Neben schwarzhaarigen kleinen Mädchen und Puppen sind unheimliche Gemälde wahrscheinlich das Beunruhigendste, was Horrorfilme zu bieten haben. Grund genug für die Entwickler von Layers of Fear, ein ganzes Spiel zu diesem Thema zu entwickeln und das Ergebnis mit einer Prise Geisteskrankheit zu garnieren.
Kunst im Spiel
Die Gemälde, mit denen sich der Künstler umgibt, sind allesamt echte Werke. Viele der Bilder sind von bekannten Künstlern wie Francisco Goya (»Saturn verschlingt seinen Sohn«) oder Rembrandt (»Der Raub des Ganymedes«). Manche der Bilder sind auch nur Ausschnitte größerer Gemälde, wie das Bild des Hundewelpen im Kinderzimmer, das eigentlich zu einem Portrait eines Mannes gehört.
Es hätte so schön sein können: Ein gefeierter Maler lebt mit seiner Familie in einem wunderschönen viktorianischen Herrenhaus, umgeben von Kunst und Kultur. Seine Frau ist eine begabte Musikerin und sein Kind ein Goldstück, sogar der Hund ist perfekt erzogen. Doch nach einem verheerenden Unfall verliert er alles: Zu Beginn des Spiels finden wir uns als Maler völlig allein und mit Holzbein in der Villa wieder, der einzige Kontakt zur Außenwelt sind geschriebene Anweisungen für die Haushälterin.
Das war da vorher nicht!
Was ist in der seit dem Unfall passiert? Wo ist unser Bein? Und wo sind Frau und Kind? Auf der Suche nach Antworten streifen wir in Schrittgeschwindigkeit durchs Haus und erkennen langsam, dass wir vielleicht nicht ganz unschuldig am Verschwinden unserer Bilderbuchfamilie sind. Neben Gattin und Nachwuchs scheinen wir nämlich auch unseren Verstand verloren zu haben. Trauer, Alkohol und eine nicht diagnostizierte Schizophrenie machen den Spaziergang durchs das Anwesen zu einer Mischung aus der legendären P.T.-Demo und einem Stephen-King-Roman: Auf den ersten Blick scheint alles normal, aber irgendetwas stimmt ganz und gar nicht. Der Raum, der eben noch ein gemütliches Kaminzimmer war, ist plötzlich eine dunkle Abstellkammer. Aber als wir uns umdrehen wollen, um sie zu verlassen, ist auf einmal die Tür verschwunden. Als wir uns wieder Richtung Raummitte wenden, finden wir uns Auge in Auge mit einem meterhohen Portrait.
Schaurige Normalität
An der Szene ist eigentlich nichts Bedrohliches. Schließlich jagt uns niemand mit einer bluttriefenden Axt durchs Haus. Aber normalerweise bleibt eine Tür immer genau dort, wo man sie hingebaut hat, und wird nicht auf einmal zur Wand. Diese Unsicherheit verursacht Unbehagen Jedes Mal, wenn wir uns umdrehen, könnte die Umgebung eine völlig andere sein. In Layers of Fear könnte ein Knacken im Gebälk nur eine Halluzination sein. Oder es ist der rachsüchtige Geist unserer Verflossenen, nur Zentimeter von uns entfernt.
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