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PlayStation 4 - Vorschau: Das kann die Next-Gen-Konsole
Mit der Ankündigung der Playstation 4 am 22. Februar 2013 hat Sony den ersten Schlag in der PR-Schlacht um die kommende Konsolengeneration geführt. Konkurrent Microsoft hat seine voraussichtlich Xbox 720 genannte, nächste Konsole noch gar nicht bestätigt, Sony sichert sich so einen Aufmerksamkeitsbonus. Denn die nächste Xbox wird aller Voraussicht nach früher auf den Markt kommen als die Playstation 4 - bislang gilt der 13. September als wahrscheinlichster Termin für einen weltweiten Start der neuen Xbox. Sony hat auf der Pressekonferenz dagegen den Termin »Holiday 2013« genannt, was Weihnachten dieses Jahres bedeutet. Während Microsoft wohl einen weltweit gleichzeitigen Start plant, hat Sony bereits bekannt gegeben, dass die Playstation 4 anfangs nicht überall erhältlich sein wird. Die Playstation 3 etwa erschien im November 2006 zunächst in Japan und den USA, erst im März 2007 kam Sie auch in Europa in den Handel.
Auf die Frage, in welchen Regionen die Playstation 4 zuerst veröffentlicht wird, gibt Sony bislang keine Auskunft. Laut dem Deutschland-Chef von Sony Computer Entertainment, Uwe Bassendowski, ist Europa zwar der wichtigste (sprich: umsatzstärkste) Markt für die Playstation 3, was für eine Markteinführung in unseren Landen sprechen würde, um den bislang bestehenden Vorsprung gegenüber Microsoft zu halten oder sogar noch auszubauen. In den USA ist das Verhältnis dagegen anders herum - hier dominiert die Xbox 360 die Playstation 3, eine frühe Veröffentlichung der PS4 in den USA käme also deren Kampf um Marktanteile zu Gute. Asien und insbesondere Japan ist als Heimat von Sony dagegen der traditionelle Ort für eine Erstveröffentlichung und wird bestimmt auch diesmal bevorzugt. Trotz der Bedeutung von Europa gehen wir unterm Strich also wie beim Vorgänger von einem fast gleichzeitigen Marktstart der PS4 in Japan und den USA aus, während Europa wahrscheinlich noch zwei, drei Monate warten darf.
Acht Prozessorkerne
Mit der Playstation 4 vollzieht Sony einen radikalen Umschwung hinsichtlich der eingesetzten Komponenten. Nach der enorm teuren Eigenentwicklung des Cell-Prozessors für die Playstation 3, der vor allem anfangs von enormen Fertigungsproblemen geplagt wurde und im Nachhinein ein überambitioniertes Projekt war, ein vernünftiger Schritt. Statt riskanter Investitionen setzt Sony nun auf bekannte PC-Technik und wählt dafür eine von AMDs APUs (»Accelerated Processing Unit«), also eine Kombination von Prozessor und Grafikeinheit auf einem Chip. Satte acht x86-Rechenkerne wird die Playstation 4 besitzen, allerdings nutzen diese nicht (wie ursprünglich vermutet) die Bulldozer-Architektur der Desktop-Prozessoren wie AMD A10 5800K oder AMD FX 8350 mit deren Dual-Core-Modulen. Stattdessen wird die CPU der Playstation 4 die für Tablets sowie Netbooks gedachte Jaguar-Architektur (Nachfolger von »Bobcat«) nutzen, die AMD bislang noch nicht veröffentlicht, aber vor kurzem vorgestellt hat.
Das Hauptaugenmerk bei AMDs ersten mit 28 Nanometer Strukturbreite gefertigten Jaguar-Kernen liegt auf Energieeffizienz und Stromsparmechanismen (die Desktop-CPUs entstehen noch in 32 nm breiten Strukturen). So soll der typische Verbrauch laut AMD nur 5 bis 25 Watt betragen, allerdings beziehen sich diese Angaben auf Jaguar-Modelle mit vier Rechenkernen und einem Takt von 1,8 GHz. Da die Playstation 4 aber acht Jaguar-Kerne (organisiert als zwei Quad-Core-Einheiten mit jeweils eigenem, gemeinsamen Cache-Speicher) mit einem bislang nur vermuteten Takt zwischen 1,6 und 2,0 GHz besitzen wird, dürfte deren Verbrauch etwas darüber liegen. Unterm Strich erreicht die Playstation 4 also bei weitem nicht die reine Rechenleistung aktueller Desktop-PCs, durch geschicktes Verteilen der Aufgaben an die einzelnen Kerne sowie der (aufgrund der immer gleichen Hardware) besseren Optimierungsmöglichkeiten bei der Programmierung ist das Potenzial allerdings erheblich.
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