No Man's Sky Next im Test - Fast nicht wiederzuerkennen

No Man's Sky hat sich verändert. Nach mittlerweile vier großen Updates beantworten wir die Frage, ob sich der Wiedereinstieg lohnt und vergeben im Nachtest eine neue Wertung.

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No Man's Sky nach dem Next-Update im Nachtest für PS4 und Xbox One. No Man's Sky nach dem Next-Update im Nachtest für PS4 und Xbox One.

No Man's Sky polarisierte schon im Jahr 2016, als das Spiel erstmals für die PS4 erschien. Während vielen Spielern die gemächliche Erkundung einer prozedural generierten Galaxie gefiel, beklagten sich mindestens ebenso viele über mangelnde Abwechslung, repetitives Spieldesign und nicht gehaltene Versprechen von Entwickler Hello Games. Aber während unter anderem auch wir meckernd in unserem ursprünglichen Test den Zeigefinger hoben, machte sich das kleine britische Studio schon an die ersten Verbesserungen und war seitdem äußerst fleißig. Das mittlerweile vierte große kostenlose Update namens "Next" und die Veröffentlichung der Xbox One-Version sind nun Anlass genug, in die gigantische NMS-Galaxie zurückzukehren.

Hinweis
Wir gehen in diesem Nachtest auf die wichtigen Änderungen in No Man's Sky seit dem Launch ein. Für die Erklärung der grundlegenden Mechanik, des Konzepts und des Spieldesigns empfehlen wir euch unseren Test der Ursprungsversion.

Mehr Modi, neue Ansicht

Wer wie viele aus unserer Redaktion das Spiel kurz nach dem Release aus den Augen verloren hat, dürfte sich dieselben bei der Rückkehr erstmal verwundert reiben. Unter anderem deshalb, weil es mittlerweile vier unterschiedliche Modi gibt, darunter seit dem ersten großen Update einen extrem entspannten Kreativ-Modus ohne nervige Baukosten, und zum anderen, weil ihr eurer Spielfigur nun standardmäßig in der Third-Person-Perspektive über die Schulter schaut. So wirkt das Spielgeschehen tatsächlich etwas eindrucksvoller, denn wir bekommen ein besseres Gespür für die Größenverhältnisse der Welt. Eine gelungene Ergänzung.

Der Ressourcen- und Elementabbau beschäftigt euch auch nach den Updates über einen großen Teil der Spielzeit. Der Ressourcen- und Elementabbau beschäftigt euch auch nach den Updates über einen großen Teil der Spielzeit.

Praktisch: Dank der neuen Ansicht seht ihr auch die Anpassungen, die ihr dank Next-Update nun an eurem Charakter vornehmen könnt. Sobald ihr eine der neuen Anpassungsstationen findet oder baut, ändert ihr auf Wunsch Farben, Körper und Rasse eurer Figur - ihr könnt sogar als niedlicher Gek spielen! Allerdings hat die Rückansicht auch ihre Tücken. Um Pflanzen oder Objekte einzusammeln, müsst ihr euch beispielsweise in einem bestimmten Abstand dazu befinden, zudem zoomt die Kamera immer mal wieder etwas verwirrend an euren Charakter heran, wenn ihr an Objekten vorbeilauft. Aber keine Bange, wenn euch die neue Perspektive nicht taugt, könnt ihr im Menü auf die klassische Ego-Ansicht zurückschalten.

Endlich kreativ sein

"Bauen" ist ein weiteres wichtiges Stichwort, denn gerade in diesem Bereich hat sich enorm viel getan. Seit dem Foundation-Update könnt ihr ganze Basen auf die Planeten zimmern, samt passender Inneneinrichtung. Das aktuelle Next-Update treibt das mit etlichen neuen Bauteilen und der Möglichkeit, Basen auch unter Wasser zu bauen, auf die Spitze. Unseren ursprünglichen Kritikpunkt, dass es keinerlei Möglichkeiten gibt, in No Man's Sky kreativ zu sein, können wir nun getrost streichen. Denn das befriedigende Gefühl, die eigene Basis hochzuziehen und dann stolz zu betrachten, hatten wir im Grundspiel nicht. Auch wenn das eigentliche Bauen in einer optionalen Strategieansicht deutlich komfortabler gewesen wäre.

Basen lassen sich nach dem Next-Update nun überall auf den Planeten bauen. Auch unter Wasser – vorausgesetzt, ihr habt die notwendigen Rohstoffe oder spielt im Kreativ-Modus. Basen lassen sich nach dem Next-Update nun überall auf den Planeten bauen. Auch unter Wasser – vorausgesetzt, ihr habt die notwendigen Rohstoffe oder spielt im Kreativ-Modus.

Apropos Komfort: einem anderen unserer größten Kritikpunkte - dem fummeligen Inventar - haben sich die Entwickler bereits mehrfach gewidmet. Über die Zeit kamen Komfortfunktionen wie stapelbare Ressourcen hinzu, auch das anfangs extrem nervige manuelle Aufladen von Lebenserhaltungsmaßnahmen oder Energie für den Minenlaser funktioniert dank Schnellzugriff über das D-Pad deutlich angenehmer. Und die Möglichkeit, Planeten zu markieren und aus dem All zu scannen, wurde implementiert. Vorbildlich!

Das Update zeigt Wirkung
Next sorgt für so viele Spieler wie zum Launch

Gewohnte Ressourcen-Mühle

Am eigentlichen Spielprinzip, also der Erkundungs-Ressourcenabbau-Weiterreisen-Spirale, hat Hello Games dagegen nur wenig verändert, aber neue Ressourcen und mit dem Next-Update zudem Raffinerien hinzugefügt, die höherwertige Materialien für bessere Technologien ausspucken. Der Ressourcen-Grind kann wie damals nach einiger Zeit ermüdend sein, immerhin hat Hello Games aber die generellen Möglichkeiten enorm erweitert. Beispielsweise gibt es auf Raumstationen nun kleinere Missionen (die sich allerdings meist auf Ressourcenabbau oder das Bekämpfen von Gegnern beschränken), ihr könnt im All Frachter übernehmen, auf den Planeten abgestürzte Wracks finden oder mit Fahrzeugen über die Oberfläche düsen. Und wer es etwas ruhiger angehen lassen möchte, züchtet in seiner Basis einfach Pflanzen und verkauft sie dann für teures Geld.

Praktisch: Planeten lassen sich mittlerweile aus der Ferne scannen. So wisst ihr, ob sie Elemente haben, die ihr aktuell braucht. Praktisch: Planeten lassen sich mittlerweile aus der Ferne scannen. So wisst ihr, ob sie Elemente haben, die ihr aktuell braucht.

Lobenswert ist zudem, dass No Man's Sky Neueinsteiger mittlerweile deutlich mehr an die Hand nimmt, Elemente wie den Ressourcenabbau und weitere Funktionen detaillierter erklärt, sodass ihr nicht mehr dasteht wie der Ochs vor der Galaxie. Für Neulinge kann der Einstieg trotzdem anstrengend sein, allerdings nur, wenn euch euer Startplanet mit Radioaktivität, Hitze oder Kälte zusetzt und ihr dann unter Zeitdruck Ressourcen für die Wiederherstellung eures Anzugschutzes sammeln müsst. Für Story-Enthusiasten ist No Man's Sky übrigens auch nach knapp zwei Jahren nicht empfehlenswert: Das Atlas Rises-Update fügte im letzten Jahr zwar eine weitere optionale Hauptgeschichte hinzu, die plätschert allerdings nur so vor sich hin.

Der Faktor Mensch

Und der neu hinzugekommene Multiplayer? Ist der jetzt das Wundermittel, das No Man's Sky zu einem völlig anderen Spiel macht? Einfache Antwort: Nein, aber es ist eine coole Ergänzung. Zunächst mal, weil die Mehrspieler-Partien überraschend gut funktionieren. Einfach Kollegen ins eigene Spiel einladen oder einer zufälligen Partie beitreten, und in Nullkommanix teilt man die eigene Galaxie mit bis zu drei anderen Spielern. Jeder nimmt seinen Fortschritt mit, sodass ihr unabhängig voneinander eurer Hauptaufgabe folgen wollt. Wesentlich witziger sind natürlich die Koop-Aufgaben. Gemeinsamer Basenbau hat sich im Test beispielsweise als echtes Highlight erwiesen, ebenso wie gemeinsame Aufträge, mögen sie noch so repetitiv sein. Denn durch den menschlichen Faktor kommt ein weiterer großer Schuss Unvorhersehbarkeit sowie ordentlich Chaos ins Spiel, der No Man's Sky vielen bislang gefehlt haben dürfte.

Mit anderen Spielern kommuniziert ihr über Sprach-Chat, zusätzlich könnt ihr auch verschiedene Gesten ausführen, die ihr über das Schnellmenü erreicht. Mit anderen Spielern kommuniziert ihr über Sprach-Chat, zusätzlich könnt ihr auch verschiedene Gesten ausführen, die ihr über das Schnellmenü erreicht.

Ein Lob gebührt Hello Games zudem für die vielen grafischen Verbesserungen. Es gibt mittlerweile plastischere Bodentexturen, mehr Vegetation, belebtere Raumstationen, mehr Details an den Raumschiffen, und insbesondere die neuen Himmelpanoramen gepaart mit der höheren Weitsicht machen einiges her. Das freut auch Nutzer des in Update 1.2 hinzugekommenen Foto-Modus, die mit dem einfach zu bedienenden Tool wirklich schicke Bilder knipsen können. Grafisch hat No Man's Sky seit dem Erst-Release einen enormen Schritt gemacht und rückt das Spiel somit etwas näher an den berühmt-berüchtigten Vorstellungs-Trailer, ohne allerdings dessen Klasse zu erreichen.

PS Plus/Xbox Live-Zwang und Crossplay
Um den Multiplayer von No Man's Sky spielen zu können, benötigt ihr zwingend ein PS Plus- bzw. Xbox Live Gold-Abonnement. Crossplay zwischen den beiden Plattformen ist nicht möglich.

Denn etliche Fehlerchen wie Pop-Ups oder Clipping gibt es weiterhin, die gestiegene grafische Qualität fordert zudem ihren Tribut: Sowohl auf der PS4 (Pro) als auch der Xbox One (X) kommt es regelmäßig zu Framerate-Einbrüchen, beispielsweise beim Eintritt in die Atmosphäre eines Planeten. Und auch die Bug-Problematik des Ursprungsspiels ist nicht vollständig behoben. Wir haben bei unserem Kontrollbesuch etwa fehlerhafte Anzeigen gesehen, das Spiel stürzte auf der PS4 Pro zweimal ab, und auf der Xbox One konnten wir wegen eines Bugs mehrere Kisten nicht öffnen. So viel runder No Man's Sky insgesamt geworden sein mag - perfekt ist es noch lange nicht.

Auf der nächsten Seite findet ihr die wichtigsten Neuerungen aller Updates in der Übersicht

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