Risen 3: Titan Lords - Enhanced Edition im Test - Auf PS4 so viel besser

Auf Last-Gen-Konsolen war Risen 3: Titan Lords im Test ein technischer Schiffbruch. Ein Jahr später soll die Enhanced Edition exklusiv auf PS4 den guten Ruf retten und fährt dafür sogar Effekte auf, die es damals auf dem PC nicht gab.

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Der ursprüngliche Test
Dieser Artikel geht vor allem auf die Verbesserungen der PS4-Version von Risen 3 ein. Hier findet ihr den ursprünglichen Test zu Risen 3 für PS3 und Xbox 360.

Batman würde der Risen 3: Titan Lords - Enhanced Edition wohl verständnisvoll die Verpackung streicheln. Denn der Fledermausmann kennt das Drama mit schlechten Ports nur allzu gut. Da gibt man ein eigentlich gutes Spiel in die Hände externer Entwickler, damit sie es für den PC oder Konsolen portieren - und am Ende kommt eine Katastrophe bei raus. Bei Batman: Arkham Knight musste die PC-Version kurzerhand wieder zurück in die Entwicklung, während die Konsolen-Umsetzung von Risen 3 im vergangenen Jahr zwar auf den Markt kam, aber deutlich schlechtere Wertungen kassierte als die PC-Fassung.

Das mag auch daran liegen, dass die veraltete Hardware von PS3 und Xbox 360 in der Entwicklung des Spiels irgendwie nicht passen wollte. Miese Texturqualität, eine noch miesere Bildrate und störendes Kantenflimmern - das sind nur drei der vielen Probleme, mit der die Last Gen nicht fertig wurde. Deshalb erscheint jetzt die Enhanced Edition, komplett optimiert und exklusiv für PS4. Weil die Änderungen vor allem die Technik betreffen, legen wir darauf im Test auch unseren Fokus: Reichen die Updates, um aus dem Inseltrip ein Sightseeing-Paradies zu machen?

Das spielerisch volle Paket

Doch bevor wir auf den Grafik-Sprung eingehen, noch ein paar Worte zum spielerischen Umfang: Die Enhanced Edition führt zwar weder neue Mechaniken, noch extra für die PS4 programmierte Umgebungen ein, enthält aber alle drei DLCs des ursprünglichen Risen 3. Adventure Garb beinhaltet dabei nicht mehr als ein paar neue Ausrüstungsteile für unseren Helden, Koboldplage und Nebelinsel geben uns dafür insgesamt etwa sechs Stunden zusätzliche Spielzeit auf zwei neuen Inseln: die Insel der Kobolde, in denen wir lernen, wie ein diebischer Gnom zu denken, sowie die bizarre Nebelinsel, auf der der Wahnsinn regiert.

Man kann zwar drüber diskutieren, ob es damals ein notwendiger Schachzug war, die ursprünglichen Preorder-Boni im Nachhinein hinter einer Kaufbarriere von insgesamt 12 Euro auszulagern - in der Enhanced Edition fügen sich die Areale aber auf jeden Fall sehr gut ein. Abseits davon ist die Neuauflage inhaltsgleich zum originalen Titan Lords. Die Bedienung per Gamepad funktioniert übrigens tadellos. Zwar klappt die Menüführung auf PC mit Maus und Tastatur etwas besser, die Kämpfe und das rasche Aufsammeln von Kräutern und anderen Items fühlen sich dafür mit dem PS4-Controller deutlich griffiger an.

Problemkind Performance

Die Enhanced Edition verspricht nach Angaben des Publishers Deep Silver ein Erlebnis, das sich technisch auf dem Niveau der PC-Version in ultrahohen Grafikeinstellungen bewegt. Und tatsächlich ist der Sprung in Sachen Optik im Vergleich zu den Last-Gen-Fassungen gigantisch: Auf nativen 1080p läuft das Spiel im Optimum bei 60 Bildern pro Sekunde. Diese Framerate kann es allerdings nicht konstant aufrechterhalten - gelegentliche Einbrüche sind spürbar, bewegen sich aber nahezu immer im immer noch flüssigen Spektrum von 25 bis 30 Bildern.

Zwar sind die Bodentexturen noch immer recht detailarm, dafür gibt’s kein nerviges Kantenflimmern mehr. Zwar sind die Bodentexturen noch immer recht detailarm, dafür gibt’s kein nerviges Kantenflimmern mehr.

Texturen und Effekte können indes durchaus mit dem PC konkurrieren. Zwar trumpft letzterer noch immer mit einer besseren Weitsicht, was gerade bei den vielen Panorama-Ansichten im Inselparadies zum Tragen kommt. Dafür bringt die Enhanced Edition schon bei Release volumetrische Wolkeneffekte, die komplett neu sind (aber demnächst auch für PC per Patch nachgereicht werden). Die machen das Wetter stimmungsvoller, trotzdem gibt's für Besitzer der PC-Version keinen Grund, sich die PS4-Fassung zuzulegen.

Die Enhanced Edition richtet sich klar an Spieler, die von der Last-Gen-Fassung enttäuscht sind oder nach einem neuen, guten Rollenspiel für ihre Konsole suchen. Und die können bedenkenlos zugreifen. Wer hingegen zwischen Rechner und PS4 tendiert, macht mit keiner der beiden Versionen etwas falsch, allerdings behält der PC in der Summe dank höherer Auflösung und besserer Weitsicht trotzdem mit knappem Vorsprung die Nase vorn. Abgesehen davon reißt Risen 3 natürlich im Vergleich zu anderen großen Rollenspielen wie The Witcher 3 oder Dragon Age Inquisition nach wie vor keine Bäume aus.

Die Charaktermodelle und Animationen sind auch auf PS4 karg und hölzern, die Lichteffekte kaschieren oft Detailarmut in den Texturen - unterm Strich geht die Optik zwar in Ordnung, die großen Stärken entfaltet Risen 3 aber im Design der Spielwelt sowie im Rollenspielsystem. Und in dem Bereich ist es gar nicht schlimm, dass Piranha Bytes keine Änderungen vorgenommen hat: Spielerisch war Risen 3: Titan Lords schon 2014 ein sehr gutes Rollenspiel. Und das ist die Enhanced Edition ein Jahr später auch.

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