Fazit: Remothered: Tormented Fathers im Test - Italienischer Horrorthriller zum Mitspielen

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Fazit der Redaktion

Michael Cherdchupan
@the_whispering

Remothered ist ein Spiel für alle Survival-Horror-Connaisseure, die keine Lust haben, sich der Hundertsten Zombie-Apokalypse zu stellen. Es gab in letzter Zeit kaum ein Spiel, das mich so glaubwürdig in die Rolle einer beinahe wehrlosen Person versetzt hat. In vielen anderen Horrorspielen habe ich trotz Ich-Perspektive das Gefühl, distanziert auf das Geschehen zu schauen. Hier bin ich aber Rosemary Reed! Wann immer sie stolpert, sich erschrickt, sich verletzt: Ich kann es nachvollziehen. Wenn sich dann die grausamen Geheimnisse des maroden Anwesens vor meinen Augen entfalten, bin ich dem großartig inszenierten Horrorthriller völlig verfallen. Dabei hilft die am Giallo orientierte Gestaltung ungemein. Mir hat vor allem die Musik von Luca Balboni und Nobuko Toda gefallen. Letztere hat an namhaften Spielen wie The Evil Within, Halo oder Final Fantasy 14 mitgearbeitet. Ihre Erfahrung ist mit jeder Note spürbar.

Sicher, es gibt kleinere Schönheitsfehler. Die Animationen der Charaktere wirken insbesondere in den Zwischensequenzen hölzern, und in seltenen Situationen handeln die Widersacher nicht nachvollziehbar. Da wird dann erst einmal triumphierend gelacht, statt Rosemary direkt anzugreifen. Das gibt Spielern immerhin Zeit zu flüchten, ist für mich aber ein kleiner Makel in dem ansonsten (nach Horrormaßstäben) realistisch wirkenden Szenario. Trotzdem ist es sehr beeindruckend, was das italienische Indie-Team von Stormind Games zusammen mit Chris Darril auf die Beine gestellt hat. Es ist kein Horror-Blockbuster voller übertriebener Action, der wegen des hohen Budgets jedem gefallen muss. Nein, Remothered: Tormented Fathers ist dreckig, grotesk, psychotisch und fies. Es ist als Auftakt einer Trilogie geplant, und ich bin sehr auf die nächsten beiden Teile gespannt.

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