Mensch gegen Zombies
Obwohl es auf bekannte Ego-Shooter-Mechaniken baut, kommt Rise of Nightmares komplett ohne Controller aus: Getreu Microsofts Werbeslogan »Du bist der Controller« wird euer Körper zum vollwertigen Joypad-Ersatz: Per Gestensteuerung lauft, kämpft und interagiert ihr. Zunächst ist es natürlich noch ungewohnt, zum Gehen den Fuß nach vorne zu stellen und dabei gleichzeitig per Schulterbewegung nach links und rechts zu sehen. Doch schon nach wenigen Minuten hat man die Bewegungen verinnerlicht und bewegt sich beinahe so behände wie mit dem Gamepad. Höhepunkt sind dabei natürlich die Kämpfe, in denen ihr die Zombies mit rechten und linken Geraden verdrescht, ihnen per Stahlrohr einen Scheitel zieht oder mit der Eissäge die Rübe runtersäbelt. Je nachdem welche Waffe ihr einsetzt, sind die Kampfbewegungen unterschiedlich: Faustkampf funktioniert mit rechten und linken Schwingern, Klingen könnt ihr entweder seitlich oder von oben durchziehen, und bei der Kettensäge genügt eine beidhändige Bewegung nach vorn, um ordentlich Schaden anzurichten. Gelegentlich müsst ihr auch noch Untote von euch wegstoßen oder die modrigen Gesellen per Fußtritt in Fallen befördern.
Im Stehen spielen
Alle Handgriffe, die ihr bei Rise of Nightmares macht, müsst ihr 1:1 vor dem Kinectsensor ausführen. Dreht ihr zum Beispiel an einem Ventil, macht ihr eine beidhändige Drehbewegung. Kriecht ihr durch einen engen Gang, geht ihr vor dem Fernseher in die Hocke. Wollt ihr eine Leiter hinaufklettern, macht ihr eine Kletterbewegung - selbst trockenschwimmen oder imaginäre Moskitos verscheuchen müsst ihr in diesem Spiel! Rise of Nightmares zeigt eindrucksvoll, was mit Kinect möglich ist. Schade nur, dass Abwechslung und Optik eindeutig zu kurz kommen. Immer nur durch finstere Gänge rennen und Zombies plätten oder Schalter umlegen macht zwar zunächst tierischen Spaß, hat sich spätestens nach zwei Stunden aber totgelaufen - trotz und sogar wegen der Bewegungssteuerung. Hier zeigt sich nämlich, dass Kinect und »richtige« Spiele irgendwie nicht zusammenpassen. Wer will schon mehrere Stunden lang im Stehen spielen? Zudem kommt einfach keine richtige Gruselstimmung auf, und die Zusatzhardware machte während unseres Tests einige Probleme: Zu schnelle Bewegungen wurden in den Kämpfen nicht korrekt umgesetzt, und die Kamera musste sich innerhalb von drei Stunden zwei Mal neu ausrichten, sodass das Spiel unterbrochen wurde.
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