Das Horror-Franchise rund um Silent Hill nahm seinen Anfang 1999 in Japan. Der Schauplatz ist damals fiktiv - 2006 nimmt die Verfilmung des Spiels jedoch Anleihen bei einer echten Stadt, konkret gesagt bei Centralia, Pennsylvania, wie Duncan Fyfe in einem ausführlichen Artikel beschreibt. Das kleine Örtchen ist dafür bekannt, eine Geisterstadt zu sein.
Schuld daran ist ein Unglück, das sich im Jahr 1962 ereignet hat: Seit über 50 Jahren brennt dort ein unterirdisches Feuer, da sich die Anthrazitkohle in den Minenschächten unter der Stadt durch einen Unfall entzündet hat. Während viele nun die Stadt als »Tor zur Hölle« oder schlicht »verdammt« bezeichnen, nutzten auch die Macher des Silent-Hill-Films den außergewöhnlichen Ort für sich und erklärten die unheimliche Atmosphäre der Stadt Silent Hill mit den Vorkommnissen.
Da die Kohleminen die Haupteinnahmequelle von Centralia waren und das unterirdische Feuer den Boden immer noch aufheizt, wurden die Einwohner evakuiert. Momentan leben allerdings noch ungefähr fünf ältere Menschen in der Geisterstadt, die sich weigerten, ihren Heimatort zu verlassen.
Die verbleibenden Einwohner werden nun tagtäglich mit dem fragwürdigen Tourismus konfrontiert, den das Unglück und daraus resultierende die Publicity hervorgebracht haben. So seien beispielweise die Straßen zum Ort inzwischen mit allerlei Sprüchen oder Warnungen wie »Welcome to Hell 666« oder »Silent Hill, PA« beschmiert.
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Auch Silent-Hill-Fans lassen es sich nicht nehmen, in die Stadt zu pilgern, die als Vorbild für den Filmschauplatz diente. Auch dort findet sich die bedrückende Leere und der omnipräsente Rauch der Silent Hill im Film umgibt und auf das unterirdische Feuer zurückzuführen ist. Dem Director Christophe Gans nach habe man sich so sehr bei Centralia inspirieren lassen, dass sogar der Arbeitstitel des Films »Centralia« lautete. Gedreht wurde der Film dabei eigentlich in Kanada.
"»Wir haben das, was Centralia passiert ist benutzt, um den Mythos um Silent Hill zu verstärken.«"
Die Begeisterung der Bewohner darüber dürfte sich in Grenzen raten. Viele ärgern sich über den Rummel und wünschen sich einen anderen Umgang mit der Katastrophe - vor allem in Bezug auf Hinterlassenschaften der Touristen wie die Graffitis.
"»Es stört mich auf verschiedene Arten… Vielleicht würde es helfen, wenn es nette Dinge wären wie »Ich liebe und vermisse diese wundervolle Stadt«, mehr positive Nachrichten, dann wäre es nicht so schlimm.«"
Hinzu kommt, dass bislang jeder Versuch, das Feuer zu löschen, scheiterte. Da die Maßnahmen der Regierung die Situation teilweise verschlimmert haben sollen, fühlten sich viele betrogen. Zu Beginn glaubte man sogar, die Regierung wolle die Einwohner zum Gehen überreden, um später die wertvolle Anthrazitkohle für sich beanspruchen zu können. Auch soll das Feuer angeblich nie unmöglich zu löschen gewesen sein - ab einem gewissen Punkt soll es sich finanziell einfach nicht mehr gelohnt haben, wie David DeKok in seinem Buch »Fire Underground« schreibt, in dem er die Hintergründe der Katastrophe untersucht.
P.T. / Silent Hills - Screenshots aus dem spielbaren Teaser ansehen
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