Radiorauschen und Realitätswechsel
Das grundlegende Spielkonzept bleibt auch in Silent Hill 3 dasselbe, allerdings wechseln Handlung und Hauptperson. Die junge und verletzliche Heather erwacht zu Beginn im Einkaufszentrum aus einem Alptraum, der bald zur furchtbaren Realität wird. Denn obwohl der Shoppingtempel eigentlich ein ganzes Stück entfernt von Silent Hill liegt, haben die Schreckgestalten irgendwie ihren Weg hierher gefunden.
Damit nicht genug landet Heather bald in der sogenannten Anderswelt, die schon James in Silent Hill 2 öfter besuchen musste, als ihm lieb war. Diese bedrückende Kerkerdimension ist ebenso wie das Radio, das nahe Gegner mit lautem Rauschen ankündigt, ein Markenzeichen der Serie.
Zurück in der Realität muss Heather dann auch noch feststellen, dass die mysteriöse Claudia ihren Vater ermordet hat. Sie folgt der fanatischen Sektenführerin nach Silent Hill, wo sie sich den Schatten ihrer Vergangenheit stellen muss und das Unglück weiter seinen Lauf nimmt.
Hier wird ein Nachteil der HD Collection deutlich. Im Gegensatz zum komplett eigenständigen zweiten Teil baut die Handlung nämlich auf dem ursprünglichen Silent Hill auf, das nicht in der Sammlung enthalten ist. Zwar kann man die Geschichte auch ohne Vorgängerkenntnisse verstehen, die Pointe am Ende verliert dann aber an Wirkung.
Hört sich irgendwie anders an, oder?
Wenn wir uns so im alten Silent Hill umsehen, merken wir mal wieder, wie unsere Erinnerung nostalgisch verklärt wurde. Silent Hill 2, das als einer der ersten Titel für die PlayStation 2 erschien, wirkte 2001 noch fast wie ein Film, haut heute aber optisch niemanden mehr aus den Socken. Das zwei Jahre später erschienene Silent Hill 3 sieht in HD dagegen immer noch ausgezeichnet aus, allerdings fallen die faden Texturen negativ auf.
Die Atmosphäre ist bei beiden Titeln jedoch genauso packend wie damals, und die detaillierten Charaktermodelle können sich auch heute noch sehen lassen. An die etwas altmodische Steuerung und die vorgegebenen Kameraperspektiven haben wir uns ebenfalls schnell wieder gewöhnt.
Ein Problem gibt es jedoch: Die Serie war früher unter anderem für ihren fantastischen Soundtrack von Akira Yamaoka bekannt, der nun nicht mehr bei Konami angestellt ist. Die Kompositionen wurden deshalb neu aufgenommen und dazu auch gleich die Dialoge nochmal eingesprochen, da zu Beginn der Produktion nicht alle Rechte geklärt waren.
Die nachgespielten Musikstücke klingen sehr original-getreu und auch die Sprecher machen ihre Sache gut. Für alte Silent Hill-Touristen, die Dialoge und Soundtrack wie bei einem guten Film immer noch im Ohr haben, ist die Neuvertonung aber mehr als gewöhnungsbedürftig. Konami hat sich mittlerweile allerdings mit den damaligen Sprechern geeinigt und packte das Original einfach noch mit drauf.
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