Nach einem Storyabschnitt müsst ihr erst wieder einige Aktivitäten meistern, um neue Storymissionen freizuschalten. Das unterhält dank der abwechslungsreichen Aufgaben, trotzdem hat man alles so ähnlich auch schon in GTA erlebt, weshalb die Storymissionen im Vergleich zu den Aktivitäten oft uninspiriert wirken. Euren Anteil am Gewinn der »Saints« könnt ihr täglich in eurer Hütte abholen. Dort bunkert ihr auch Waffen und noble Schlitten. Clubs, Häuser oder neue Wohnungen könnt ihr leider nicht kaufen – in puncto Immobilien hat GTA also weiter die Nase vorn. Oft starten die Gangs Angriffe auf die von euch kontrollierten Stadtteile. Dann heißt es ab in den Wagen, denn das umkämpfte Gebiet muss schnellstmöglich von den Angreifern gesäubert werden, ansonsten geht das Viertel an die Konkurrenz.
Dafür benötigte Knarren könnt ihr entweder im Waffenladen zu überteuerten Preisen kaufen, oder ihr verprügelt Polizisten und Mitglieder anderer Gangs, um ihnen die Schießeisen abzunehmen. So oder so, Munitionsknappheit wie in GTA braucht ihr nicht zu befürchten. Und trotz einer fehlenden automatischen Zielerfassung gehen die Schießereien aus der Verfolger-Perspektive locker von der Hand und steuern sich ähnlich simpel wie bei Max Payne 2. Im späteren Spielverlauf, wenn ihr schon mehr als zwei Drittel der Karte kontrolliert, wechseln sich Aktivitäten, Storymissionen und Rückeroberungs-Aufgaben ständig ab, weshalb ihr immer was Neues zu tun habt und euch so schnell nicht langweilig wird.
Ganxtaville
Dank Next Gen-Power wirken die Bewohner, Straßenzüge und Fahrzeuge viel realistischer und detailreicher, als ihr das von den aktuellen Konsolen gewohnt seid. Saint’s Row bietet allerdings nicht so eine große Karte wie GTA: San Andreas. Als kleines Trostpflaster gibt es keine Ladezeiten, wenn ihr ein Geschäft, Gang-Gebäude oder eine Bar betretet. Allerdings verbringt ihr nur einen kleinen Teil eurer Spielzeit in Gebäuden. Auf den Straßen finden sich die unterschiedlichsten Autos, viele davon sind individuell getunt. Das wirkt sich nicht nur auf das Design aus, sondern auch auf das Handling, weshalb sich jede Gangster-Kutsche anders fährt. Zusätzlich könnt ihr in der Stadt endlich einmal richtig viel kaputtmachen. Zäune, Mülltonnen, Bäume, Hydranten, Bänke, Telefonzellen, Laternen – eigentlich kann alles außer Gebäude, Brücken und Straßen zerstört werden. Die Tag-, Nacht- und Wetterwechsel sind so fein und lang gezogen animiert, dass die Übergänge gar nicht auffallen. Allerdings hat der Titel auch seine genretypischen Macken. So poppen Fahrzeuge und Bäume oft sehr spät auf, teils verschwinden sogar Teile der Fahrbahn für einen Sekundenbruchteil, oder ein Fahrzeug ist plötzlich nicht mehr da. Das zerrt bei schnellen Verfolgungsjagden am Spielspaß. Und es gibt nicht ein einziges Motorrad in der ganzen Stadt, was einen ziemlich traurigen Eindruck hinterlässt, da die Zweiräder doch inzwischen aus keinem virtuellen Straßenbild mehr wegzudenken sind. Dafür kann sich die künstliche Intelligenz eurer Gegner und Bandenkollegen sehen lassen. Habt ihr euch bei den »Saints« nach oben gearbeitet, könnt ihr in den von euch kontrollierten Vierteln bis zu drei Helfer rekrutieren. Die stehen euch dann bei Aufträgen zur Seite, feuern fleißig aus dem Auto auf eure Gegner und erleichtern euch auch zu Fuß den Verbrecher-Alltag. Aber auch ohne Rekrutierung stehen euch die »Saints« zur Seite. Verfolgt euch die Polizei, schießen die Verbündeten in eurem Viertel von alleine auf Cops, Polizeihubschrauber, FBI oder andere Gegner. So lässt sich euer Fahndungslevel schneller steigern, als dies bei GTA der Fall ist; ihr geht aber nicht so schnell drauf, da ihr immer auf Hilfe bauen könnt. Diese Dynamik in der Auseinandersetzung mit den Gesetzeshütern ist bei Saint’s Row insgesamt besser gelungen als bei GTA.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.