Deus Snow Wars Clan Ex
Durch die Implantate ist Nate vom einfachen Soldaten zum modernsten Tötungsinstrument der Armee hochgelötet worden. Alles, was in der urbanen Kriegsführung von Vorteil ist, befindet sich mehr oder minder funktionstüchtig im Fleisch des grimmigen Hauptdarstellers. Da Nathan vom Operationstisch direkt in den Einsatz geschickt wird, funktionieren einige der Modifikationen noch nicht, sondern aktivieren sich im Verlauf der Geschichte (meist zu Beginn eines neuen Spielabschnittes). Wer sich beim Betrachten der Bilder und der cyberpunkigen Hintergrundgeschichte an den Klassiker Deus Ex erinnert fühlt liegt übrigens richtig, denn Project: Snowblind firmierte früher unter dem Namen Deus Ex: Clan Wars.
Tu was du willst!
Auf den ersten Blick scheint Project: Snowblind nur ein weiterer Science-Fiction-Shooter im Stile eines Red Faction 2 zu sein. Gespielt wird aus der Ego-Perspektive, die aktuelle Waffe des Helden ist auf dem Bildschirm zu sehen, die Umgebung lässt sich teilweise zerstören, und wenn ihr euren Feinden ein paar Kugeln verpasst, fallen diese um. Zum Glück wird spätestens nach Nates Operation klar, dass sich Projekt: Snowblind wohltuend von dem Brei der bis heute angebotenen Shooter-Ursuppe abhebt. Anstatt sich auf noch größere Explosionen, noch detailliertere Gegner und noch widerlichere Todesanimationen zu konzentrieren, haben die Entwickler von Crystal Dynamics ihr Hauptaugenmerk auf spielerische Freiheit gerichtet. Durch die Implantate des Helden hat jeder Spieler die Möglichkeit, Snowblind nach seinem Gusto zu gestalten. Egal, ob ihr lieber vorsichtig vorgeht, gern den brüllend hervorstürmenden Rambo raushängen lasst, oder die Feinde mit ihren eigenen Waffen schlagen wollt - Nate hat für jeden Spielertyp das richtige Implantat parat. Ein Beispiel: Es gilt, sich durch eine von Feinden verseuchte Tiefgarage vorzuarbeiten. Vorsichtige Spieler nutzen an dieser Stelle Nates Augenimplantat, um die Feinde auszuspähen und sie dann per schallgedämpftem Scharfschützengewehr auf den Heldenfriedhof zu schicken. Videospiel-Rambos hingegen aktivieren lieber das Schutzschild-Implantat, laden ihr Sturmgewehr durch und gehen dann auf Konfrontationskurs. Trickreiche Cyber-Soldaten kramen ein Hacker-Tool namens »Icepick« aus der Hosentasche, hacken sich ins Sicherheitssystem und schauen dabei zu, wie die flugs umprogrammierten Automatik-Geschütze ihre ehemaligen Herren und Meister unter Feuer nehmen. Alternativ lassen sich auch herumstehende Fahrzeuge kapern oder ED209-inspirierte Kampfroboter übernehmen. Faule Spieler können zusätzlich mit einer Gasgranate für schlechte Luft sorgen oder ein paar aggressive Mini-Roboter auf die Gegner loslassen Leider lassen sich die Modifikationen nur begrenzt einsetzen, denn jedes von Nates Zusatztalenten zehrt an der ohnehin recht knapp bemessenen Bioenergie des Helden. Zum Glück liegen in den Spielabschnitten ausreichend Medi-Packs und Energiezellen herum, so dass ihr nie zu lange auf eure Bordelektronik verzichten müsst. Die insgesamt 18 Missionen von Project: Snowblind sind abwechslungsreich gestaltet und lassen euch so gut wie nie zur Ruhe kommen. Mal pirscht ihr durch einen Wolkenkratzer, um Railguns zu sabotieren, zettelt eine Knast-Revolte an oder liefert euch harte Straßenkämpfe mit feindlichen Kräften. Damit ihr euch in den verschachtelten Levels nicht verlauft, lässt sich auf Wunsch ein HUD zuschalten, das grob die Richtung zum nächsten Einsatzziel vorgibt. Rätsel sind in Snowblind eher Mangelware. Außer ein paar Kisten die ihr per »Kinetic-Kicker« durch die Gegend wuchtet, oder Energiebarrieren, die umgangen bzw. ausgeschaltet werden müssen, lenkt euch nichts von der Sci-Fi-Action ab.
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