Komplex aber fair
Trotz der Komplexität im Zusammenspiel der Spielelemente ist der Schwierigkeitsgrad ausgewogen, für Genrefans tendenziell wohl eher zu leicht. Vorausgesetzt, dass man immer wieder mal einige der zusätzlichen, teils sehr gut versteckten Upgrades sucht und einsammelt, ist man den Herausforderungen in der Regel sehr gut gewachsen und kann sich auch in großen Kämpfen einige Patzer erlauben. Frust kommt auch bei einem Bildschirmtod selten auf, da das Checkpoint-System sehr fair funktioniert. An speziellen Statuen im Level lässt sich manuell speichern, aber sterbt ihr beispielsweise im Kampf mit einem Metroid oder Zwischenboss, lässt euch das Spiel direkt vor der Tür erneut einen Versuch starten und setzt Samus nicht unnötigerweise in den oft weiter entfernten Raum des letzten Speicherstands ab.
Die Kämpfe sind nie unfair und die Schwachpunkte und Angriffsmuster der Feinde sehr eindeutig zu lesen. Profis können nach dem ersten Durchgang den Schwierigkeitsgrad anheben. Deutlich schwieriger als die Kämpfe ist uns dagegen das Finden von bestimmten Fähigkeiten gefallen. Vereinzelt suchten wir stundenlang mehrmals das komplette Gebiet ab, um dann endlich weiterzukommen. In diesem Fall gibt einem das Spiel keinerlei Hinweise, wo man als nächstes suchen könnte, während der Weg zum nächsten Metroid sogar mit einer Markierung auf der Karte angezeigt werden kann. Von diesem kleinen Manko abgesehen, sorgt die dauerhaft eingeblendete Karte auf dem unteren Bildschirm stets für die nötige Übersicht und kann auch mit eigenen Markierungen versehen werden.
Wie aus dem Ei gepellt
Nicht alle Bonus-Items sind nötig, um das Spiel siegreich beenden zu können. Zwingend suchen und bekämpfen müsst ihr lediglich alle Metroids in einem Gebiet. Je Areal gibt es eine fixe Anzahl der ingesamt 40 schwebenden Alien-Biester in ihren unterschiedlichen Evolutionsstufen. Hier hätte etwas mehr Abwechslung und mehr Mut zur Veränderung gutgetan, die meisten der Metroid-Kämpfe unterscheiden sich nur marginal und werden über den Lauf des Spiels sehr repetitiv.
In welcher Reihenfolge sie zur Strecke gebracht werden, bleibt euch selbst überlassen. Mit den eingesammelten DNS-Strängen der Monster lassen sich alte Portale öffnen, die daraufhin den Weg in die nächste Zone freigeben, bis Samus schlussendlich vor dem finalen Boss steht.
Mit Metroid: Samus Returns haben MercurySteam und Nintendo sehr vieles sehr richtig gemacht. Das Team ging mit spürbar viel Respekt und Hingabe an die Vorlage und die hohen Erwartungen an die Traditionsserie heran, und fügt dem soliden und nach wie vor sehr motivierenden Grundkonzept sehr viele eigene und stimmige Ideen hinzu. Grafisch ist die Neuauflage, natürlich im Rahmen des auf dem 3DS technisch Möglichen, mit einem sehr stimmungsvollen Weltdesign, tollen Animationen und Effekten sowie einer großartigen 3D-Tiefenwirkungen absolut auf der Höhe.
Metroid: Samus Returns ist ein in nahezu allen Belangen empfehlenswertes Spiel und zeigt, dass die erprobte und oft kopierte Formel mit etwas Feinschliff, Kreativität und viel Liebe zum Detail weiterhin funktionieren kann.
AM2R Fan-Remake
Hobby-Entwickler Milton Guasti veröffentlichte 2016 für den PC das Projekt "Another Metroid 2 Remake", kurz: AM2R. Sein Ziel war es, Metroid 2 mit dem Spielgefühl und Grafikstil von Metroid: Zero Mission umzusetzen. Sein Projekt wurde sogar für den "Game Award 2016" in der Kategorie "Best Fan Creation" nominiert, doch erhielt kurz vor der Show eine Unterlassungsklage von Nintendo und musste daraufhin offline genommen werden. Die Arbeiten am offiziellen Remake waren zu dem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Dennoch hat sich die jahrelange Hingabe für den Entwickler gelohnt. Er wurde durch die damit erlange Bekanntheit von den Moon Studios engagiert, die derzeit Ori and the Blind Forest 2 für Microsoft entwickeln. Natürlich ist auch das ein "Metroidvania"-Spiel.
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