Pit People ist das neue Spiel von The Behemoth. Den Entwickler kennt man vor allem für Castle Crashers, ein absurd witziges Arcade-Adventure im 2D-Comiclook. Pit People ist im Prinzip das Gleiche, nur dass sich unter dem Comicgewand ein Rundentaktikspiel verbirgt.
Jetzt ist Pit People fertig und begeistert uns vor allem mit seinem genialen Humor. Man muss aber einen gewissen Sinn fürs Alberne mitbringen: Statt subtiler Gags erwartet uns ein rücksichtsloser Anschlag auf unsere Lachmuskeln, der keine Gelegenheit und keinen noch so plumpen Furzwitz auslässt.
Das große Highlight dabei ist der Erzähler. Der bereits durch BattleBlock Theater bekannte Will Stamper spricht meisterhaft einen riesigen Weltraumbären, der auf die Erde gefallen ist und dort seitdem die Rolle eines bitterbösen Gottes spielt. Eine deutsche Sprachfassung gibt es nicht, doch es lohnt sich wirklich, der (deutsch untertitelten) englischen Stimme zu lauschen.
Kein Problem mit diesem verrückten Szenario? Dann solltet ihr weiterlesen! Eine kleine Warnung müssen wir vorab allerdings aussprechen: Pit People entpuppt sich im Test als durchwachsene Angelegenheit. Unsere Lachmuskeln werden zwar herausgefordert, taktisch könnte das Spiel aber fordernder sein - Pit People setzt viel zu oft auf Fassade statt Substanz.
Weltraumbären und Blaubeerbauern
Die Story bleibt auch nach dem Bären-Crash herrlich absurd. Der Weltraumriese wird auf den Blaubeerbauern Horatio aufmerksam, weil er so unsäglich langweilig ist. Also entführt er kurzerhand dessen Sohn und hetzt ihm Banditen auf den Hals. Horatio begibt sich als unfreiwilliger Held anschließend auf eine gefährliche Rettungsmission. Hierbei rekrutieren wir unsere Party aus Charakteren wie der kämpferischen Prinzessin Pipistrella, dem Zyklopen Yosef oder der spanischen Eroberin Sofia.
Der verrückte Haufen wird uns unterwegs durchaus sympathisch, für tiefe Gefühle reicht es aber nicht. Geschichte und Figuren bleiben einfach zu seicht und dem Humor untergeordnet - alles wird ein wenig ins Lächerliche gezogen. Das sorgt durchaus für amüsante Überraschungen, wenn zum Beispiel die behelmten feindlichen Ritter plötzlich trotz Mittelaltersetting mit ihrem "Helms forever"-Space-Shuttle wegdüsen. Durch den übertriebenen Humor scheint alles beinahe belanglos, auch wenn das Ende alles wieder ein wenig herausreißt.
Immerhin ist die Handlung mit ihrem Comicstil und den passenden Zwischensequenzen schön inszeniert. Ein wenig muss man sich vielleicht an das mit Text unterlegte Brabbeln der Figuren gewöhnen - abseits des Bären ist keiner der Charaktere mit Sprachausgabe gesegnet.
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