Viel zerschossenes Material und die Folgen
Bei aller Kritik am teilweise ausufernden Einsatz des Systems muss man festhalten, dass die Grundidee des eher an reale Gefechtssituationen angelehnten Kampfes (anfangs) viel frischen Wind in die Entwicklung der Videospiele geblasen hat. Denn mit dem neuen Konzept mussten sich auch viele ältere Spielelemente verändern, um bestehen zu können.
Zum einen brauchte die KI der Widersacher Nachhilfe, um auf die neuen Möglichkeiten angemessen reagieren zu können und nicht zu absoluten Schießbudenfiguren zu verkommen. In Spec Ops etwa macht nicht nur der Spieler, sondern auch der Gegner exzessiv Gebrauch von den im Level verteilten Objekten, zieht sich zum Nachladen auf sichere Positionen zurück und überwindet Hindernisse beim Angriff mit nachvollziehbaren Manövern (Granaten, Sprünge).
Zum anderen birgt das Nutzen von Deckung auch eine neue Spieltiefe, weil der Spieler gezwungen wird, taktischer und meist auch langsamer vorzugehen, anstatt wild auf den Gegner zuzustürmen. Vor allem im Koop bietet sich das System deshalb an: Während wir einen Feind festnageln, nimmt unser (KI-)Begleiter die Flanke und erledigt die Bedrohung. Die Army of Two-Serie hat diese Idee so stark in die Spielmechanik eingebaut ausgebaut, das ein Spieler tatsächlich alle Aufmerksamkeit der Gegner auf sich ziehen und der Mitspieler fast unsichtbar hinter die feindlichen Stellungen schleichen kann.
Eines lässt sich auf jeden Fall sagen: Obwohl das Subgenre der Deckungsshooter inzwischen nicht mehr aus der Videospielwelt wegzudenken ist - Shooter teilen sich eigentlich nur noch in zwei Gruppen auf, diejenigen mit und die ohne Deckungssystem - braucht es dringend neue Impulse, damit aus der ehemals innovativen Spieltaktik kein langer, zermürbender Grabenkampf wird.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.