Fazit: MediEvil im Test - Ein enttäuschendes Remake

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Fazit der Redaktion

Dennis Michel
@RecaBlog

Bei der Ankündigung zum Remake von MediEvil war ich bereits skeptisch. Kann der PS1-Klassiker mit seinem eher seichten Hack&Slay-Gameplay mit modernen Titeln mithalten? Die Antwort ist leider ein klares "Nein" - zumindest für alle jene, die das Original nicht gespielt haben. Zwar ist Sir Daniel Fortesque auch heute noch eine echte Kultfigur, und Gallowmere versprüht seinen ganz eigenen Grusel-Charme, abseits davon wirkt das Spiel aber wie ein schlecht gealtertes Relikt der 90er-Jahre.

Zwar kommt mit den unterschiedlichen Nah-und Fernkampfwaffen Abwechslung ins Spiel, durch kaum vorhandenes Trefferfeedback enden die Kämpfe aber meist in wildem Gefuchtel. Wäre das alles noch irgendwie verschmerzbar, sind das größte Problem des Spiels Design-Entscheidungen, die ihr hässliches Antlitz im Jahr 2019 nicht mehr aus dem Grab erheben sollten.

Keine Checkpoints, schlechtes Balancing und eine Kamera, bei der ich manchmal nicht wusste wo oben und unten ist, sollten keine Bestandteile eines Remakes sein. MediEvil ist daher ein Spiel für absolute Fans des Originals und Puristen, die spielerisch vieles Verzeihen können - zu denen zähle ich allerdings nicht.

Hannes Rossow
@Treibhausaffekt

MediEvil ist einer von diesen Zeitsprüngen in die Vergangenheit, die daran erinnern, dass damals alles gar nicht so schön war, wie wir es in Erinnerung haben. Was sagt es denn über ein Remake aus, wenn ich mich darüber geärgert habe, dass sich Sir Daniel Fortesque exakt so anfühlt, wie er sich Ende der 90er angefühlt hat? Das PS1-Spiel mit dem nuschelnden Skelett war solide, aber kein Meisterwerk, und das bekommen wir mit der Neuauflage unter die Nase gerieben.

Neben der hölzernen Steuerung, die an die frühen Resident Evil-Teile erinnert, haben wir mit einer wackeligen Kamera, nicht vorhandenem Treffer-Feedback, nervigen Rücksetzpunkten und allzu seichtem Gameplay zu kämpfen. Dass dann auch noch die Lernkurve derart steil nach oben geht und jede Leichtigkeit aus dem Remake gezogen wird, tötet das wohlige Nostalgiegefühl fast komplett ab.

Und das ist so schade, denn eigentlich tut MediEvil so viel dafür, dass der noch immer vorhandene Charme des Originals gut zur Geltung kommt. MediEvil hat noch immer den perfekten Halloween-Look, der Grusel mit albernem Humor verknüpft, und das Leveldesign ist weiterhin so hübsch bizarr, als hätte Tim Burton höchstpersönlich Hand angelegt. Leider fällt es am Ende zu schwer, all das auch zu genießen.

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