Seite 2: Hitman 2 im Test - Und täglich grüßt das Meucheltier

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Riesiges Waffenarsenal, das man nicht nutzen sollte

So ergeben sich natürlich auch vergleichbare Stärken und Schwächen. Hitman schleicht sich nach wie vor recht vielseitig durch die Gegend, kann klettern, wahlweise Leute von hinten würgen, Gegenstände werfen, Kameras ausknipsen und so weiter.

Kleine Neuerungen im Spielablauf machen das Schleichen insgesamt noch ein bisschen vielseitiger: Im Köfferchen schmuggeln wir jetzt auch großkalibrige Waffen mit uns herum, Kameras haben nun erkennbare Sichtkegel, was das Ausweichen erleichtert.

Zusätzliche HUD-Anzeigen signalisieren uns zudem transparenter, welche Herausforderung wir zu wieviel Prozent absolviert haben. Insgesamt also Kleinigkeiten, allerdings war die Schleichmechanik ja schon im Vorgänger sehr gelungen. Weniger gut funktioniert indes das Hirn unserer Kontrahenten.

Ballereien sind nach wie vor nicht die große Stärke des Hitman. Ballereien sind nach wie vor nicht die große Stärke des Hitman.

Im Alarmzustand rennen feindliche Soldaten planlos in unser Feuer. (Un-)glücklicherweise spielen sich auch die Ballereien noch immer so unpräzise und fummelig, dass wir trotz doofer KI fast jedes offene Gefecht verlieren.

Schade, denn prinzipiell steht Agent 47 ein wunderbar üppiges Arsenal aus MPs, Schrotflinten, Pistolen, Sturm- und Scharfschützengewehren zur Verfügung. Aber gut, Schleichen ist in Hitman ja eh der Königsweg.

Hitman mit Multiplayer?

Größere Neuerungen findet man hingegen bei den Spielmodi. Zum einen gibt's jetzt für jede Mission drei Schwierigkeitsgrade. »Einfach« richtet sich an - Überraschung - Anfänger, »Profi« entspricht dem Standard mit unbegrenzter Speicherfunktion und wachsamen Feinden.

Die höchste Stufe beschränkt euch hingegen auf ein Savegame pro Anlauf und garniert den Schauplatz mit besonders vielen Feinden, die Tarnungen durchschauen. Eine sehr coole Bereicherung für Hardcore-Spieler, die für den Vorgänger erst per Patch nachgereicht wurde.

Im Ghost Mode sehen wir unseren Kontrahenten permanent als Geist und müssen schneller zur Zielperson gelangen. Wer Unschuldige umbringt, verliert Punkte. Im Ghost Mode sehen wir unseren Kontrahenten permanent als Geist und müssen schneller zur Zielperson gelangen. Wer Unschuldige umbringt, verliert Punkte.

Zum anderen findet man aber auch gänzlich neue Spielmodi. Im sogenannten Ghost Mode tritt man gegen einen anderen Spieler an und muss zuerst fünf Zielpersonen ausschalten.

Beide Akteure spielen in getrennten Sitzungen, aber zeitgleich. Dieser Quasi-Multiplayer lockert das eher bedachte Vorgehen der Solo-Kampagne angenehm auf.

Ein weiteres Highlight ist der zusätzliche Modus Sniper Assassin, in dem wir mit dem Scharfschützengewehr auf eine riesige Villa samt Hochzeitsfeierlichkeit blicken und knapp ein Dutzend Ziele ausschalten.

Um ungesehen zu bleiben, muss man die Schüsse perfekt abstimmen, um Wachen beispielsweise in einen Pool oder Abgrund zu schießen. Diesen Modus kann man wahlweise auch im Koop ausprobieren, ein sehr launiger Spaß!

Im Sniper-Modus müssen wir möglichst kreativ Ziele ausschalten, bevor die Zeit abläuft. Wahlweise auch im Koop. Im Sniper-Modus müssen wir möglichst kreativ Ziele ausschalten, bevor die Zeit abläuft. Wahlweise auch im Koop.

Das Herz von Hitman

Die große Stärke von Hitman bleibt aber unverändert: Die Kreativität beim Ausführen unserer Mission. Wer will, kann sich vom Spiel per Checkpoint einen Weg zu den Signature Kills anzeigen lassen, doch der wahre Spaß liegt im ganz persönlichen Aufstöbern von ganz eigenen Lösungen.

Zum Beispiel müssen wir die Überwachungsbänder in einem Sicherheitsbüro manipulieren, allerdings stehen im Raum sechs Wachen. Was tun?

Mehr Menschen bedeutet wie hier in Miami auch mehr Zeugen. Und sehr viel mehr Security. Mehr Menschen bedeutet wie hier in Miami auch mehr Zeugen. Und sehr viel mehr Security.

Wenn wir uns an so einer Herausforderung 45 Minuten lang verbeißen, die einzelnen Gegner mit Geräuschen, Verkleidungen und Co. verwirren und am Ende besagte sechs Wachen in drei verschiedenen Kisten verstaut haben, dann fühlen wir uns tatsächlich wie ein Meisterschleicher.

Allein im Prolog finden wir knapp ein Dutzend Möglichkeiten, eine Zielperson klammheimlich auszuschalten. Wir können die Lüftung verpesten, vom Dach durchs Fenster schießen.

Oder wir hören der Zielperson zu, bemerken ihre Vorliebe für Tee mit Honig und sorgen so dafür, dass ihr Liebhaber versehentlich einen mit Gift versetzten Todescocktail für sie mixt. Großartig!

Die Rechnung geht auf

Unser Highlight beim Testen: Während einer Rennveranstaltung in Miami finden wir einen besonders geschickten Ansatz, beide Zielpersonen - eine im Rennauto, eine in einem Gebäude - im exakt gleichen Augenblick auszuschalten. Der Weg dorthin? Purer Nervenkitzel, weil das Timing perfekt sein musste.

Hitman 2 - Gameplay-Trailer: Der Aktenkoffer ist zurück Video starten 1:11 Hitman 2 - Gameplay-Trailer: Der Aktenkoffer ist zurück

Wer die Dutzenden Herausforderungen absolviert hat, kann sich außerdem in einem kinderleicht zu bedienenden Editor eigene Zielpersonen in den Arealen markieren, diese Aufträge dann hochladen oder die von anderen Spieler downloaden.

Wo Hitman (2016) den Grundstein für eine neue Generation von Hitman-Spielen legte, zeigt Hitman 2 eindrucksvoll, dass die Rechnung von IO Interactive vollends aufgeht. Aber wie gesagt: Man sollte in jedem Fall Zeit und Lust am Tüfteln mitbringen, sonst ist man allzu schnell fertig mit Miami, Mumbai und Kolumbien.

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