Fazit der Redaktion
Samara Summer
Wie außergewöhnlich und lebendig sich die Welt von Kingdom Come 2 anfühlt, merke ich erst jetzt, wenn ich versuche, wieder andere Titel zu zocken. Meine Güte, diese Umstellung!
Die besonderen Herausforderungen im Spiel haben mich motiviert, überlegt, langsam und konzentriert vorzugehen – was eigentlich überhaupt nicht zu meinen Stärken gehört! Aber wenn ich Erfolg damit hatte, habe ich mich gefühlt wie eine Königin.
Und wie oft bin ich in zahllosen Details versunken. Allein schon die Burgwände mit Rußschwärzungen, ungleichmäßigem Putz, abgeblätterten Stellen und Wandmalereien haben mich hier und da mal mein Ziel komplett aus den Augen verlieren lassen – für mich als Fan von Ruinen und historischen Altstädten ein Traum!
Die Story hat mich dagegen nicht durchgehend völlig begeistert. Zwar habe ich einige starke Szenen, Charaktere, Dialoge und überraschende Wendungen so richtig gefeiert, in manchen Bereichen fiel die Geschichte für mich dann aber doch etwas ab. Auch spielerisch sind die Hauptmissionen oft nicht so abwechslungsreich wie alle anderen Dinge in der offenen Welt.
Darum und aufgrund einiger Gameplay-Elemente, die sich mit dem Controller etwas sperrig anfühlen, hat es zum ganz großen Meisterwerk nicht ganz gereicht. Ich hoffe aber sehr, dass ein dritter Teil folgt und genau diese Punkte verbessert.
Tobias Veltin
@FrischerVeltin
Kingdom Come: Deliverance 2 schafft etwas Wunderbares. Es inszeniert eine derart atmosphärische und glaubwürdige Spielwelt, dass ich das Gefühl habe, selbst in diesem Stück Böhmen des 15. Jahrhunderts zu sein – wie in einer Zeitmaschine. Das Herzblut und die Liebe zum Detail, die hier drin steckt, ist außergewöhnlich und für mich zusammen mit der gelungenen Präsentation die mit Abstand größte Stärke des Spiels.
KCD2 baut aber nicht nur eine schöne Kulisse, sondern füllt diese auch mit größtenteils erstklassigen Inhalten. Die Missionen etwa erlauben oft angenehm viele Lösungsmöglichkeiten, die Entwicklungsmöglichkeiten für Heinrich sind ebenso immens wie motivierend und die etlichen Nebenbeschäftigungen (Würfeln, Jagen etc.) haben mich völlig in der Welt versinken und immer wieder vom eigentlichen Weg abkommen lassen.
Dieser Weg war für mich als KCD-Neuling gerade zu Beginn aber auch ganz schön holprig. Mit den Survival-Mechaniken etwa musste ich mich erst arrangieren – erst als die Essens- und Schlaf-Maschinerie ins Laufen kam und ich verstanden hatte, dass mich jeder dahergelaufene Wegelagerer umhauen kann, wurde ich langsam warm mit dem Spiel.
Allerdings gilt das nicht für alle Mechaniken, ich habe beispielsweise selten in einem Spiel so ungern gekämpft wie hier. Überhaupt ist KCD2 in einigen Punkten (Speichersystem, Steuerung) merkbar sperriger als vergleichbare Spiele, das macht für mich aber auch einen Teil seines Reizes aus.
Auch wegen dieser Ecken und Kanten, aber vor allem wegen seiner fantastischen Spielwelt und Mittelalter-Atmosphäre ist Kingdom Come: Deliverance 2 für mich das erste große Highlight des noch jungen Jahres 2025 – wer etwas für RPGs übrig hat, sollte sich Heinrichs Abenteuer unbedingt anschauen!
Stephan Zielke
@GamingUndKatzen
Kingdom Come: Deliverance 2 hat etwas geschafft, das nur die wenigsten Spiele in mir auslösen: Ich wollte es nicht durchspielen! Zu sehr habe ich mich in die Welt und ihre Charaktere verliebt.
Statt der Hauptgeschichte zu folgen, wurde ich stundenlang zum Schmied oder Alchemisten, um Geld zu verdienen. Habe Schätze gesucht und Karten verglichen. War schleichend in der Wildnis unterwegs, um zu jagen, nur um auf ein Banditenlager zu stoßen, das ich nach Einbruch der Nacht ausgeraubt, in dem ich das Essen vergiftet und alle ausgeraubt habe.
Dann haben mich die fantastischen Nebenquests abgelenkt mit ihren interessanten Charakteren, Wendungen und unterschiedlichen Lösungsmöglichkeiten. Kaum hatte ich eine fertig, stieß ich dann abends beim Würfeln im Gasthaus auf eine neue Geschichte.
Kingdom Come saugt einen so sehr in seiner Welt auf, dass ich mich sogar dabei erwischt habe, einfach nur eine Stunde langsam über Felder zu reiten und den Ausblick zu genießen, während ich der großartigen Soundkulisse lausche.
Wenn ihr euch auf Kingdom Come einlasst, dann solltet ihr euch auf jeden Fall Zeit nehmen. Denn hat es erstmal seine Klauen in euch geschlagen, dann werdet ihr für lange Zeit im Mittelalter verschwinden.
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