Seite 3: Homefront: The Revolution im Test - Routinierte Revolution

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Das Problem mit der Action

So vergleichsweise angenehm die Stealth-Passagen in Homefront: Revolution sind, so nervig sind die Abschnitte, in denen zwingend die Waffen sprechen. An einer Stelle mussten wir uns zum Beispiel den Weg aus einer schwer bewachten Werftanlage freischießen, später ein größeres gasverseuchtes Gebiet von mobilen Raketenstellungen säubern.

Das klingt cool und ist auch ganz nett inszeniert, es gibt nur einen Haken: Die Ballereien fühlen sich trotz der ordentlichen Steuerung weder besonders spaßig, noch großartig befriedigend an. Das liegt vor allem am mangelhaften Trefferfeedback: Getroffene Norks klappen oft wie Zielscheiben auf einer Kirmesballerbude nach hinten weg, da fehlt insgesamt die Wucht – die Far Cry-Spiele oder auch das aktuelle Doom machen das deutlich besser.

Die Explosionseffekte sehen ordentlich aus, generell gehören die Actionsequenzen aber zu den Schwächen von Homefront: The Revolution. Die Explosionseffekte sehen ordentlich aus, generell gehören die Actionsequenzen aber zu den Schwächen von Homefront: The Revolution.

Dazu kommt die schwankende Feind-KI: Mal werden wir von den Norks über die Flanke angegriffen überrascht, mal lassen sich aber auch ganze Feindtrupps hübsch nacheinander abknallen, wenn sie uns im Gänsemarsch in ein Haus folgen. Dadurch wirken die reinen Actionsequenzen nur halbgar und nicht überzeugend.

Auch andere gut gemeinte Spielelemente entpuppen sich als ziemlich nutzlos. Herumstreunende Widerstandskämpfer können wir beispielweise für die laufende Mission rekrutieren. Da es aber meist sinnvoll ist, vorsichtig vorzugehen und die Burschen ohne Rücksicht auf Verluste durch die Gegend ballern, haben wir dieses Spielelement nach zwei Versuchen links liegen lassen.

Positive Überraschung: Der Widerstandsmodus

Vom Koop-Widerstandsmodus hatten wir uns ehrlich gesagt nicht viel versprochen, zumal die Beta vor ein paar Wochen ziemlich verkorkst war. Aber nach den Erfahrungen mit der Testversion müssen wir unsere Meinung revidieren. Die Multiplayer-Variante entpuppt sich nämlich als echter Spaßbringer.

Bis zu vier Freiheitskämpfer treten im Widerstandsmodus in von der Story unabhängigen Missionen an. Mal muss mein Team zum Beispiel Benzintanks zerstören, bei einem anderen Auftrag wiederum eine bewachte Basis einnehmen. Und das macht echt Laune, wie in der Kampagne führt dabei vor allem gutes Beobachten und vorsichtiges Vorgehen zum Erfolg, und schnell schlüpft man automatisch in bestimmte Rollen und spricht sich ab.

Darf nicht fehlen: Über das Handy können wir die Karte aufrufen, Missionen einsehen oder Gegner mit der eingebauten Kamera markieren. Darf nicht fehlen: Über das Handy können wir die Karte aufrufen, Missionen einsehen oder Gegner mit der eingebauten Kamera markieren.

Einer markiert die Norks zum Beispiel mit dem Handy, während ein anderer für die Drohnenhacks zuständig ist und ein dritter die Feinde aus der Distanz mit dem Scharfschützengewehr aufs Korn nimmt. Für langfristige Motivation sorgt ein ausgeklügeltes Upgradesystem. Für Erfolge sacken wir Erfahrungspunkte und Geld ein, die man dann in neue Waffen und entsprechende Aufsätze und bessere Fähigkeiten wie zum Beispiel schnelleres Schleichen oder effektiveres Heilen investieren kann.

In einem eingespielten Team sollten sich die einzelnen Mitglieder absprechen, wer welche Waffe nimmt und wer welchen Skill freispielt. Die insgesamt vier Talentbäume werfen aber auch eine große Frage auf: Wieso wurde dieses Prinzip nicht in der Solokampagne übernommen? Durch das stetige Verbessern meines Charakters haben wir im Koop kurioserweise ein viel besseres Fortschrittsgefühl als in der Kampagne. Einen klassischen Gegeneinander-Multiplayer gibt es dagegen nicht.

Keine Technik-Revolution

Technisch ist Homefront: The Revolution bestenfalls Durchschnitt. Zwar wirkt das besetzte Philadelphia mit seinen unterschiedlichen Gebieten sehr atmosphärisch und abwechslungsreich, viele Abschnitte gehen aber etwas im durchgehend grauen Einheitslook des Spiels unter.

Die CryEngine spielt die üblichen Stärken wie tolle Licht- und Schatteneffekte, detaillierte Gesichtsanimationen und ordentliche Texturen aus, allerdings wirken einige Bewegungsanimationen abgehackt, den Explosionseffekten fehlt der optische Wumms und die Wettereffekte (wie zum Beispiel Regen) sehen ziemlich billig aus - irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass der Optik der ein oder andere zusätzliche Entwicklungsmonat noch gutgetan hätte.

Um größere Distanzen in Philadelphia zu überbrücken, schwingt sich Brady aufs Motorrad. Wirklich Spaß machen die Zweiradpassagen aber nicht. Um größere Distanzen in Philadelphia zu überbrücken, schwingt sich Brady aufs Motorrad. Wirklich Spaß machen die Zweiradpassagen aber nicht.

Die Grafik ist recht detailarm, außerdem ist die Framerate sehr unsauber, was bei Schusswechseln schon mal in etwas hakeligem Zielen resultiert. Und trotz des ersten größeren Patches gibt es noch einige Bugs wie Clipping-Fehler oder das sekundenlange Einfrieren des Spielgeschehens bei einem Speicherpunkt.

Beim Sound gibt es dagegen weniger zu meckern. Die Musik ist zwar unauffällig, aber unterhaltsam, die Soundeffekte der Waffen druckvoll, und auch die deutsche Sprachausgabe ist mit einigen prominenten Sprechern sehr gut gelungen. Burnett wird etwa von Leon Boden, der deutschen Stimme von Laurence Fishburne und Denzel Washington, vertont. Nur die Übersetzung ist an einigen Stellen holprig und etwas plump.

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