Kirby und der Regenbogenpinsel im Test - Kirby ohne echten Kirby

Was bleibt, wenn man einer Spieleserie ihr Kernelement nimmt? Das zeigt Kirby und der Regenbogen-Pinsel im Test. Da hilft auch die tolle Knetoptik nicht mehr viel.

Kirby und der Regenbogen-Pinsel - Test-Video: Bunt, originell - aber wenig Kirby Video starten 3:47 Kirby und der Regenbogen-Pinsel - Test-Video: Bunt, originell - aber wenig Kirby

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Experimente sind wichtig. Wenn Entwicklerstudios neue Konzepte mit etablierten Marken wagen, freut uns das immer. Wie Doktor Frankenstein hat Nintendo mit Kirby und der Regenbogen-Pinsel versucht, aus vielen guten Teilen etwas noch Besseres zusammenzustückeln.

Doch genau wie Frankensteins Monster ist das Ergebnis, um es freundlich auszudrücken, hinter den Erwartungen zurückgeblieben, weil einige wichtige Bestandteile falsch ausgesucht wurden. Zwar sind wir weit davon entfernt, als wütender, mit Mistgabeln bewaffneter Mob das Nintendo-Hauptquartier zu stürmen, richtig begeistert sind wir aber ebenso wenig.

Wendig wie ein Wackelpudding

So wie Frankensteins Monster hat auch Kirby seine Probleme mit der zielgerichteten Bewegung. Anders als im 3DS-Vorgänger Kirby: Triple Deluxe kann Kirby nicht mehr laufen. Stattdessen rollt er in Blickrichtung, wenn wir ihn mit dem Stylus auf dem Gamepad anstupsen. Zumindest sollte er das.

Der rosafarbene Knuddelmuff verhält sich allerdings so übertrieben wabbelig, dass wir die Hälfte der Zeit in die falsche Richtung spurten, weil er vorher an einer Ecke abgeprallt ist und jetzt nach links statt nach rechts guckt. Wenn wir ihn nicht mit dem Stylus traktieren, rollt er allerdings nur mit dem Restschwung von einer Ecke in die andere. Kirby genau da hinzubekommen, wo wir ihn haben wollen, ist bisweilen ein äußerst schwieriges Unterfangen.

Glücklicherweise haben wir die Regenbogenseile. Um ihn dann doch einigermaßen geordnet durch die Level zu bewegen, zeichnen wir die knallbunt pulsierenden Seile mit dem Stylus auf das Gamepad. Genau wie im DS-Titel Kirby: Power Malpinsel transportieren diese Seile den pinkfarbenen Marshmallow in Malrichtung und können ihn gleichzeitig vor Geschossen schützen.

Das war damals auf dem Handheld eine gute Idee, allerdings schauen wir zum Malen gezwungenermaßen nur noch auf unser Pad und der hoch auflösende Fernseher wird überflüssig. Da könnten wir das Spiel auch gleich auf dem Nintendo 3DS spielen.

Kirby, bleib bei deinen Leisten

Neben der unhandlichen Steuerung hat Kirby ein weiteres Problem: Der knallrosafarbenen Kugel fehlt genau das, was ihn für uns zu einem richtigen Kirby macht. Nämlich die Fähigkeit, Gegenstände zu inhalieren und sie entweder als Geschosse auszuspucken oder in sich aufzunehmen. Dadurch hatten wir in früheren Kirby-Titeln die Wahl zwischen vielen unterschiedlichen Attacken.

Je nach Spielstil konnten wir uns die entsprechenden Feinde raussuchen und ihre Fähigkeit übernehmen, die unbeliebten haben wir einfach wieder ausgespuckt. Jetzt sind unsere Verwandlungen vorgegeben und auf einige Level beschränkt. In einer Welt werden wir zum Panzer, in der nächsten zum Flugzeug und in wieder einer anderen zum U-Boot. Gerade bei letzterer Verwandlung sorgt aber vor allem die Steuerung für Frustration.

Mit dem Stylus tappen wir an den Ort, zu dem Kirby tauchen soll, während die Regenbogenseile seine automatisch feuernden Raketen lenken. Ganz schön fummelig. Da ist die Steuerung des Panzer-Kirbys schon einfacher, der fährt nämlich von selbst. Wir visieren die Feinde an und sorgen mit den Regenbogenseilen dafür, dass er zwischen den Plattformen hin- und herkommt.

Das fühlt sich fast ein bisschen an wie ein Kirby-Railshooter. Die variierende Steuerung sorgt zwar für ein bisschen Abwechslung, die freie Wahl, Flammen-, Schwert- oder Eis-Kirby zu werden, vermissen wir aber trotzdem schmerzlich.

Wandelbarer Knetknubbel: U-Boot-Kirby In den Fahrzeugleveln wird Kirby unter anderem zum U-Boot ...

Flugzeug-Kirby ... oder zum Flugzeug. Alle Fahrzeug-Kirbys werden per Regenbogenseil gesteuert.

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