Sonic the Hedgehog im Test - Igel auf Glatteis

Zurück zu den Wurzeln: In Sonic the Hedgehog schickt Sega den blauen Igel mit dem roten Schuhwerk in die Levels, mit denen alles begann. Ob der sichtlich gealterte Stachelträger dem Geschwindigkeitsrausch standhalten kann oder die Raserei in einer Rutschpartie endet, klären wir im Test.

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Wer heutzutage zu den Wurzeln des rasend schnellen Igels zurückkehren möchte, muss dafür tief im Technikarchiv kramen: Nicht nur müssen Cartridge des Originalabenteuers von 1991 und eine passende Konsole wie Segas Mega Drive aufgetrieben werden, sondern auch ein kompatibles Fernsehgerät: Zumindest der Anschluss letztgenannter Konsole erfolgte über ein Antennenkabel. Belohnt wird eine solch nostalgische Unternehmung mit einem Bild, das ebenso verrauscht ist wie die Erinnerungen an die ersten Ausflüge in die Welt des Igels vor mehr als 20 Jahren; vielleicht ein Grund mehr, der neuesten Portierung des Originalspiels Sonic the Hedgehog für iOS-Geräte eine Chance zu geben.

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Das Ringen um Ringe

Am Spielprinzip hat sich nichts verändert: Noch immer rast Sonic derart schnell durch grüne Täler oder Unterwasserruinen, das die Bewegung seiner Beine kaum noch zu erkennen ist. Um auf dem Weg zum Ziel nicht zu sehr auf das Betrachten der Landschaft angewiesen zu sein, sind die Levels mit unzähligen Gefahren gespickt; zudem hat Sonics Nemesis, Dr. Robotnik, eine Armee aus Robotern losgeschickt, um den Igel im Laufen zu Fall zu bringen. Der Kontakt mit Stachelfallen oder Propellerhornissen ist für Sonic gleichermaßen schmerzhaft; während wir erstere tunlichst durch Sprünge vermeiden sollten, werden letztere durch den Impuls eines sich drehenden Igels erlegt - ganz gleich, ob wir gerade durch die Luft fliegen oder über den Boden rollen.

Schnell flammt daher das Geschwindigkeitsgefühl auf, dass auch schon die Konsolenversion zu vermitteln wusste - auch weil das Bild in Sonic the Hedgehog im Gegensatz zu den alten PAL-Heimkonsolen mit 60 Hz über den Bildschirm flimmert. Die Faszination steht und fällt jedoch mit dem spielerischen Können: Wenn Fallen oder Gegner den blauen Sprinter ausbremsen und die bisher gesammelten Ringe, die wir über das Level gesammelt haben, in alle Richtungen davonfliegen, kann der Lauf mit Sonic schnell zu Frust führen.

Massentierhaltung und Fernreisen

Unscheinbare Todesquellen: Im Gegensatz zu den Stacheln tötet das Einquetschen ohne Vorwarnung. Unscheinbare Todesquellen: Im Gegensatz zu den Stacheln tötet das Einquetschen ohne Vorwarnung.

Der Grund für Sonics Abenteuer ist fast nicht der Rede wert: Weil Dr. Robotnik die Tierfreunde des blauen Igels gefangen genommen hat, um sie in seine Roboter zu sperren, sollen wir seine Pläne vereiteln. Schon in den ersten Spielminuten können wir uns nicht völlig des Eindrucks erwehren, dass Sonic the Hedgehog im Kern Kritik an Massentierhaltung übt: Nicht nur jeder zerstörte Roboter fördert ein entführtes Tier zutage; am Ende eines jeden Bosskampfes sprengen wir ein Gefängnis, aus dem dutzende, überglückliche Tiere in die Freiheit entfliehen.

Ist Sonic anfangs noch in grünen Tälern unterwegs, so sind wir später etwa unter griechisch anmutenden Marmorbauten, Casinowelten oder gefluteten Labyrinthen unterwegs - die thematische Variation bringt auch deutliche Abwechslung im Spielverlauf: Während die grünen Täler volle Bewegungsfreiheit gewährleisten, wird Sonic in der leuchtend bunten Casinowelt von Bumpern hin und her geworfen; in den gefluteten Gängen des Labyrinthes müssen wir deutlich verlangsamt nach Luftblasen Ausschau halten, um nicht einem erstickenden Igel dabei zusehen zu müssen, wie er langsam am Bildschirmrand nach unten gleitet.

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