Media Center 2.0
Eine weitere wichtige Neuerung ist die Erweiterung des Xbox-Mediacenters. Ähnlich wie Apple bei AppleTV will Microsoft die »Content-on-Demand«-Sparte verstärken. Der bereits verfügbare Zune-Videomarktplatz soll deshalb weiter ausgebaut werden. Die Kooperation mit Partnern wie ESPN wurde vertieft und neue Anbieter an Bord geholt. Im deutschsprachigen Raum werden zum Beispiel die Sendungen von Sport 1 ab Herbst per Xbox-Video zu sehen sein.
Fans der amerikanischen Basketballliga NBA dürfen sich ebenfalls freuen. Wer einen so genannten Season Pass erwirbt, darf nahezu alle Spiele live und in HD auf seine Xbox streamen. Gleiches gilt für die Eishockeyliga NHL. Neben den bereits genannten Programmen bekommen wir hierzulande Zugriff auf Inhalte von Machinima und Napster. Ob und inwieweit durch deren Nutzung zusätzliche Kosten entstehen, ist noch nicht bekannt. Auch hat Microsoft noch nicht verraten, was eigentlich mit »HD« gemeint ist. Mehr als 720p dürfte kaum dabei herauskommen.
Für Musikfreunde ist vor Allem die völlig überarbeitete Xbox-Music-Plattform interessant. Über 13 Millionen Songs sollen bereits zu Veröffentlichung bereitstehen. Bei der Handhabung orientiert sich Microsoft an bekannten Musiknetzwerken wie Spotify oder Last.fm. Besonders viel Wert wird auf die Social-Media-Komponente gelegt, mit der Nutzer sich über Ihren Musikgeschmack austauschen und so neue Stile und Künstler entdecken können. Im gleichen Arbeitsschritt wird der Zune-Music-Store stillgelegt. Dass dort getätigte Käufe auch unter Xbox-Music verfügbar bleiben, steht noch nicht fest. Da Microsoft den Dienst als eine Weiterentwicklung des aktuellen Musikportals versteht, ist aber davon auszugehen. Auch für Windows Phone 7 und Windows 8 Geräte wird die App veröffentlicht.
Smart Glass soll die Medienlandschaft auf der Xbox noch umfangreicher und vor allem interaktiver gestalten. Während Sie also auf dem Fernseher die aktuelle Game-of-Thrones-Folge verfolgen, zeigt Ihnen Ihr Tablet beispielsweise, in welchem Landstrich die Handlung spielt oder liefert weiterführende Informationen zu Darstellern und Drehort. All das soll zudem synchronisiert zum gestreamten Content erfolgen.
Spielen und planen
Nicht nur Filme, Serien und Musik sollen mit »SmartGlass« um zusätzliche Inhalte ergänzt werden, auch Spiele sollen von der neuen Technik profitieren. Microsoft denkt dabei an Konzepte, die an Nintendos Wii U erinnern. Wenn Sie sich beispielsweise in Open-World-Spielen wie Skyrimregelmäßig verlaufen, könnte Ihnen eine konstant auf dem Tablet eingeblendete Karte bei der Orientierung helfen. Neben dieser einfachen Anwendung sind noch viele andere spannende Szenarien denkbar.
In FIFA 13 könnten wir beispielsweise das Finale um die Europameisterschaft bestreiten, und der Schiedsrichter spricht uns eine Ecke als letzte Aktion der regulären Spielzeit zu. Um unsere Erfolgschancen zu erhöhen, pausieren wir das Spiel und greifen zu unserem Apple iPadoder Android-Tablet. Dort weisen wir unseren Spielern exakte Laufwege und Positionen zu. Nachdem wir unseren Spielzug geplant haben, greifen wir wieder zum Controller und führen die Ecke aus. Der Ball kommt auf den kurzen Pfosten – und Gomez köpft hoffentlich ein. Auch in Actionspielen könnte ein Tablet die Spielerfahrung erweitern. Wenn wir etwa in Halo 4 ein Raumschiff infiltrieren, liefert uns ein Datenblatt wichtige Informationen rund um das Sicherheitssystem. Dies wurde schon auf der E3-Präsentation gezeigt. In Splinter Cell: Blacklistkönnten alle Informationen, die auf Sam Fishers Smartphone landen, auf unserem eigenen angezeigt werden.
Ob all die durchaus spannenden Ideen tatsächlich umgesetzt werden, bleibt indes abzuwarten. Nintendos Wii U hat den enormen Vorteil des bereits in den Controller integrierten Tablets. Folglich steht allen Spielern die gleiche Hardware zur Verfügung und die Entwickler können daher in Ihren Titeln die neuen Möglichkeiten voll ausschöpfen.
Zentrale Spielelemente werden trotz Smart Glass so wohl nie auf dem Bedienkonzept fußen, zu unterschiedlich ist die verfügbare Hardware in Rechenleistung, Größe, Auflösung. Zudem besitzt nicht jeder Xbox-Spieler ein Smartphone oder Tablet, diese wären dann von solchen Titeln ausgeschlossen. Zudem sind wir gespannt, wie die Ergänzungen in actionreichen Titeln eingebunden werden. Permanentes Pausieren nimmt den Spielfluss weg, aber im Eifer des Gefechts können wir unseren Blick umgekehrt schlecht vom Hauptmonitor entfernen, um auf dem Tablet die Waffe umzurüsten.
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