Zu leicht
Überraschenderweise zieht sich diese Vielfalt durch das komplette Spiel. Beim Test hatten wir fast nie das Gefühl, ständig dasselbe zu machen, auch wenn sich viele Missionen darauf beschränken, von A nach B zu fahren – das kann wegen des fehlenden Geschwindigkeitsgefühls schon mal nerven. Ebenfalls ein grundsätzliches Problem: Das Spiel ist viel zu leicht.
Jede Mission verkommt zum Kinderspiel, jede Prügelei ist ein Klacks. Ein Grund dafür dürften auch die riesigen Hinweiseinblendungen sein, die jederzeit anzeigen, was genau zu tun ist. Auch wenn ein jüngeres Publikum angesprochen wird, ein optionaler Schwierigkeitsgrad hätte sicher nicht geschadet. Knifflig wird’s nur bei manchen Hüpfabschnitten, was aber eher an der oft ungünstigen Kameraperspektive liegt. Die lässt sich nämlich nur sehr langsam drehen und lässt insbesondere in Innenbereichen oft die benötigte Übersicht vermissen.
Chase McCain ist aber nicht nur knallharter Klötzchen-Cop, sondern auch ein wahrer Verkleidungskünstler. Gerade zu Beginn kommen wir in der Stadt an vielen Stellen nicht weiter, mysteriöse runde Symbole verkünden beim drüberlaufen nur, dass eine entsprechende Verkleidung noch nicht freigeschaltet worden ist. Das geschieht im Verlauf des Spiels aber ganz automatisch. Jede Verkleidung spendiert Chase dabei eine spezielle Fähigkeit. Die Polizistenuniform zum Beispiel hat eine praktische Enterhakenkanone dabei, mit der sich Chase über Abgründe schwingt.
Im Gaunerkostüm knackt der Polizist hingegen Safes oder benutzt sein Brecheisen, um Türen aufzustemmen. Und im Minenarbeiter-Outfit experimentiert McCain mit Dynamit und kann mithilfe seiner Spitzhacke Felsbrocken zerbröseln. Immer wieder müssen wir in den Missionen Fähigkeiten kombinieren, um zum Erfolg zu kommen. Sehr cool: Durch das regelmäßige Freischalten von neuen Outfits werden wir gewissermaßen genötigt, nochmal an bereits besuchte Orte zurückzukehren und neue Fähigkeiten einzusetzen – ein typisches Symptom für Open-World, das auch hier dauerhaft motiviert.
Im Sammelwahn
Lego City Undercover wirft uns derart viele Klötzchen vor die virtuelle Nase, dass wir gar nicht anders können, als immer noch mehr zu sammeln. Kleinere Objekte zerschlägt Chase auf Knopfdruck einfach, an blinkenden Stellen dagegen kann er in gewohnter Lego-Spiel-Manier etwas aufbauen. Deutlich wichtiger als die normalen Klötzchen sind die leuchtenden Supersteinchen. Hat Chase genug davon zusammen, kann er an bestimmten Punkten der Stadt sogenannte Superbauten errichten. Das ist für die Story teils notwendig, um weiterzukommen (zum Beispiel die Fähre zur Gefängnisinsel, die Brücke zu einem Tempel etc.), teils aber auch optional (Stuntrampen etc.).
86 dieser Superbauten gibt es im Spiel, es darf also fleißig gesammelt und errichtet werden. Und wenn wir grade schon beim Thema sind: Lego City Undercover bietet abseits der Haupthandlung enorme Massen an Sammelkram: Kostüme fürs freie Spiel, Fahrzeuge, goldene Steinchen, kleinere Minispiele wie Basketball und, und, und, Wer wirklich alles sehen und finden will, der dürfte sicher um die 30 Stunden beschäftigt sein. Was aber auch an den langen Ladezeiten liegen mag. Die teils minutenlangen Pausen nerven vor allem beim Wechsel in Gebäude oder auch vor einer neuen Mission.
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