So sicher wie der Sommer kommt nun jedes Jahr eine Neuauflage des virtuellen Fantasy-Kartenspiels in die Downloadstores. Und wieder schickt sich Magic: The Gathering - Duels of the Planeswalkers 2013an, Neueinsteiger und Veteranen gleichermaßen zu packen oder zumindest bei der Stange zu halten.
Im Großen und Ganzen ist Magic 2013 noch immer die (Casual-)Variante des epischen Fantasy-Kartenspiels par excellence. In Magic spielen die Kontrahenten selbst zusammengestellte Karten-Decks, bauen sich erst mal einen Grundstock an wichtigem Mana auf und hauen sich dann rundenweise Beschwörungskarten, Zauber und Artefakte um die Ohren – immer mit dem Ziel, die Lebenspunkte des Gegners auf Null zu bringen.
Magic gibt es als Kartenspiel schon seit den frühen 90ern und seitdem sind zahlreiche Erweiterungen und Regeländerungen erschienen. Über die Zeit wurde Magic so quasi zum Übervater aller Sammelkartenspiele, nicht zuletzt da es unzählige und fein abgestimmte taktische Möglichkeiten gibt und die gute alte Sammelwut gekitzelt wird.
Die jährlichen Magic-Varianten für Konsolen bleiben diesen Stärken treu, auch wenn der virtuelle Kartenkampf eine abgespeckte Light-Version des Originals ist. Im Kampagnen-Modus schaltet ihr nach und nach voreingestellte Decks frei. Trotz dieser Grenzen erschließt sich euch nach und nach eine große strategische Tiefe.
Je öfter ihr ein Deck nutzt, desto mehr neue Karten erhaltet ihr für das entsprechende Set. So lernt ihr anfangs, wie sich die verschiedenen Farben grundlegend verhalten: Grüne Decks setzen auf starke Waldkreaturen, schwarze Sets eher auf fiese Necromancer-Sprüche, die gegnerische Karten schnell vom Tisch wischen und rote Decks sind voll mit offensiven Feuerzaubern.
Einsteiger sind mehr als willkommen
Die Kampagne hat eine feine Lernkurve (wahlweise mit Tipps und Hilfestellungen) und je mehr Karten und Decks ihr freispielt, desto breiter werden eure Möglichkeiten. Dabei helfen euch auch die so genannten Encounters, bei denen ihr gegen bestimmte Spielstile trainieren könnt. Nach dem ersten Durchlauf erwartet euch eine fiese Folgekampagne in denen die virtuellen Gegner noch gefinkelter spielen und tricksen. Wobei wie bei jedem Kartenspiel auch eine Portion Glück dazugehört, denn nur mit ein bisschen Hilfe von Fortuna zieht ihr die momentan passenden Karten aus dem Stapel.
Diese Mischung aus Taktik und Glück (vielleicht auch in Kombination mit dem epischen Fantasy-Setting) macht Magic 2013 so interessant und gut. Ein über die Jahre perfektioniertes Regelwerk, unzählige taktische Möglichkeiten und nicht zuletzt die feine Lernkurve sollten auch Zocker überzeugen, die Sammelkarten bis jetzt eher als verschrobenes Nerdtum abgetan haben (solche Meinungen soll es ja auch noch geben).
Kurz gesagt: Falls man als Neueinsteiger in die Welt von Magic reinschnuppern will, ist die Downloadvariante der beste, lohnendste und spaßigste Weg. Wenn wir ganz genau sind, können wir nur einen kleinen Nerv-Faktor ausmachen, nämlich eine fehlende Skip-Funktion, die euch bestimmte Spielzüge und –Phasen vorspulen lässt.
Neues Futter für Kartenkünstler
Aber so weit, so aus dem Vorjahr und aus unzähligen Jahren Original-Magic bekannt. Die aktuelle Version bietet jedoch auch für Profis einige Neuerungen (abseits frischer Karten und Komfort-Funktionen). Die größte ist wohl der Planechase-Modus (der den Archenemy-Modus aus 2012 ersetzt). Darin spielt ihr nicht nur gegen mehrere Gegner, sondern habt in der Mitte des digitalen Spieltisches einen Stapel Sonderkarten. Die signalisieren auf welcher Weltenebene ihr gerade seid. Jede gibt spielverändernde Extras und hat eine Sonderfähigkeit.
Per Würfelwurf könnt ihr die Ebene wechseln oder die aktuelle Fähigkeit auslösen. Und diese Veränderungen und Aktionen haben es in sich. Manchmal werden alle gespielten Karten vom Tisch gefegt, ein anderes Mal erhält ein Spieler dicke Angriffsboni, oder es werden Karten geklont usw. Kurz gesagt: Meist herrscht ein wahres Chaos, das aber besonders für Veteranen eine erfrischende neue Herausforderung bietet.
Auch eine zweite Neuerung ist begrüßenswert: Manakarten können nun individuell verwendet werden, was das Spiel einen Tick planungsfreundlicher macht. Zwiespältig ist aber nach wie vor der Deck Builder, in dem ihr euer eigenes Set zusammenstellt. Nach wie vor dürft ihr Decks nicht komplett frei komponieren, sondern nur die bestehenden Standardsets (wenn auch in recht großem Ausmaß) variieren. Außerdem müssen nach wie vor 24 Mana-Karten drinnen sein, für Profis ist das zu viel. Aber mit zehn Decks und jeweils noch 30 freischaltbaren Karten seid ihr wohl trotzdem beschäftigt, bis Magic 2014 erscheint.
Zu guter Letzt hat uns auch der neue Status-Bildschirm gefallen, der kleinteilig zahlreiche Daten aufbereitet, etwa wie oft ihr eine bestimmte Farbe nutzt, welchen Rang ihr in den Leaderboards habt oder viele Höchst-Werte bezüglich angerichtetem Schaden oder Kreaturen auf dem Tisch. Einziger Nachteil: Spielt ihr auch auf dem iPad oder am PC könnt ihr eure Statistiken nicht übertragen. Alles in allem bleibt Magic auch bis 2013 großartig, denn spätestens wenn ihr euch nach der ausgedehnten Kampagne in den Multiplayer stürzt, ist eure Lust auf kompetitives Kartenspielen sicher entfacht, denn selbst Profis erhalten mit dem Planechase-Modus eine ganz neue Online-Erfahrung.
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