Moment! Pokémon Go, das ist doch ein Handyspiel und erscheint gar nicht auf PlayStation 4, Xbox One & Co. Was hat das dann in der GamePro zu suchen? Stimmt, die Hype-App von Niantic, The Pokémon Company und Nintendo ist kein klassisches Konsolenspiel, wir testen es trotzdem und widmen ihm sogar die GamePro-Titelstory. Denn Pokémon Go hat seine Wurzeln immerhin auf den Nintendo-Handhelds Game Boy und Nintendo DS und ist - Handy hin oder her - im Grunde ein Online-Rollenspiel.
Vor allem aber ist es ein Phänomen, das nicht nur Spieler gepackt hat in den letzten Wochen in Sachen Alltagspräsenz allenfalls noch von Mega-Marken wie Star Wars geschlagen wurde. Kurz: An Pokémon Go führt momentan kein Weg vorbei, ob man das Spiel nun mag oder nicht. Wir ergründen, was wirklich am Hype dran ist und vergeben sogar eine GamePro-Wertung.
Profis springen weiter
Wer Pokémon Go bereits auf seinem Smartphone hat, darf diesen Absatz getrost überspringen. Für alle anderen erklären wir hier noch mal kurz, wie das Spiel funktioniert. Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine knallbunte Version von Google Maps. Kein Wunder, das Entwickler-Studio Niantic Labs ist ein Google-Ableger, der erst im Herbst 2015 selbstständig wurde. Auf der Suche nach Pokémon bewegt sich die Hauptfigur - ein Pokémon-Trainer - über die Karte. Und da liegt auch schon der Clou von Pokémon Go: Der Held marschiert nicht per Gamepad, sondern nur, wenn man sich auch in der echten Welt bewegt. Wer erfolgreich sein will, muss seine Wohnung verlassen und die Umgebung erkunden.
Denn Pokémon Go legt über die reale Welt sozusagen eine Augmented-Reality-Schicht. Im Klartext: Vielen Sehenswürdigkeiten (Denkmäler, Wegkreuze etc.) oder besonderen Orten (Bushaltestellen, Geschäften) sind sogenannte Pokéstops zugeordnet. Wer dort hingeht, kann Pokébälle, Tränke und andere aus dem Pokémon-Universum bekannte Gegenstände erbeuten. Die wiederum braucht man, um diverse Pokémon zu fangen und so - das kennt man aus der Vorlage - seinen Pokédex zu füllen. Gekämpft wird natürlich auch, allerdings nur in Arenen, die wie die Pokéstops auf der Karte verteilt sind. Das war's dann auch im Groben, denn Pokémon Go bietet für eine so erfolgreiche App noch erstaunlich wenig Features, auch wenn Niantic natürlich regelmäßige Updates verspricht.
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Alles muss raus!
Augmented Reality bedeutet auch, dass man in eben diese Realität raus muss, um Pokémon Go zu spielen. Stubenhocker kommen nicht weit, selbst wenn sie das Glück haben, dass ein Pokéstop oder eine Arena in Couch-Reichweite liegen. Denn nur wer vor die Tür geht, hat die Chance, Pokémon zu fangen. Auch die Smartphone-Variante bleibt schließlich dem Serienmotto »Fang sie alle!« treu. Um das zu erreichen, lohnt es sich, möglichst unterschiedliche Gegenden abzulatschen. Denn tatsächlich erscheinen zum Beispiel Wasser-Pokémon bevorzugt in der Nähe von Seen oder Flüssen, während im Wald die Chance auf Pflanzen-Pokémon steigt. Enthalten sind bislang jedoch nur die 151 Pocketmonster der ersten Generation, wobei die legendären Pokémon wie die drei Vögel oder Mewtwo angeblich erst noch freigeschaltet werden müssen.
Wichtige Einschränkung: Der schönste See und der tiefste Wald helfen nicht bei der Jagd, wenn dort das Handynetz schwach oder langsam ist. Pokémon Go braucht eine ständige Internetverbindung, ohne Draht zum Server steht die App still oder stürzt sogar gleich ab. Immerhin ist jedoch der Datenverbrauch angenehm niedrig. Wohl vor allem auch, um Kindern und Jugendlichen mit Prepaid-Karten nicht das Datenvolumen wegzusaugen und sie so als Kunden zu vergraulen. Trotzdem ist der Aktionsradius der Spieler etwas eingeschränkt, denn mindestens 3G oder besser noch LTE sollte es schon sein, um Pokémon Go reibungslos genießen zu können.
Schnippen und Schnappen
Das eigentliche Fangen der Pokémon ist eine eher simple Angelegenheit. Taucht ein Vieh auf der Karte auf, tippt man es an, und das Spiel wechselt in den Kampfbildschirm. Hier wird dank AR-Button das Pokémon schick in die echte Umgebung eingepasst, Profis deaktivieren diese Funktion jedoch, um Akku zu sparen und das Fangen etwas zu erleichtern. Denn während man am Anfang einfach einen Pokéball von unten Richtung Monster wischen muss, wird es mit höheren Trainerlevels und damit stärkeren Tieren etwas anspruchsvoller. Ein farbiger, ständig seine Größe verändernder Ring (grün, gelb, orange, rot) gibt dann an, wie schwierig der Fang ist. Dazu kommen Wurftechniken wie der »Curveball« mit angeschnittenem Pokéball.
Doch selbst wenn man ein Pokémon optimal erwischt, heißt das noch lange nicht, dass es auch sicher im Pokédex landet. Denn gerade höherlevelige Monster entwischen gern im letzten Moment aus der runden Falle, dann hilft nur ein neuer Versuch. Oder man steigert mit einer Himmibeere und Super- oder Hyperbällen die Fangchance. Scheitert man jedoch zu oft, verziehen sich die Opfer mit einer comichaften Staubwolke. Wenn der Fang aber gelingt, winken als Lohn nicht nur ein neues Tier im Stall, sondern vor allem auch Erfahrungspunkte. Zwischen 100 und 150 Erfahrungspunkte lassen sich pro Erfolg machen. Wenn man ein Pokémon zum ersten Mal fängt, gibt's sogar noch mal 500 obendrauf. Mit den Punkten steigt der Trainer im Level auf, bei jeder Stufe regnet es Items als Belohnung und es lassen sich stärkere Pokémon fangen - Powerleveln lohnt sich also.
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