Pech für Pharao Tutankahmen: Er wird zum Opfer eines magischen Anschlags. Der adrette Jüngling verwandelt sich in eine modrige Mumie - und ist ab sofort noch tollpatschiger als vorher. Wie gut, dass gleichzeitig der Kämpfer Sphinx durch ein magisches Portal ins alte Ägypten geschleudert wird. Schnell findet der Muskelprotz heraus, dass sein Schicksal mit dem von Pharao »Tut« zusammenhängt.
Ungleiches Heldenduo
In Sphinx und die verfluchte Mumie steuert ihr abwechselnd beide Charaktere: Sphinx, den harten Kerl, und Tut, die ängstliche Mumie. Gut zwei Drittel des Spiels durchforstet ihr mit Sphinx fünf riesige Welten, die übrige Zeit torkelt ihr mit Tut durch die detaillierten 3D-Schauplätze (u.a. Strand, Höhle, Städte am Meer, orientalische Paläste). Die zwei Helden steuern sich ähnlich, fordern aber jeweils eine andere Herangehensweise von euch. Während der agile Sphinx mit seinem Schwert zuschlägt und - im späteren Spielverlauf - aus einem Blasrohr Säure- und Eis-Pfeile verschießt, muss Tut komplett ohne Waffen auskommen. Dafür ist er praktisch unsterblich und kann Einiges einstecken. Entsprechend der Heldenfähigkeiten sind die Levels konzipiert: Sphinx schlägt sich regelmäßig mit ganzen Gegnerhorden herum (insgesamt 50 Feindtypen), springt akrobatisch über Abgründe, hangelt an Vorsprüngen entlang, nutzt Seile zum Schwingen. Bei Tut dagegen stehen vornehmlich ausgefallene Knobeleien auf dem Programm. Zwar löst ihr auch mit Sphinx unzählige Schiebe- und Schalterrätsel. Die wirklich spannenden Kopfnüsse knackt jedoch die Mumie.
Und das mit vollem Mullbinden-Einsatz: Ihr lasst Tut in elektrischen Blitzen brutzeln oder lichterloh brennen, um die äußerst witzigen Rätsel zu lösen.
Sind die Mumien-Abschnitte durchgehend spaßig und motivierend, fehlt es einigen Sphinx-Passagen an Feinschliff. Vor allem beim Kampf: Werdet ihr von mehreren Kreaturen gleichzeitig attackiert, kommt ihr schnell ins Schwitzen, weil jegliche Übersicht flöten geht. Da man einzelne Gegner nicht gezielt anvisieren kann, gehen Schwerthiebe nicht selten ins Leere. Ärgerlich: Sind eure Lebensenergie-Container leer, versetzt euch das Spiel an den letzten Speicherpunkt zurück. Vor allem in den ersten Spielstunden sind diese jedoch spärlich gesät.
Zu Sound: Zwar gibt's keine Sprachausgabe, dafür schöne Musik: Sanfte orientalische Orchesterklänge untermalen das Geschehen dezent.
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