Backbone One im Test: Die zweite Generation geht große Kritikpunkte an (Update)

Der Aufsteck-Controller Backbone One greift das PlayStation Portal von Sony an. Er ist zum Beispiel deutlich flexibler, hat aber auch Nachteile.

God of War Ragnarök kann via Remote Play auf dem Handy mit dem Backbone One gezockt werden. God of War Ragnarök kann via Remote Play auf dem Handy mit dem Backbone One gezockt werden.

Update vom 16. Juli 2024: Anlässlich des Amazon Prime Day und einer deutlichen Reduzierung des Backbone One-Preises haben wir den Testartikel noch einmal mit Informationen zur zweiten Generation des Smartphones-Griffs ergänzt.

Mit dem PlayStation Portal hat Sony einen offiziellen Streaming-Handheld für die PS5 auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich um eine Fusion aus einem 8 Zoll-Display und dem DualSense-Controller. Eure Konsole dient lediglich als Basis-Station.

Keine wirklich neue Idee, immerhin gibt es Remote Play seit der PS3 in Kombination mit der damaligen PSP. Ab der PS5 und PS4 klappt die Bedienung auch auf dem Smartphone und das macht sich der Backbone One zu Nutze.

So funktioniert der Aufsteck-Controller

Im Gegensatz zum Streaming-Handheld von Sony ist der Backbone One ausschließlich ein Controller, den ihr über einen USB-C- oder Lightning-Stecker mit eurem Handy verbindet. Das Smartphone dient dann als Display und kann mit dem Aufsteck-Gamepad bedient werden.

Das Einclippen war für mich anfangs etwas störrisch, da die linke Seite dafür herausgezogen werden muss und sie relativ schnell wieder zurückspringt.

Beim aktuellen Modell wurde die Zugkraft des Mechanismus zum Glück entschärft, mit ein bisschen Übung klappt der Vorgang aber auch schon mit der ersten Generation recht flott.

Der Backbone One sieht schick aus und liegt auch gut in der Hand. Der Backbone One sieht schick aus und liegt auch gut in der Hand.

Euer Handy-Case müsst ihr dafür außerdem abnehmen, ansonsten sitzt der USB-C- oder Lightning-Anschluss nicht korrekt. Zumindest bei der ersten Generation, bei der zweiten liegen magnetische Adapterklemmen bei, die tiefer angelegt sind und somit die Dicke von Handyhüllen ausgleichen.

Eine Auswahl an kompatiblen Cases für Android- und Apple-Handys findet ihr auf der Seite des Herstellers, es dürften aber noch einige weitere Produkte kompatibel sein, schließlich ähneln sich die Hüllen sehr in Form und Dicke.

Ohne rutschfestes Gummi-Case kam es bei meinem arg in die Jahre gekommenen Samsung-A50-Smartphone dann zu ein paar Schwierigkeiten: Da das Handy eher klein ausfällt, sackte es ein wenig im Griff ab. Herausgerutscht ist es zwar nie, jedoch nervte die leichte Schräglage etwas.

Darin brilliert der Backbone One

Im Gegensatz zum PlayStation Portal, das ausschließlich Remote Play beherrscht, könnt ihr aufgrund der Android- oder iOS-Plattform jede x-beliebige App mit dem Backbone One-Controller nutzen.

Darunter die Remote Play-Alternative PSPlay, die zwar ein bisschen komplexer in der Einrichtung ist und eine minimal höhere Latenz aufweist, dafür jedoch weitaus ruckelfreier läuft.

Mehr darüber findet ihr hier:

Über den Xbox Game Pass kann ebenfalls ohne Probleme mit dem Backbone One gezockt werden, genau wie jedes Handy-Spiel mit Controller-Support, etwa Call of Duty Mobile. Auf Kompatiblitätsprobleme bin ich soweit nicht gestoßen, eigentlich nur dann, wenn eben kein Controller-Support implementiert wurde.

In der zum Backbone One dazugehörigen App werden die ganzen Dienste zudem gebündelt, mit Komfort und Flexibilität geizt der Controller also nicht.

Die Backbone-App ist übersichtlich gestaltet und vereint all eure Apps. Die Backbone-App ist übersichtlich gestaltet und vereint all eure Apps.

Dem Backbone One fehlen einige Funktionen

Das Feedback der Tasten ist beim Aufsteck-Controller richtig gut gelungen, bei längerer Benutzung fallen dann aber doch die eher schwammigen Druckpunkte des Steuerkreuzes auf. Dort setzt wohl auch die zweite Generation des Backbone One an – Jan Stahnke von den Kolleg*innen der GameStar berichtet zum Beispiel, dass die Druckpunkte nun viel präziser gewählt wurden und ein besseres Feedback bieten:

Trotz des in die Länge gezogenen Aufbaus liegt der Backbone One mitsamt Smartphone auch gut in den Händen, die Griffhörnchen verfügen über eine sehr angenehme Form.

Die klapprigen R2- und L2-Trigger fallen dagegen ein Stückchen ab, sie bieten kaum Widerstand auch in der zweiten Generation.

Aufgrund seiner mini-kleinen Sticks wäre der Backbone One darüber hinaus nicht meine erste Wahl bei Shootern. In einem rasant schnellen DOOM Eternal oder action-geladenen Uncharted 4 fühlen sich Kameradrehungen damit viel zu ruckartig an.

Die kleinen Sticks und sich nicht sonderlich wertig anfühlenden Schultertasten sind die größten Schwachpunkte am Controller selbst. Die kleinen Sticks und sich nicht sonderlich wertig anfühlenden Schultertasten sind die größten Schwachpunkte am Controller selbst.

Zudem kommt die Handy-Erweiterung ohne haptisches Feedback beziehungsweise eine Rumble-Funktion daher und auch die adaptiven Trigger der PS5 fehlen.

Die volle Funktionspalette der PS5 ist also nur mit PlayStation Portal gegeben, für eine gemütliche, mobile Spiele-Session reicht der Backbone One aber allemal.

Backbone One<br>zweite Generation
Backbone One
zweite Generation
kompatibel mit iPhone
Mit PlayStation-Layout, optimal für PS4- und PS5-Spiele. Drei Monate Apple Arcade enthalten, mit Lightning-Anschluss.
119,99 €
Backbone One<br>zweite Generation
Backbone One
zweite Generation
kompatibel mit Android-Handys
Mit PlayStation-Layout, optimal für PS4- und PS5-Spiele. Die zweite Generation bietet ein verbessertes Steuerkreuz und Halterungs-Adapter.
119,99 €
Backbone One<br>zweite Generation
Backbone One
zweite Generation
kompatibel mit iPhone
Mit Xbox-Layout, optimal für Xbox-Spiele und dem Xbox Game Pass. Drei Monate Apple Arcade enthalten, mit Lightning-Anschluss.
119,99 €
Backbone One<br>zweite Generation
Backbone One
zweite Generation
kompatibel mit Android-Handys
Mit Xbox-Layout, optimal für Xbox-Spiele und dem Xbox Game Pass. Die zweite Generation bietet ein verbessertes Steuerkreuz und Halterungs-Adapter.
119,99 €

Meinung der Redaktion

Chris Werian
Chris Werian

Ich habe den Backbone One (in der ersten Generation) jetzt schon über ein Jahr im Einsatz und seitdem tut er für mich genau das, was er soll: Vorranging zocke ich damit per Touch eher unkomfortabel zu bedienende Handy-Titel sowie Spiele aus dem PS Plus-Katalog.

Da bei PlayStation-Remote Play eine gewisse Latenz spürbar ist und ich dahingehend ungemein sensibel bin, beschränke ich mich auf Spiele, die eher durch eine gewisse Behäbigkeit aus der Masse herausstechen. Darunter zum Beispiel XCOM 2, Final Fantasy 7 Remake oder Fallout 4.

Mich überzeugt dabei auch die Wandlungsfähigkeit der Controller-Erweiterung, denn ohne Probleme von einem PS5- oder PS4-Spiel in den Xbox Game Pass zu wechseln, ist schon verdammt cool.

Nur der Sitz meines Handys bereitet mir ein wenig Kopfzerbrechen, da das Display in eine leichte Schräglage gerät. Ein Case würde dahingehend wahre Wunder bewirken, die passenden Adapter gibt es aber erst mit der zweiten Generation.

Die Haptik der Trigger sowie Sticks lässt meiner Ansicht nach aber am meisten zu wünschen übrig, da bin ich von Steam Deck, ASUS ROG Ally und Co. einfach Besseres gewöhnt.

Der Backbone One ist also ganz sicher nicht das Allheilmittel im Duell gegen PlayStation Portal und es keimt derweil immer mehr Konkurrenz im Griff-Segment auf, etwa vom Pro-Equipment-Hersteller SCUF. Zum günstigen Preis ist der Backbone One aber eine äußerst praktische Anschaffung.

Pro
  • vergleichsweise günstig
  • klasse Tasten-Feedback
  • schnelle Einrichtung
  • komfortable Backbone-App
  • freie Wahl der Streaming-App
  • funktioniert auch mit nativen Handy-Spielen
  • Screenshot- und Streaming-Taste
  • liegt gut in der Hand
  • präzises Steuerkreuz (2. Generation)
  • Adapter für Handy-Cases (2. Generation)
Contra
  • Trigger fühlen sich klapprig an
  • kein haptisches Feedback
  • keine adaptiven Trigger
  • sehr kleine Sticks
  • nicht mit jedem Handy ein perfekter Halt
  • störrisches Einspannen des Handys (vor allem 1. Generation)
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