Hitman 3 in PSVR
Besitzer einer PlayStation VR können das gesamte Spiel auch in der virtuellen Realität erleben. Und Entwickler IO Interactive hat sich hier tatsächlich extrem Mühe gegeben, das Spiel möglichst gut an die Erfordernisse und Besonderheiten VR anzupassen. Die Spielmechanik bleibt natürlich gleich, doch ihr erlebt das Spiel natürlich aus der Egoperspektive. Bewegt ihr den Kopf schaut ihr euch im Spiel um oder lugt hinter einer Ecke hervor. Bewegen müsst ihr euch weiterhin über die Analogsticks des PlayStation-Controllers, eine Move-Unterstützung gibt es leider nicht.
Das lässt die Bewegungen der Arme über die Bewegungserkennung etwas merkwürdig erscheinen. Beim Herumlaufen sind beide Unterarme immer griffbereit nach vorn gerichtet. Da ihr keine Möglichkeit habt, sie einzeln zu steuern, bewegt der Hitman immer beide Extremitäten, wenn ihr etwas greift oder interagiert. Das kann im Spiel etwas "clunky" wirken. Anders ist es, wenn ihr eine Waffe oder einen Gegenstand benutzt. Haltet ihr eine Pistole, ist zum Beispiel nur eine Hand sichtbar.
Und da wir gerade bei Feuerwaffen sind: Ihr könnt prima über Kimme und Korn zielen, wenn ihr die Waffe, also den Controller, ungefähr in Gesichtshöhe haltet. Ein Auge zukneifen hilft dabei ungemein. Ein leichter Druck auf R2 aktiviert alternativ eine Laserzielhilfe, sodass ihr auch "aus der Hüfte" relativ treffsicher seid. Bei Scharfschützengewehren könnt ihr auch in den Zielfernrohrmodus schalten, indem ihr den Controller zum Kopf bewegt. Das funktioniert ebenso bei der Kamera, die ihr etwa zum Hacken oder Fotos schießen im Inventar habt.
Wollt ihr eine Waffe "inaktiv" schalten, sie also wegstecken, aber griffbereit halten, schaut ihr nach unten, worauf eine Kreismarkierung erscheint, in der ihr das Objekt platziert und auf R1 drückt. Anschließend könnt ihr es aus der Kreismarkierung heraus direkt wieder aktivieren, ohne ins Inventar zurückgehen zu müssen. Wir empfehlen wegen dieser geänderten Spielmechaniken auf jeden Fall, das VR-Tutorial und vielleicht auch eine der Trainingsmissionen zu durchlaufen, bevor ihr euch ins richtige Spiel stürzt.
Auflösung runter, Immersion rauf
Logischerweise müsst ihr im VR-Modus starke grafische Einschränkungen im Vergleich zum normalen Spiel in Kauf nehmen. Die geminderte Auflösung fällt aber nicht stark ins Gewicht, wenn man erst einmal im Spiel drin ist. Die Einbußen werden durch die gelungene Immersion wettgemacht. Kai, unser Tester der VR-Version, hat auf einer PS4 Pro gespielt und war fasziniert von der Hitman-VR-Welt. Und das, obwohl er normalerweise auf 77 Zoll und in 4K zockt. Allerdings trat nach etwa einer Stunde Motion Sickness auf.
Um dem Vorzubeugen, hält das Spiel eine ganze Menge Komfortfunktionen bereit - etwa schwarze Seitenbegrenzungen oder die Möglichkeit, den VR-Körper nur schrittweise statt flüssig zu drehen. Alles auch noch ganz nach Wunsch justierbar. Kai hasst diese abgehackten Bewegungen und hat deshalb von Anfang an auf flüssige Drehungen umgeschaltet. Hätte er vielleicht nicht tun sollen. Andererseits hat er seinerzeit auch Resident Evil 7 ohne nervigen Komfortkram auf PSVR durchgespielt. Nun ja, die Welt der Virtual Reality ist voller Ungereimtheiten und wirkt auf jeden anders.
Habt ihr euch an das VR-Erlebnis gewöhnt, macht es unglaublichen Spaß, all die Lösungswege auszuprobieren, die einem das Spiel bietet. Man möchte beinahe gar nicht mehr zur normalen Version wechseln, auch wenn deren Grafik ungleich besser aussieht. Und damit ihr euch möglichst lange in der virtuellen Hitman-Welt austoben könnt, schalten Besitzer der beiden Vorgänger kostenlos die Levels von Hitman und Hitman 2 frei. Ein ordentliches VR-Paket also, das sich für Fans auf jeden Fall lohnt.
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