophisch sein? Dafür stoßen wir auf eine alte Alien-Zivilisation und einige Charaktere, die etwas mehr Spannung ins Spiel bringen. Neben einer Überlebenden treffen wir so auch auf AL-AN, eine künstliche Intelligenz, die sich in unseren Kopf einnistet. Das gefällt Robin zwar nicht, entwickelt sich aber zu einer interessanten Symbiose, die auch mal in philosophischen Dialogen über das Menschsein resultiert. Eine nette Kleinigkeit, die etwas mehr Tiefe in die Geschichte von Robin bringt.

Wir treffen nicht nur leere Forschungsstationen an, sondern auch mysteriöse Alien-Bauwerke. Wir treffen nicht nur leere Forschungsstationen an, sondern auch mysteriöse Alien-Bauwerke.

Abgesehen von den daraus entstehenden Dialogen und einigen Zwischensequenzen erleben wir die Story ansonsten wieder durch Audiodateien, die sich überall in der Welt finden lassen. Die sind nicht herausragend und nur auf Englisch vertont, dafür gibt es aber deutschen Text.

Der größere Fokus auf die Story tut dem Spiel dabei gut, da sie uns mehr motiviert voranzukommen und die Survivalmechanik zu meistern. Dadurch spielen wir nicht blind ins Blaue hinein. Gleichzeitig setzt sie uns aber auch nicht unter Druck, da wir weiter frei wählen können, wann wir der Story nachgehen wollen. Und falls wir mal auf dem Schlauch stehen sollten, bekommen wir irgendwann Hinweise spendiert, wo sich ein Tauchgang lohnen könnte.

Lobenswerterweise haben die Entwickler beim Plot auf das Feedback der Community gehört, weshalb wir eine spannendere Geschichte spendiert bekommen, als sie uns anfangs im Early Access geboten wurde. Ursprünglich war geplant, dass Sam sich nur per Funk mit Robin unterhält. In der finalen Version ist ihr Tod der Grund, warum wir uns überhaupt in das Abenteuer begeben. Die Story profitiert von diesem persönlichen Ansatz, allerdings hätte Robin hier den Umständen entsprechend noch mehr Emotionen vertragen können.

Subnautica Below Zero - Gameplay-Trailer stimmt uns auf das eisige Survival-Abenteuer ein Video starten 1:21 Subnautica Below Zero - Gameplay-Trailer stimmt uns auf das eisige Survival-Abenteuer ein

Unter Null warten neue Herausforderungen

Grundsätzlich ähnelt Below Zero seinem Vorgänger nicht nur optisch (z.B. Objekte und HUD), sondern spielt sich auch so. Wir sammeln Ressourcen, stellen Ausrüstung und Vorräte her und stampfen wieder ganze Basen aus dem (Meeres)boden, während wir die Mechaniken immer mehr meistern. Dabei gilt es aber auch immer, Gesundheit, Hunger, Durst, Sauerstoff und die Körpertemperatur im Auge zu behalten.

Körpertemperatur? Richtig! Denn wie das neue arktische Setting schon erahnen lässt, kommt damit ein neuer Überlebensfaktor hinzu. Das klingt erst einmal nach mehr Arbeit, ist aber so fair ausbalanciert, dass es nicht groß stört. Denn unter Wasser, wo wir uns immer noch die meiste Zeit aufhalten, bekommen wir hier selten Probleme. Die Kälte macht uns wenn dann an Land zu schaffen. Um nicht zu erfrieren, können wir aber auf Lebensmittel wie heißen Kaffee zurückgreifen, uns an glühenden Termalilien wärmen und auf einen schützenden Thermoanzug hinarbeiten.

Robin friert Wenn wir nicht auf unsere Körpertemperatur achten, können wir erfrieren. Das Eis am Rand des Bildschirms weist uns zusätzlich auf den kritischen Zustand hin.

Crafting Wie bereits im Vorgänger craften wir allerlei Gegenstände am Fabrikator. Es gibt aber noch andere Stationen, mit denen Ausrüstung und Upgrades hergestellt werden.

Womit wir bei der nächsten Ergänzung wären: der Landmasse. Die nimmt im Vergleich zu Subnautica einen größeren Teil der Spielwelt ein, wodurch wir auch auch mehr Abwechslung durch Eishöhlen, Thermalquellen und mehr bekommen. Neben der dort herrschenden Kältemechanik bekommen wir es an Land logischerweise auch mit anderen Pflanzen, Tieren und Rohstoffen zu tun. Aber auch das Wetter spielt eine Rolle. Beginnt es zum Beispiel zu Hageln, sollten wir Schutz suchen. Das fühlt sich realistischer an und trägt zur Atmosphäre bei.

So macht Erkunden Spaß

Trotz größerer Landfläche ist die Welt von Subnautica: Below Zero insgesamt aber kleiner als die des Vorgängers. Das macht aber gar nichts, lernen wir sie so doch besser kennen. Außerdem sind so Erkundungen nicht nur besser planbar, sondern fühlen sich auch befriedigender an. Zumal sich der Grind durch das Sammeln von Rohstoffen eher in Grenzen hält. Es kann zwar trotzdem vorkommen, dass wir mal eine Zeit nach etwas Bestimmten suchen, aber mit der Zeit kennen wir die wichtigen Hotspots.

Auch lange Reisen von A nach B verursachen durch die kleinere Spielwelt weniger Leerlauf. Ohnehin können wir die nun mit neuen Fahrzeugen schneller erkunden. Das Sammeln der Baupläne und Ressourcen, die wir zum Beispiel für den Schneefuchs (eine Art Hoverboard an Land) benötigen, lohnt sich also. Unter Wasser steigen wir dagegen nicht mehr in ein U-Boot, sondern in den Sea Truck.

Station an Land Die Forschungsstation Delta ist nur ein Gebiet, die es zu untersuchen gilt. Das treibt die Geschichte voran und bietet uns auch nützliche Baupläne und mehr.

Sea Truck Im Sea Truck erkundet es sich gleich angenehmer, da wir in ihm wieder unseren Sauerstoff auftanken können. Aggressive Meereskreaturen wie dem Cryptosuchus sollten wir trotzdem aus dem Weg gehen.

Wunderschöne Unterwasserwelt mit Tücken

Ob nur mit Schwimmflossen oder mit technischen Hilfsmitteln, das Erkunden der neuen Biome mit ihren vielfältigen Meereskreaturen macht einfach Spaß. Vor allem die durch Lumineszenz leuchtenden Fische und Pflanzen sind im Dunkeln ein Hingucker und machen einen Teil der stimmigen Atmosphäre aus.

Aber lasst euch nicht vom schönen Schein trügen. Nicht alle Wesen sind so putzig wie die Kegelpinguine. Je tiefer wir gelangen, desto mehr Gefahren warten auf uns. Während wir mit einfacher Ausrüstung wie Messer und Sauerstoffflasche nur wenig Chancen in der dunklen Tiefe haben, verspüren wir weniger Unbehagen, wenn wir mit dem Sea Truck unterwegs sind.

Greifen uns trotz aller Vorsicht aggressiven Artgenossen an, können wir uns zwar auch wehren, im Zweifel nehmen wir aber lieber die Flossen in die Hand. Die Kämpfe sind nämlich nicht gerade die Stärke von Subnautica: Below Zero. Robin ist immerhin eine Forscherin und keine Soldatin.

Krakenhai Die Unterwasserwelt mit ihrer Lichtstimmung und satten Farben ist schön anzusehen. Bis plötzlich ein Krakenhai vor uns auftaucht.

Angriff Sind wir nicht schnell oder stark genug, packt er uns und müssen hoffen, dass das nicht das Ende ist.

Luftblüte In der Tiefe gibt es aber auch hilfreiche Genossen, wie diese Luftblüte, die uns mit Sauerstoff versorgt.

Seekobold Die Seekobolde sind dagegen einfach nur frech und klauen uns gerne unsere Vorräte und Ausrüstung.

Wirklich unfair fühlt sich die Erkundung aber dennoch selten an. Meist können wir noch schnell aus Kämpfen fliehen bzw. gibt uns das Spiel immer irgendwie einen Lösungsweg an die Hand. Sei es durch herstellbare Ausrüstung wie den Seegleiter, um schneller vorwärts zu kommen, oder Pflanzen, die uns Sauerstoff spenden. Wer es sich dennoch einfacher machen will, kann das durch die Wahl des richtigen Modus tun.

Die vier Spielmodi

Auch wenn es sich bei Subnautica: Below Zero um ein Survival-Spiel handelt, sind harte Überlebensstrategien kein Muss. Es gibt für jeden Schwierigkeitsgeschmack einen passenden Spielmodus:

Überleben: Überlebe, während du den Tod von Sam untersuchst. Stirbst du, verlierst du lediglich ein paar Gegenstände. (aktive Faktoren: Hunger, Durst, Gesundheit, Sauerstoff, Temperatur)
Freies Spiel: Wie Überleben, nur ohne Hunger und Durst (aktive Faktoren: Gesundheit, Sauerstoff, Temperatur)
Hardcore: Ohne Sauerstoffwarnung und Respawn (aktive Faktoren: Hunger, Durst, Gesundheit, Sauerstoff, Temperatur, Permadeath)
Kreativ: Baue ohne Einschränkungen, während die Story und Überlebensfaktoren deaktiviert sind.

Richtig vorbereitet fühlen sich die Erkundungen also nicht nur optisch belohnend an, sondern locken auch mit seltenen Ressourcen, Audiodateien oder neuen Bauplänen, die wir durch das Scannen von Objekten erhalten.

Toller Sound und kleine Technik-Wehwehchen

Aus technischer Sicht müssen wir auf der PlayStation 5 nur über ein paar Kleinigkeiten meckern. Während der ganzen Testzeit kam es auf Sonys Konsole weder zu Abstürzen noch fielen uns Bugs auf. Die Early Access-Phase scheint hier geholfen zu haben.

Ganz fehlerfrei ist das Unterwasserabenteuer aber dennoch nicht. Neben einer trotz schneller SSD anfänglichen langen Ladezeit ploppen vereinzelt Texturen wie die Stützpfeiler der Wohnkapseln unschön auf. Außerdem funktioniert die Änderung der Tastenbelegung zumindest auf der PS5 noch nicht einwandfrei. Letztendlich mussten wir wieder auf Standard umschalten, damit wir wirklich alle Aktionen wie das Objekte fallen lassen ausführen konnten.

Die Steuerung bringt unabhängig davon aber noch ein kleines Problem mit sich: In engen Bereichen, beispielsweise in einem Raumschiffwrack, ist die Bedienung gerne mal zu friemelig, um schnell genug zu verschwinden, wenn der Sauerstoff knapp wird. Das hat dann doch das ein oder andere Mal frustriert, lässt sich aber durch passende Ausrüstung auch entschärfen.

Besonders positiv ist uns dagegen das stimmungsvolle Sounddesign aufgefallen. Die im Wasser aufsteigenden Luftblasen oder die in der Ferne rufenden Meerestiere tragen stark zur gelungenen Unterwasserstimmung bei.

Apropos Sound: Auf der PS5 bedient sich Subnautica: Below Zero auch einigen Funktionen des DualSense-Controllers. Beispielsweise werden die adaptiven Trigger für das Ein- und Ausschalten der Taschenlampe verwendet, während wir Audiodateien aus dem integrierten Lautsprecher zu hören bekommen, was den Aufnahmen im Zusammenhang mit dem Setting nochmal eine eigene Stimmung verleiht. Wem das nicht gefällt, der kann es einfach deaktivieren.

Starke grafische Abstriche auf der Nintendo Switch

Dass die Nintendo Switch durch geringerer Power nicht an die Leistung der PlayStation 5 heranreicht, ist keine Überraschung. Dementsprechend erhalten wir auf der Hybrid-Konsole ein weitaus weniger ansehnliches Spiel mit geringer Auflösung, unschönen Kanten und weniger Lichteffekten.

Wen das nicht stört, bekommt auf der Switch aber ohne inhaltliche Abzüge das gleiche Spiel geboten. Ansonsten ist Subnautica: Below Zero aber klar auf der PS5 bzw. anderen leistungsfähigeren Plattformen die bessere Wahl.

Damit ist zwar nicht garantiert, dass ihr von Bugs verschont bleibt, aber wir bekamen es nur auf der Switch mit einem kritischen Glitch zutun, bei dem sich unsere mobile Fahrzeugstation in unsere Landekapsel festgefahren hatte.

An diesem Schreibtisch sieht man sehr gut, wie stark der Unterschied bei der Kantenglättung zwischen PS5 (links) und Nintendo Switch ist.

Auch die Lichtstimmung leidet auf der Switch (rechts) unter der geringeren Hardware-Leistung.

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