Update vom 29. November 2024: Der Backbone One ist während des Black Friday deutlich reduziert, weshalb wir geschaut haben, was sich in den vergangenen Monaten getan hat. Dabei gibt es eine clevere Neuerung, mit der ihr Spiele per Aufsteck-Pad zocken könnt, die eigentlich keinen Controller unterstützen, etwa Genshin Impact oder PUBG Mobile.
Mit dem PlayStation Portal hat Sony einen offiziellen Streaming-Handheld für die PS5 auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich um eine Fusion aus einem 8 Zoll-Display und dem DualSense-Controller. Eure Konsole dient lediglich als Basis-Station.
Keine wirklich neue Idee, immerhin gibt es Remote Play seit der PS3 in Kombination mit der damaligen PSP. Ab der PS5 und PS4 klappt die Bedienung auch auf dem Smartphone und das macht sich der Backbone One zu Nutze.
So funktioniert der Aufsteck-Controller
Im Gegensatz zum Streaming-Handheld von Sony ist der Backbone One ausschließlich ein Controller, den ihr über einen USB-C- oder Lightning-Stecker mit eurem Handy verbindet. Das Smartphone dient dann als Display und kann mit dem Aufsteck-Gamepad bedient werden.
Das Einclippen war für mich anfangs etwas störrisch, da die linke Seite dafür herausgezogen werden muss und sie relativ schnell wieder zurückspringt.
Beim aktuellen Modell wurde die Zugkraft des Mechanismus zum Glück entschärft, mit ein bisschen Übung klappt der Vorgang aber auch schon mit der ersten Generation recht flott.
Euer Handy-Case müsst ihr dafür außerdem abnehmen, ansonsten sitzt der USB-C- oder Lightning-Anschluss nicht korrekt. Zumindest bei der ersten Generation, bei der zweiten liegen magnetische Adapterklemmen bei, die tiefer angelegt sind und somit die Dicke von Handyhüllen ausgleichen.
Eine Auswahl an kompatiblen Cases für Android- und Apple-Handys findet ihr auf der Seite des Herstellers, es dürften aber noch einige weitere Produkte kompatibel sein, schließlich ähneln sich die Hüllen sehr in Form und Dicke.
Ohne rutschfestes Gummi-Case kam es bei meinem arg in die Jahre gekommenen Samsung-A50-Smartphone dann zu ein paar Schwierigkeiten: Da das Handy eher klein ausfällt, sackte es ein wenig im Griff ab. Herausgerutscht ist es zwar nie, jedoch nervte die leichte Schräglage etwas.
Darin brilliert der Backbone One
Im Gegensatz zum PlayStation Portal, das ausschließlich Remote Play beherrscht, könnt ihr aufgrund der Android- oder iOS-Plattform jede x-beliebige App mit dem Backbone One-Controller nutzen.
Darunter die Remote Play-Alternative PSPlay, die zwar ein bisschen komplexer in der Einrichtung ist und eine minimal höhere Latenz aufweist, dafür jedoch weitaus ruckelfreier läuft.
Mehr darüber findet ihr hier:
Über den Xbox Game Pass kann ebenfalls ohne Probleme mit dem Backbone One gezockt werden, genau wie jedes Handy-Spiel mit Controller-Support, etwa Call of Duty Mobile. Auf Kompatiblitätsprobleme bin ich soweit nicht gestoßen, eigentlich nur dann, wenn eben kein Controller-Support implementiert wurde.
In der zum Backbone One dazugehörigen App werden die ganzen Dienste zudem gebündelt, mit Komfort und Flexibilität geizt der Controller also nicht.
Dem Backbone One fehlen einige Funktionen
Das Feedback der Tasten ist beim Aufsteck-Controller richtig gut gelungen, bei längerer Benutzung fallen dann aber doch die eher schwammigen Druckpunkte des Steuerkreuzes auf. Dort setzt wohl auch die zweite Generation des Backbone One an – Jan Stahnke von den Kolleg*innen der GameStar berichtet zum Beispiel, dass die Druckpunkte nun viel präziser gewählt wurden und ein besseres Feedback bieten:
Trotz des in die Länge gezogenen Aufbaus liegt der Backbone One mitsamt Smartphone auch gut in den Händen, die Griffhörnchen verfügen über eine sehr angenehme Form.
Die klapprigen R2- und L2-Trigger fallen dagegen ein Stückchen ab, sie bieten kaum Widerstand – auch in der zweiten Generation.
Aufgrund seiner mini-kleinen Sticks wäre der Backbone One darüber hinaus nicht meine erste Wahl bei Shootern. In einem rasant schnellen DOOM Eternal oder action-geladenen Uncharted 4 fühlen sich Kameradrehungen damit viel zu ruckartig an.
Zudem kommt die Handy-Erweiterung ohne haptisches Feedback beziehungsweise eine Rumble-Funktion daher und auch die adaptiven Trigger der PS5 fehlen.
Die volle Funktionspalette der PS5 ist also nur mit PlayStation Portal gegeben, für eine gemütliche, mobile Spiele-Session reicht der Backbone One aber allemal.
TouchSync macht Titel ohne Controller-Support spielbar
Ein paar wenige Spiele im Google Play-Store bieten von Haus aus keinen Controller-Support, darunter zum Beispiel die beliebten Hoyoverse-RPGs Genshin Impact und Honkai: Star Rail. Backbone hat für solche Titel ein Update nachgeliefert, das die sogenannte TouchSync-Funktion enthält.
Dadurch wird es möglich, die Touch-Steuerung der Spiele passgenau auf die Controller-Tasten zu mappen und sie trotzdem per Aufsteck-Gamepad zu zocken. Hier im Video seht ihr, wie genau das Feature funktioniert:
Link zum YouTube-Inhalt
Mir ist jedoch aufgefallen, dass nicht alle Apps damit funktionieren. Habt ihr eine Spiel nämlich nicht aus dem Google-/iPhone-Store, sondern beispielsweise über itch.io heruntergeladen, wird es nicht im Backbone-Launcher erfasst und kann nicht mit TouchSync verwendet werden.
TouchSync ist sowohl mit der ersten Generation als auch mit der zweiten Generation kompatibel.
Meinung der Redaktion
- vergleichsweise günstig
- klasse Tasten-Feedback
- schnelle Einrichtung
- komfortable Backbone-App
- freie Wahl der Streaming-App
- funktioniert auch mit nativen Handy-Spielen
- Screenshot- und Streaming-Taste
- liegt gut in der Hand
- TouchSync für Spiele ohne Controller-Support
- präzises Steuerkreuz (2. Generation)
- Adapter für Handy-Cases (2. Generation)
- Trigger fühlen sich klapprig an
- kein haptisches Feedback
- keine adaptiven Trigger
- sehr kleine Sticks
- nicht mit jedem Handy ein perfekter Halt
- störrisches Einspannen des Handys (vor allem 1. Generation)
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