Seite 2: Kirby und der Regenbogenpinsel im Test - Kirby ohne echten Kirby

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Knetparadies

Aber bei so großartigem Grundmaterial können wir keinesfalls nur meckern. Anders als das von Robert De Niro im Film „Mary Shelley? Frankenstein“ verkörperte Monster ist Kirby und der Regenbogenpinsel nämlich eine optische Augenweide. Die gesamte Welt und auch Kirby selbst wirken wie aus Knete gebaut und mit Stop-Motion-Technik animiert.

Die Knetwände verformen sich kurz, wenn Kirby dagegenrauscht, und der pinkfarbene Fluffball selbst wird bei größerer Fallhöhe platt wie ein Pfannkuchen. Das wirkt sowohl auf dem großen HD-Bildschirm als auch auf dem kleineren Gamepad und erinnert an »Wallace and Gromit«. Aber Kirby und der Regenbogenpinsel besteht keinesfalls nur aus Knetgärten.

Jede der sieben Welten hat ihr eigenes Design, vom Wolkenkönigreich über Unterwasserwelten bis hin zu feuerspeienden Vulkanen deckt das Spiel so ziemlich jede klassische Level-Varietät ab. Zwar ziehen sich die 28 Level bisweilen in die Länge, aber das betrachten wir eher als Luxusproblem. Über zu viel Inhalt wollen wir uns eigentlich nicht beschweren.

Engegner-Recycling: Baum in Braun ... Die Endgegner am Ende der Welten werden recycelt.

... und in silber. Den Baum treffen wir beispielsweise einmal mit und einmal ohne Rüstung.

Und es ist nicht so, als würden wir nicht gefordert. Manche der kunterbunten, freundlichen Welten werden dafür, dass sie doch eigentlich aus Knete gemacht sein sollen, sehr schnell sehr hart. Anders als so mancher Vorgänger ist Kirby und der Regenbogenpinsel kein Kinderspiel, im wahrsten Sinne des Wortes. Feinde, die uns mit einem Treffer töten, einstürzende Wände und zur Neige gehende Regenbogentinte sorgen für so manchen Level-Neustart.

Und sollte uns das noch nicht genug sein, gibt es über vierzig extra Herausforderungslevel, die wir freischalten können. Einzig die recycelten Bosse stören uns. Abgesehen vom Endboss gibt es in jeder der sechs anderen Welten gegen Ende einen Kampf, allerdings treten wir nur gegen drei Monster an. Denn ob der bösartige Baum jetzt braun ist oder – drei Level weiter – durch eine Rüstung silberfarben, macht für uns keinen Unterschied. Vor allem dann nicht, wenn Letzterer genau die gleichen Attacken nutzt wie der Vorgänger.

Von guten Freunden lässt man sich werfen

Dafür erschließt sich uns beim Multiplayer zum ersten Mal der Sinn des großen Bildschirms. Wo Frankensteins Monster seine Frau hat, hat Kirby und der Regenbogenpinsel Kirbys Knubbelkollegen Waddledee. Bis zu drei weitere Spieler können als Waddledees mit uns durch die Level spazieren.

Die sind mit einem Speer ausgestattet und werden direkt per Wii-Mote oder Classic-Controller gesteuert. Im Notfall kann Waddledee seinen Kumpel Kirby auch hochheben und als Wurfgeschoss verwenden. Wenn wir einmal mit schlagkräftiger Unterstützung durch die Level spaziert sind, wollen wir unseren Koop-Partner auch gar nicht mehr hergeben. Zielgerichtete Attacken sind mit direkter Steuerung einfach so viel leichter.

Die Umwelt reagiert ebenfalls auf die Regenbogenseile: Bestimmte Arten von Knetmasse lösen sich bei Berührung auf. Die Umwelt reagiert ebenfalls auf die Regenbogenseile: Bestimmte Arten von Knetmasse lösen sich bei Berührung auf.

Alles in allem vereint Kirby und der Regenbogen-Pinsel viele der Einzelheiten der Vorgänger, lässt aber leider genau die Besonderheiten weg, die ihn wirklich gut gemacht hätten. Mit einer direkten Steuerung könnten wir beispielsweise wirklich auf den Fernsehbildschirm sehen, und unterschiedliche Kirbys würden viel mehr Abwechslung in der Spielmechanik bieten.

Auch wenn das Experiment Kirby und der Regenbogen-Pinsel kein voller Erfolg war, wirklich schlecht ist es nicht. Frankensteins Monster ist ja schließlich auch trotz ein paar Schrauben am Hals durchaus liebenswert

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