Heldenmaterial
Zum anderen verhält Lara sich aber auch nachvollziehbarer. Besonders aufgefallen ist uns beispielsweise, dass sie nach ihren heftigeren Stürzen immer noch an die Stelle fasst, an der sie im letzten Teil von einem Pfahl durchbohrt wurde. Trotzdem ist sie keinesfalls weinerlich. Während sie im ersten Teil noch regelrecht herumquengelte, hat die Lara aus Rise of the Tomb Raider schon so einiges hinter sich. Natürlich zittert sie in der sibirischen Taiga, und die Schwefeldämpfe mancher Höhlen lassen sie husten, aber das ewige Lamentieren am Lagerfeuer ist vorbei.
Lara denkt trotzdem noch über die Geschehnisse nach, sinniert jedoch nicht ewig über einen in einer Cutscene getöteten Soldaten, obwohl sie zuvor im Spiel bereits zwanzig andere niedergestreckt hat. Lara muss nicht mehr den Spagat zwischen unschuldigem Mädchen und harter Grabräuberin verkörpern, sondern wird immer mehr zu einer taffen Frau, die ihren Aufgaben tatsächlich gewachsen ist. Dieser Lara trauen wir ohne Probleme zu, ein Sowjetgefängnis voller Privatsöldner aufzuräumen. In Tomb Raider wurde Lara zur Kämpferin, aber in Rise of the Tomb Raider wird sie zur Heldin.
Weniger Actionstar, mehr Archäologe
Mit einer waschechten Action-Heldin muss auch die Geschichte keine Kompromisse mehr eingehen. Lara versucht, mit der Bergung eines mysteriösen Artefakts den Ruf ihres Vaters zu retten, und trifft dabei auf den Geheimorden Trinity, der bereits für das Chaos auf Yamatai verantwortlich war. Auf der Suche nach der verlorenen Stadt Kitesch sprengen sie sich durch die sibirische Taiga und direkt in den Lebensraum eines Bergvolks, das die sagenumwobene Stadt seit Jahrhunderten bewacht. Als Lara sieht, wie sich das Bergvolk mit Pfeil und Bogen gegen die Übermacht aus gepanzerten Elitesoldaten zur Wehr setzt, entscheidet sie sich, sie zu unterstützen.
Inmitten von Guerilla-Kämpfen und feindlichen Hinterhalten versucht sie gleichzeitig immer noch, das Artefakt zu finden. Ihr gegenüber steht ein Bösewicht, dem der Antagonismus aus allen Poren tropft. Das klingt nicht nur nach Abenteuer, sondern spielt sich auch wie eines. Rise of the Tomb Raider ist ein spielbarer Indiana-Jones-Film, wenn auch mit weniger Humor und voller Klischees, die selbst Spielberg zu peinlich wären. Dafür mit weniger sinnfreien Ballereinlagen. Viel mehr als im Vorgänger steht nämlich ganz klassisch das Erkunden von Gräbern und Höhlen im Vordergrund, wodurch sich Tomb Raider nun auch wieder stärker vom PlayStation-Konkurrenten Uncharted unterscheidet.
Tomb Raider mit Mann: Uncharted 4
Expeditionskarten:
In Rise of the Tomb Raider erhalten wir für die Beendigung der einzelnen Abschnitte so genannte Expeditionskarten. Diese schalten unterschiedliche Gameplay-Modi und Items frei, die wir im Expeditionsmodus einsetzen können. Dort können wir ganze Abschnitte noch einmal mit bestimmten Herausforderungen spielen. Beispielsweise müssen wir ein Level beenden, ohne Schaden zu nehmen, oder Rätsel innerhalb einer gewissen Zeitspanne lösen. Die Expeditionskarten schalten für diesen Modus besondere Effekte frei, beispielsweise Gegner, die jedem Nahkampfangriff ausweichen oder einen Perma-Death-Modus. Manche der Modifikationen, wie der Big-Head-Modus oder ein Hühner-Pfeil sind aber auch einfach nur komisch. Ungeduldige können die Packs auch mit Echtgeld kaufen: Die einzelne Pakete sind für 1,99 Euro im In-Game-Shop erhältlich.
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