So schnell kann's gehen! Auf der E3 2017 wurde Metroid: Samus Returns für den Handheld 3DS vorgestellt, und nur wenige Monate später steht das von MercurySteam (Castlevania: Lords of Shadow) entwickelte Remake des Game Boy-Klassikers Metroid 2 im Laden.
Das Wort Remake greift dabei allerdings zu kurz. Viel besser passt Neuinterpretation, denn das spanische Entwicklerteam bekam von Nintendo viel Spielraum für eigene Ideen. Metroid: Samus Returns greift viele Elemente wie das grundlegende Setting, charakteristische Feinde und das klassische Metroid-Gameplay der Vorlage auf und verbindet sie mit zahlreichen neuen Ideen und einem modernen Spielgefühl, ohne die Wurzeln der Serie zu vergessen.
Genozid für Anfänger
Die Neuauflage schließt wie das Vorbild nahtlos an das erste Metroid (NES) an: Unsere Protagonistin und berühmte Kopfgeldjägerin Samus Aran wird von der Galaktischen Föderation auf den Heimatplaneten der Metroids geschickt, um nach den Ereignissen des ersten Teils dort ordentlich aufzuräumen und die drohende Gefahr für die Menschheit im Keim zu ersticken.
Vorkenntnisse sind nicht nötig, Serienneulinge finden sich ebenso schnell zurecht wie alteingesessene Alienjäger. Das liegt nicht nur an der sehr spartanischen Rahmenhandlung, sondern auch an der ausgewogenen Lernkurve, die behutsam in die grundlegende Mechanik des 2D-Plattformers einführt. Mit dem Analogpad läuft und zielt Samus, auf Tastendruck feuert sie ihre Waffe ab. Wenn die Schüsse etwas präziser landen müssen, können wir den Lauf unterbinden, stehen bleiben und mit der Lasermarkierung punktgenau zielen. Im Gegensatz zum Original völlig frei in alle Richtungen. Um durch enge Gänge zu gelangen, igelt sich Samus in den bekannten Morphball ein und kullert daraufhin wie eine Murmel durch den Level.
Was bedeutet Metroidvania?
Es passiert nicht oft, dass ein Spiel den Namen eines ganzen Genres prägt, wie hier im Falle von "Metroidvania". Die einprägsame Wortkombination enstand, als sich die Castlevania-Serie mit dem Fan-Liebling "Symphony of the Night" deutlich am Metroid-Gameplay orientierte, Laserwaffen mit Peitschen tauschte und damit einen absoluten Klassiker schuf. Gemeint sind damit (meist 2D-)Spiele, in denen bestimmte Bereiche der Spielwelt zwar schon sichtbar sind, aber erst durch das Finden von neuen Fähigkeiten, Waffen oder magischen Gegenständen der Zugang dorthin ermöglicht wird. Das damit verbundene Progressionsgefühl ist untrenntbar mit dem Erkunden der Karte verbunden. Berühmte Vertreter dieses Action-Subgenres sind Ori and the Blind Forest, Axiom Verge oder WayForwards Shantae-Reihe.
Gänzlich neu im Repertoire sind vier Aeion-Kräfte und ein Nahkampfkonter, der Feinde betäubt. Erstere verbrauchen die limitierte Ressource Aeion, um beispielsweise einen elektromagnetischen Schild zu aktivieren, der Samus unbeschadet durch giftige Gebiete laufen lässt und Schaden absorbiert. Alternativ kann die Energie, solange der Vorrat reicht, auch in die Waffensysteme umgeleitet werden, um eine sehr mächtige Schussverstärkung mit Dauerfeuer zu aktivieren. Sind wir eher forschend unterwegs, liefert ein Umkreis-Scan wertvolle Informationen und zeigt zerstörbare Blöcke und Geheimwege an.
Das Ressourcenmanagement spielt bei der Wahl, für was man die kostbare Energie ausgibt, eine entscheidende Rolle. Dieses Fähigkeitensystem fügt sich nahtlos in das bestehende und bekannte Metroid-Universum ein und gestaltet die Kämpfe und die Erkundung interessant und abwechslungsreich.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.