Fazit: Horizon: Zero Dawn im Test - Meisterhafte Maschinenjagd

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Fazit der Redaktion

Tobias Veltin
@FrischerVeltin

28 Stunden habe ich gebraucht, um Aloys Abenteuer durchzuspielen, langweilig war mir keine einzige Sekunde davon. Das liegt vor allem am stimmigen Gameplay-Menü, das mir die Entwickler in ihrem ersten Open-World-Spiel vorsetzen und bei dem mir viele der Zutaten ganz ausgezeichnet schmecken. Das Kampfsystem zum Beispiel, das gegen die Maschinen wunderbar taktisch sein kann und sich einfach toll anfühlt. Die ordentliche Portion Stealth, die mir an vielen Stellen mehr bringt, als stumpfes Draufkloppen. Dazu kommen das elegante Crafting, das reduzierte, aber sehr befriedigende Skillsystem und vieles mehr. Alle Elemente greifen wunderbar ineinander und die zwar recht spät zündende, aber dafür auch sehr spannende Geschichte sorgt dafür, dass ich immer wieder in die Welt zurückkehren will.

Und hach, ist diese Welt wunderschön! Vielleicht ist es sogar die bisher schönste dieser Generation, was ganz außergewöhnlich ist, wenn man bedenkt, dass Guerilla fast ein Jahrzehnt lang nur geradlinige Schlauch-Shooter gemacht hat. Nur wer selbst mal eine Herde Graser in einem sonnendurchfluteten Tal beobachtet hat, während im Hintergrund ein Langhals umherstolziert, wird diese Faszination nachvollziehen können. Mich hat Horizon rein optisch jedenfalls komplett umgehauen. Durch die fantastischen, variantenreichen Maschinen und den tollen Kontrast zwischen altertümlichen und Hightech-Elementen bekommt Horizon zudem die Eigenständigkeit und die Qualität, die es für mich letztendlich auf den 90er-Thron hieven.

Ganz ohne Fehl und Tadel ist Horizon aber nicht, mich haben zum Beispiel die stellenweise sehr langen Ladezeiten beim Schnellreisen und die manchmal nicht zu verhindernden Treffer durch Gegner enorm genervt. Und dem ein oder anderen dürfte wohl auch sauer aufstoßen, dass sich Guerilla an vielen Stellen zu sehr auf bewährte Open-World-Konzepte verlässt und die Welt mit enorm vielen Nebentätigkeiten füllt, die sich mal mehr, mal weniger generisch anfühlen. Dem Spiel das vorzuwerfen, wäre aber vermessen, denn die Aufgaben sind immer sinnvoll, immer thematisch passend und arten vor allem nie in Arbeit aus. Was bleibt, ist ein spielerisch wie technisch herausragendes Open-World-Debüt der Killzone-Macher, die mit Horizon: Zero Dawn den Grundstein für eine erfolgreiche Serienzukunft gelegt haben.

Heiko Klinge
@HeikosKlinge

Horizon: Zero Dawn ist ein Action-Adventure-Meisterwerk, obwohl oder gerade weil es mit einer Ausnahme in keiner Einzeldisziplin wirklich brilliert. Die Kämpfe machen zwar Spaß, erreichen aber nie die Tiefe eines Nioh. Das Klettern funktioniert nicht ganz so flüssig wie in Tomb Raider, in Sachen Story und Inszenierung hat Uncharted 4 die Nase vorn, die Dungeons habe ich in der Darksiders-Serie schon kreativer und abwechslungsreicher erlebt.

Aber da ist eben noch diese Ausnahme: die für mich faszinierendste Spielwelt der Genre-Geschichte. Die postapokalyptischen Wälder, Berge und Ruinen sehen nicht nur wunderschön aus, sondern machen jeden Ausflug mit Aloy zu einem nachhaltig beeindruckenden Erlebnis. Denn was nützt mir das finessenreichste Kampfsystem, wenn die Gegner langweilen? Als Aloy duelliere ich mich nun mal mit verdammten Dinosaurier-Robotern! Und was helfen kreativ designte Dungeons, wenn sie mich atmosphärisch kalt lassen? In Horizon will ich wirklich jedes Detail aufsaugen. Weil die Welt hier eben nicht nur eine schöne Kulisse ist, sondern auch eine Geschichte hat.

Ja, man kann und darf an Horizon einiges kritisieren. Etwa die stellenweise wirklich strunzdämlichen Gegner, die es nicht mal stört, wenn ihr Nebenmann von einem Pfeil durchbohrt wird. Nur ändern die Unzulänglichkeiten im Detail nichts daran, dass mich seit GTA 5 keine Open World mehr derart in ihren Bann gezogen hat. Wer eine PS4 besitzt, darf sich Horizon nicht entgehen lassen.

Rae Grimm
@freakingmuse

Schon seit der Ankündigung verfolge ich Horizon: Zero Dawn aufmerksam. Das Konzept eines Science-Fiction-Spiels, das eben nicht ein kühler, linearer Shooter im Stil von Call of Duty ist, sondern uns in eine von der Natur zurückeroberte Welt lockt, konnte mich sofort begeistern. Und dann sind da noch die Robo-Dinosaurier! Endlich mal keine Super-Soldaten und Söldner als generisches Feindbild, sondern Maschinen, die eindeutige Anleihen aus der Natur haben – großartig!

Aber Horizon: Zero Dawn ist nicht einfach nur gut, weil es Dinge anders macht. Was es macht, das macht es noch dazu außerordentlich gut. Obwohl wir auch in der Welt von Aloy die ein oder andere Open World-Krankheit finden, hatte ich lange nicht mehr so viel Spaß mit einer offenen Welt. Das liegt wahrscheinlich zum Großteil daran, dass sie so faszinierend und anders ist und ich unbedingt jedes Geheimnis, das sich in ihr verbirgt entdecken wollte. Sowohl in Sachen Haupt- als auch Nebenquests wurde ich immer wieder (positiv) überrascht und das ist etwas, das ich nicht mehr bei vielen (Open World)-Spielen sagen kann.

Horizon: Zero Dawn ist gigantisch, wunderschön und hat viel zu bieten – und macht noch dazu unglaublich viel Spaß. Zwischen fantastischem Bogen-Gameplay, spaßigen Stealth-Einlagen und einer hinreißenden offenen Welt, an der ich mich auch nach fast 40 Stunden noch nicht sattgesehen habe, habe ich das Gefühl, dass Horizon und ich noch eine ganze Zeit lang miteinander beschäftigt sein werden.

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