Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain im Test - Schlange + Sandkasten = Riesenspaß!

Brennende Wale, kackende Pferde, halbnackte Scharfschützinnen: Im großen Test beweist Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain, dass es neben Kuriositäten vor allem feinste Open-World-Unterhaltung zu bieten hat.

Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain - Test-Video zum Stealth-Hit Video starten 11:54 Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain - Test-Video zum Stealth-Hit

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Vom Appetithappen zum Festmahl. Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain beendet den Weg, den die berühmte Schleichspielserie mit Metal Gear Solid 5: Ground Zeroes vor anderthalb Jahren eingeschlagen hat. Damals konnten wir uns mit Hauptcharakter Naked Snake alias Big Boss in einem Open-World-Areal auf Kuba austoben.

Das war aber ebenso eingeschränkt wie die Stealth-Möglichkeiten und die umrissene Geschichte des Prologspiels. Ein Gefühl für das »neue« Metal Gear bekamen wir zwar, blieben nach dem mickrigen Appetithappen aber dennoch ausgehungert. Gut, dass Konami jetzt endlich den Hauptgang serviert und Naked Snake erneut in offene Gefilde entsendet. Wir haben Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain durchgespielt und können bestätigen: Es ist ein echtes Festmahl!

Demoliert auf Zypern

Wir erinnern uns: Am Ende von Ground Zeroes zerstört die mächtige Cipher-Organisation die Basis von Snakes Söldnertrupp, er selbst wird schwer verletzt und fällt ins Koma. 1984, also neun Jahre später, wacht er in einem Krankenhaus auf Zypern auf und findet sich direkt in einem Alptraum wieder. Splitterfragmente stecken in seinem Schädel, sein linker Arm wurde amputiert und durch eine Prothese ersetzt. Und als wäre das nicht schon genug, dringen Cipher-Kampftrupps in das Hospital ein und machen gnadenlos Jagd auf Snake.

Das Vorspiel zu the Phantom Pain: Metal Gear Solid 5: Ground Zeroes im Test

Im Prolog sind wir anfangs noch recht hilflos und müssen über verwaiste Krankenhausflure robben. Im Prolog sind wir anfangs noch recht hilflos und müssen über verwaiste Krankenhausflure robben.

Im unheimlich intensiven und brutal inszenierten Prolog des Spiels schleppen wir uns an der Seite des bandagierten Mitpatienten Ahab wehrlos durch Krankenhausflure, verstecken uns zwischen Leichen und stellen uns mehr als einmal die Frage: Was zum Teufel ist hier los? Denn neben vermummten Söldnern treffen wir auch auf einen brennenden Mann, dem Kugeln nichts anzuhaben scheinen, sowie einem schwebendem Wesen mit Gasmaske - Psycho Mantis?

Hideo Kojima streut in die spektakuläre Fluchtsequenz die serientypischen WTF-Momente ein, unter anderem segeln Feuerwehrautos (!) wie Geschosse durch die Luft und ein brennender Wal (!!) erhebt sich aus der Erde. Bevor uns Kumpel Ocelot aus dem Schlamassel befreit, schwirren etliche Fragezeichen in unserem Kopf herum, Metal Gear Solid 5 drückt gleich zu Beginn mächtig aufs Erzähl-Gaspedal.

Routinierte Story mit Philosophieeinschlag

Nach der Flucht geht es dann allerdings erstmal gemächlicher zur Sache. Zusammen mit Ocelot brennt Snake auf Rache an Cipher und dessen narbengesichtigen Anführer Skull Face. Um schlagkräftig genug zu sein, muss aber zunächst eine neue Söldnertruppe auf die Beine gestellt werden - die »Diamond Dogs«. Dafür wiederum ist die Expertise von Snakes altem Kampfgefährten Kazuhira Miller vonnöten. Blöd nur, dass der in Afghanistan von russischen Besatzern verschleppt wurde.

Also führt unser Weg zunächst in die karge Wüsten- und Gerölllandschaft nördlich von Kabul, später geht es auch noch in die Steppen Afrikas. Unterwegs treffen wir immer wieder auf Skull Face und seine »Skull-Einheit«, deren Einsätze meist im diesigen Nebel stattfinden und die mit schier unmenschlicher Geschwindigkeit gegen uns kämpfen. Snake, Ocelot und Co. finden schnell heraus, dass der vernarbte Bösewicht an einer Waffe bastelt, die weitaus schlimmer ist als sämtliche Metal-Gear-Kampfläufer…

Da das Erlebnis der Geschichte in einem Metal-Gear-Solid-Spiel traditionell ein wichtiger Faktor ist, verzichten wir an dieser Stelle auf weitere Spoiler, nur so viel: Fans der Reihe kommen auf ihre Kosten, denn die knapp 30-stündige Hauptstory hat einige nette Twists auf Lager, konfrontiert uns mit interessanten Charaktere wie der Scharfschützin Quiet oder dem mysteriösen alten Mann Code Talker und spannt am Ende einen schönen Bogen zu den Serienanfängen.

Hier gibt's tolle Preise zu Metal Gear Solid 5 zu gewinnen: Quiz und Gewinnspiel zu Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain

Um Rache an Cipher zu nehmen, bauen Kaz Miller, Ocelot und Snake eine neue Söldnerorganisation auf. Um Rache an Cipher zu nehmen, bauen Kaz Miller, Ocelot und Snake eine neue Söldnerorganisation auf.

Mit Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots, das 2008 sämtliche Storyfäden spektakulär zusammenführte, kann The Phantom Pain dagegen nicht mithalten, da der Plot nach dem sehr guten Prolog nur langsam in die Puschen kommt (dafür aber in der zweiten Hälfte ordentlich anzieht) und teils recht vorhersehbar ist. Ebenfalls ernüchternd ist, dass Duelle mit denkwürdigen End- und Zwischenbossen in The Phantom Pain über die gesamte Spielzeit kaum bis gar nicht stattfinden.

So geht die Metal-Gear-Saga zu Ende:Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots im Test

Der philosophische Grundansatz (auf das Zitat ganz am Anfang achten!) ist aber typisch Kojima und macht die Geschichte im Nachgang zu einer runden Sache, über die man auch nach dem Abspann noch herrlich diskutieren kann. Anders als die ersten Trailer es vermuten ließen, ist The Phantom Pain auch nicht so düster wie erwartet. Natürlich, Themen wie Folter oder Kindersoldaten in Afrika werden angerissen und es gibt einige Szenen, in denen wir kräftig schlucken müssen, Naked Snake lässt dabei aber immer wieder einen enorm weichen und fürsorglichen Kern durchblitzen, der bärtige Veteran wirkt müde und geläutert. Teils in Bombast getränkte und hervorragend choreographierte Zwischensequenzen treiben die Story voran, vor allem die Gesichtsanimationen und der glaubhafte Ausdruck von Emotionen sind auf sehr hohem Niveau.

Wer allerdings nur auf die Sequenzen und im Spiel erzählten Storyfetzen achtet, verpasst eine ganze Menge. Nach und nach schalten wir nämlich etliche Kassetten frei, die zum Beispiel Hintergründe zur Situation von Afghanistan geben, wichtige Charaktere beleuchten und generell jede Menge interessante Infos enthalten. Anhören lohnt sich!

1 von 5

nächste Seite


zu den Kommentaren (127)

Kommentare(116)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.