Zu wenig, zu viel
Dank der Swap Figuren ist Skylanders: Swap Force umfangreicher denn je. An jeder Ecke warten Herausforderungen, Schätze, Bonusmissionen und versteckte Abschnitte, die nur darauf warten, erkundet zu werden - zumindest, wenn man die nötigen Figuren besitzt. Wer nur mit dem Starterset spielt, erlebt zwar die komplette Story, kann aber auch schnell genervt knurren, wenn er ständig an verschlossenen Bonustüren vorbeilaufen muss. Denn selbst wenn wir die zugehörigen Belohnungen nicht unbedingt brauchen, haben wir so oft das Gefühl, etwas Wichtiges zu verpassen.
Mit einer riesigen Figurenauswahl begeistert Skylanders da schon mehr. Da es für Swap Force aber mehr charakterbezogene Boni gibt als in allen anderen Teilen, müssen wir für unseren Geschmack fast ein wenig zu häufig die Figuren wechseln. Und auch wenn die Ladezeit kurz ist, stört der Wechselbildschirm dann doch, wenn wir ihn zu häufig zu Gesicht bekommen. Besonders, weil das Spielgefühl ohnehin ein wenig träge ausfällt - da hilft es auch nicht, dass wir jetzt springen können.
Längere Laufwege ziehen sich selbst mit flinken Skylandern mehr in die Länge als Weihnachten bei Oma. Belanglose Dialoge und ellenlange Erklärungen von Spielmechaniken, die (für einen erwachsenen Spieler) eigentlich selbstverständlich sind, bremsen aus und langweilen stellenweise sogar, denn wir müssen dafür regungslos stehenbleiben und können sie oft nicht mal wegdrücken.
Kooperativ gegeneinander
Trotz des oftmals trägen Spielgefühls und des teils nervigen, kindgerechten Geplappers der Nebencharaktere motiviert Skylanders: Swap Force zum Weiterspielen, weil es extrem viel zu sammeln, zu entdecken und zu verbessern gibt. Zu zweit klappt das sogar noch besser, schließlich haben wir dann die doppelte Angriffsstärke. Für den Koop-Modus schließen wir einfach einen zweiten Controller an und stellen eine zweite Figur aufs Portal. Praktisch: Da die Stufe direkt in der Figur gespeichert wird, kann unser Kollege seine eigenen Lieblingscharaktere mitbringen und weiter verbessern.
Da wir zu zweit aber weder mehr Gegner noch mehr Goldmünzen erhalten, stehen wir auch immer ein bisschen im Konkurrenzkampf mit unserem Mitspieler. Schließlich soll ja niemand ein größeres Stück vom Kuchen abbekommen! Da keine stärkeren Widersacher auf uns lauern, wir aber doppelt so viel austeilen, senkt das Koop-Abenteuer gleichzeitig den Schwierigkeitsgrad. Gemeinsam mit den ohnehin sehr einfachen Kämpfen und Rätseln entstehen so einige beinahe komplett anspruchslose Passagen. Alles in allem macht Swap Force mit Freunden dennoch mehr Spaß.
Mehr als zwei Spieler sind übrigens nicht möglich, da das Portal nicht mehr als zwei vollwertige Figuren erfassen kann. Alles, was wir dann noch drauf stellen dürfen, sind Addons und Boni. Die gibt es in Battle- und Adventure-Packs zusätzlich zu kaufen, sie enthalten Waffen die wir im Spiel einsetzen können, Werteverbesserungen auf Zeit oder sogar zusätzliche Spielmissionen und Herausforderungen.
Schäfchen, Blümchen und Fledermäuse
Wie das gesamte Spielprinzip ist auch die Grafik kindgerecht. Der quietschbunte Knuddellook mit freundlichen Fantasy-Monstern protzt an allen Ecken und Enden mit putzigen Details, Blümchen und Tierchen. Da Swap Force in 1080p läuft, erstrahlen alte wie neue Charaktere erstmals in Full HD. Da stören gelegentliche, kurze Ruckler beim Figurenwechsel und flimmernde Kanten bei Gras und Pflanzen nicht sonderlich.
Richtig gut ist die deutsche Sprachausgabe. Die gewohnten Sprecher machen einen ordentlichen Job, auch wenn sich manche Dialoge unnötig ziehen und Videosequenzen gelegentlich nicht lippensynchron laufen. Der Soundtrack klingt gut, ist auf Dauer aber heroische Standard-Fantasy-Kost. Schillernde Soundeffekte runden das kinderfreundliche Bild ab.
Wen das eindeutig auf Jüngere ausgelegte Spielkonzept und natürlich der Kauf von Unmengen an Spielzeug nicht abschreckt, der verbringt mit den wieder einmal gut umgesetzt Action- und Rollenspielelementen und natürlich dem Sammelwahn jede Menge unterhaltsame Stunden.
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