Seite 3: Lego City Undercover im Test - Grand Theft Lego

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Guter Gamepad-Einsatz

Oft haben wir gemeckert, dass das Gamepad der Wii U nicht sinnvoll oder ausreichend genutzt wird. Zwar gibt es auch bei Lego City noch Luft nach oben, grundsätzlich gefällt uns die Integration des Bildschirm-Controllers aber ziemlich gut. Die meiste Zeit des Spiels zeigt der Monitor eine große Karte der Stadt, sowie den Fortschritt bei diversen Sammelaufgaben oder Charaktere, die per Videoanruf Hinweise und Tipps geben.

Cool und so bisher in noch keinem Wii U-Spiel gesehen: Per Fingertipp auf den Bildschirm setzen wir einen Wegpunkt auf der Map, anschließend zeigen uns grüne Steinchen den Weg zum Ziel. Weiterhin dient uns das Gamepad als Scanner, um die Umgebung nach Verdächtigen oder den wertvollen Superklötzchen abzusuchen. An manchen Stellen hören wir per Scanfunktion sogar Telefonate ab, um Hinweise zu erhalten oder nutzen den Bildschirm, um uns an den praktischen Autostationen ein passendes Vehikel liefern zu lassen.

Hauptsächlich dient das Gamepad als Karte. Praktisch: Wegpunkte per Fingertipp. Hauptsächlich dient das Gamepad als Karte. Praktisch: Wegpunkte per Fingertipp.

Hatten wir schon erwähnt, dass bei allem Open-World-Wahn der Humor nicht zu kurz kommt? Lego City Undercover ergötzt sich dabei oft an kleinen Details und gefällt sich in der Rolle des harmlosen Klötzchen-Abenteuers, das sich selbst zu keinem Zeitpunkt ernst nimmt. Da fährt bei der Polizeibesprechung schon mal eine Putzhilfe mit ihrem Turbosauger durchs Bild, an anderer Stelle versucht ein paa Knasti mit Luftballons aus dem Gefängnis abzuhauen.

Unser absolutes Highlight: Der Kung-Fu-Meister der Stadt, der Chase mit knallhartem rheinischen Dialekt ein paar Lehrstunden erteilt (»Isch zeisch dir mal, wie dat jeht«) – super! Das Spiel bietet dabei jede Menge Filmanspielungen (z.B. Titanic, The Dark Knight und Matrix) und gibt eine besondere Liebeserklärung an alte Polizeiserien und Copfilme ab. Wer auf den leicht überdrehten Humor von Die Nackte Kanone und Co. steht, der wird Lego City Undercover lieben.

Eine Stadt als Star

Der heimliche Star von Lego City Undercover ist neben der witzigen Präsentation aber ganz klar die Stadt selbst. Auf den Straßen pulsiert das Leben, überall gibt es etwas zu entdecken. Eindrucksvolle Hochhäuser recken sich in den Himmel, und Autos rollen hupend durch die Straßen. Es gibt unterschiedliche, abwechslungsreiche Gebiete, darunter Finanzdistrikt, Flughafen und Nationalpark. Alles glänzt dabei durch den markanten Lego-Look.

Das wird vor allem kleinere Klötzchen-Fans begeistern, aber auch die groß gewordenen Kinder mit Lego-Vergangenheit dürften angesichts des Detailreichtums glänzende Augen bekommen und sich innerlich in glorreiche Steinchen-Zeiten zurückversetzt fühlen. Zudem gibt es Reminiszenzen an bekannte Bauwerke, so erinnert die Hängebrücke der Stadt frappierend an die majestätische Golden Gate Bridge in San Francisco.

Passanten, Autos, blauer Himmel. In Lego City ist immer etwas los. Passanten, Autos, blauer Himmel. In Lego City ist immer etwas los.

Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist der Freiheitsstatue wie aus dem Sockel geschnitten, und auch einen Times-Square-ähnlichen Bereich kann Chase in Downtown besuchen. Alles versprüht einen wohltuenden Charme, es macht einfach Spaß, auch mal abseits der vorgegebenen Wege zu gehen und einfach nur zu entdecken, welche Überraschungen Lego City zu bieten hat. Allerdings fällt die technische Umsetzung negativ auf. So gibt es gibt Kantenflimmern, in manchen Zwischensequenzen fallen matschige Texturen auf, und immer wieder stören Framerateeinbrüche und Geruckel, was auf Dauer doch ziemlich störend ist.

Beim Sound sie gibt’s hingegen kaum Anlass zur Kritik. Insbesondere die deutsche Synchronisation tut sich wohlwollend hervor: Sämtliche Hauptfiguren wurden vorbildlich vertont. Die Stimmen geben den Klötzchen-Figuren Charakter und zusätzlichen Witz, auch wenn manche Sprecher ziemlich überambitioniert und gekünstelt klingen. Lobenswert: der gelungene Einsatz von Dialekten. Rheinisch, Berliner Schnauze, sächsisch – auf den Straßen Lego Citys gibt’s nicht nur einen stimmigen Mundart-Mix auf die Ohren, viele zufällig aufgeschnappte Gesprächsschnipsel sorgen zudem für Lacher.

Auch sonst ist die Soundkulisse mit passender Musikauswahl und Effekten ziemlich gut: Während zum Beispiel in Downtown Stimmengewirr und Autogeräusche die Luft erfüllen, kann man im Nationalpark dank Vogelgezwitscher und Wasserrauschen die Ruhe fast greifen. Manche nervigen Motorengeräusche wollen allerdings nicht so recht zum ansonsten stimmigen Gesamtbild passen.

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