In den epischen Schlachten von Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs zählen Filmenthusiasten 836 Opfer auf allen Seiten. Monkey D. Ruffy und den Mitgliedern seiner Piratencrew ringt das bestenfalls ein anerkennendes Nicken ab.
In One Piece: Pirate Warriors 3 schicken sie mit Faust oder Katana in jeder Mission mehr als doppelt so viele Gegner über den Jordan. Knapp drei Jahre nach dem Japan-Debüt des Spiels mischen wir die Schergen von Käpt'n Black und Co. nun auch auf Nintendos Switch auf.
Der König der Piraten
Der Story-Modus von Pirate Warriors 3 erzählt das Abenteuer der Strohhutbande vom Aufbruch in Ruffys Heimat Windmühlendorf bis zur Reise nach Dress Rosa in der sogenannten Neuen Welt.
In den 22 Episoden greift das Spiel nicht jeden klitzekleinen Storyfetzen auf, bleibt aber eng an der Mangavorlage und umfasst sämtliche Schlüsselereignisse. Ihr rekrutiert eure Piratencrew also in der korrekten Reihenfolge, stellt euch im Wüstenreich Arbana dem spöttischen Sir Crocodile entgegen und trefft schließlich auf Don Quichotte de Flamingo mit seinem rosafarbenen Federkostüm.
Die Handlung inszeniert Pirate Warriors 3 überwiegend im Comicstil, aber auch voll animierte Videos kommen zum Einsatz. Darin zerlegt Ruffy spektakulär die Bossgegner am Ende einer Episode und zeigt ihnen, was er alles mit seinen enorm dehnbaren Gliedmaßen anstellen kann.
Sehr gut und vollständig (japanisch) vertont sind aber auch die reinen Comicpassagen. Dank der gelungenen deutschen Übersetzung bleiben Verständnisprobleme aus.
Obwohl die Comicsequenzen kein hohes Erzähltempo vermitteln, müssen Fans keine atmosphärischen Abstriche machen. Tatsächlich bilden sie sogar einen passenden Kontrast zum actionreichen und von treibender Popmusik untermalten Dynasty Warriors-Gameplay.
Mächtige Strohhutkrieger
Wie es sich für ein Spiel aus Koeis Warriors-Reihe gehört, pflügt ihr auf den Einsatzkarten allerorts durch gigantische Feindansammlungen.
Neben normalen Schwertkämpfern gibt es auch eine Reihe von Spezialeinheiten mit Bomben oder Raketenwerfern. Eine große Hürde stellen die Feindmassen wie gewohnt nicht dar. Stattdessen halten sie vor allem als Lieferant für die Kizuna-Energie her, mit der ihr besonders mächtige Spezialattacken auslöst.
Selbst die Kämpfe mit größeren Zwischengegnern bewältigt ihr notfalls mit offenem Visier und stumpfem Button-Mashing. Nur die Bosse, die später weitestgehend gegen normale Angriffe resistent sind, fordern mehr als blindes Knöpfchendrücken und auch mal den Ausweichsprung.
Das Kampfsystem von Pirate Warriors 3 hat aber dennoch eine gewisse Tiefe. Jede der 37 spielbaren Figuren bietet eine Reihe von Kombos und weiteren Spezialaktionen. Wer die nutzt, kommt nicht nur schneller voran, sondern sichert sich auch eine höhere Abschlussbenotung und eine bessere Ausbeute an Münzen und Berry-Punkten.
Die braucht ihr zum Aufleveln der Charaktere sowie zur Freischaltung anderer Extras. Und davon gibt es eine Menge! Abseits der Kombos und Spezialattacken spielen sich die Helden grundsätzlich individueller als die überschaubar vielfältigen Gegnermassen vermuten lassen.
Lysop agiert stärker aus der Distanz, Zorro geht mit seinem Schwerter-Trio auf Tuchfühlung. Diese beiden (und alle anderen wichtigen Strohhut-Piraten) stehen in einer eingeschränkten Vorauswahl auch in den Storymissionen als Alternative zu Ruffy zur Verfügung.
Gegenspieler wie Smoker nutzt ihr hingegen nur in den freien Missionen und denen des Traum-Logs (kleine Inseln, die ihr bereisen und erobern müsst) als aktiven Kämpfer.
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