Keine Wartezeiten
Eine Design-Vorgabe für die neue Playstation war laut Sony das Vermeiden lästiger Wartezeiten. Neben dem AMD-Prozessor steckt in der Playstation 4 daher noch ein zusätzlicher Co-Prozessor, wahrscheinlich ein ARM-Design wie es in Smartphones verwendet wird. Dessen Aufgabe ist nicht das Berechnen von Spielen, sondern das Verwalten der Konsole im Stand-By-Modus. Dank der Co-CPU sowie dem massiven Speicherausbau ist es bei der Playstation 4 jederzeit möglich, den Power-Knopf am Controller zu drücken und die Konsole sofort in den Schlaf zu schicken. Das gerade laufende Spiel wird dabei von der sparsamen ARM-CPU im RAM eingefroren und lässt sich nach erneutem Knopfdruck sofort an der gleichen Stelle weiterspielen. Ebenso sollen große Downloads auch im Stand-By-Modus weiterlaufen, ohne dass unnötig Strom verbraucht wird. Das ist insbesondere praktisch, da Sony alle PS4-Titel neben dem klassischen Vertriebsweg per Blu-ray-Disc auch als Download im Playstation-Store anbieten will.
In die gleiche Kerbe schlägt die Unterstützung von Spiele-Streaming auf der Playstation 4. Wie es der Kauf des Streaming-Dienstes Gaikai durch Sony vergangenes Jahr bereits vermuten ließ, wird es laut Sony bei der Playstation 4 möglich sein, Demos zu Spielen ohne extra Download im Playstation Store auszuprobieren. Grafik und Ton werden dabei von Sonys Cloud-Servern berechnet und über das Internet an die PS4 gestreamt, während Ihre Controller-Eingaben den gleichen Weg zurückgehen. Vollpreis-Titel ausschließlich in einer Streaming-Version (etwa in Kombination mit einem Abomodell) will Sony aber zumindest vorerst nicht anbieten.
Die Internetanbindungen seien dafür noch nicht weit genug, was unseren eigenen Erfahrungen entspricht: Durch die Videokomprimierung sehen gestreamte Spiele oft nicht viel besser als ein mittelmäßiges Youtube-Video aus; auch die Verzögerungsfreiheit der Steuerung ist alles andere als gewährleistet. Für Playstation-3-Spiele könnte Streaming aber die Lösung sein, da die PS4 nicht abwärtskompatibel ist. Wirklich bestätigen wollte Sony das aber noch nicht, in Planung sei das Anbieten von PS3-Titeln per Streaming jedoch, später eventuell sogar von Spielen für die noch älteren Sony-Konsolen.
Über die Schulter
Neben CPU(s) und Grafikkarte besitzt die PS4 auch Spezialchips zum De- und Entkodieren von Videos. Durch Druck auf den neuen »Share«-Knopf des Controllers öffnet sich ein Menü mit den letzten Minuten des gerade gespielten Titels. Die PS4 zeichnet den Spielinhalt stets im Hintergrund auf (ein weiterer Grund für den massiven RAM-Ausbau, so wird die Festplatte nicht belastet), bemerkenswerte Situationen dürfen Sie als Video oder Screenshot direkt auf Facebook oder Ustream hochladen, rudimentäre Schnittfunktionen sind vorhanden. Dank der Spezialchips belastet die Aufzeichnungsfunktion zudem wahrscheinlich weder Hauptprozessor noch Grafikeinheit spürbar.
Ebenso können Sie Freunde einladen, Ihnen beim Spielen über die Schulter zu schauen. Das soll mit Hilfe entsprechender Apps auch auf Smartphones und Tablets funktionieren. Dabei komprimiert die PS4 Ihr Bildsignal und überträgt es in an eingeladene Zuschauer. Auf Wunsch dürfen diese Ihnen Tipps geben oder sogar kurzfristig die Kontrolle übernehmen (solange Sie selbst eine PS4 besitzen), etwa bei besonders schwierigen Stellen im Spiel. Die Freundesliste soll dabei nicht nur auf erstellten Konten im Playstation Network basieren, sondern sich auf Wunsch auch mit Profilen aus sozialen Netzwerken wie Facebook synchronisieren.
Was bei der Playstation 3 nur mit rund zwei Dutzend Spielen funktionierte, soll mit der PS4 nun zum Standard werden, nämlich das Spielen von auf der sationären Konsole berechneten Spielen auf der mobilen Sony Playstation Vita, ähnlich wie Nintendo es auf dem Controller-Display der Wii U ermöglicht.
Das »Remote Play« genannte Feature funktionierte bei einer gezeigten Demonstration bereits sehr gut, wie sich die Funktion in der Praxis schlägt, wird allerdings erst ein finaler Test zeigen. Die Technik steht laut Sony jedem Entwickler offen und Sony dürfte auf zahlreiche »Remote Play«-Titel hoffen, um die bislang sehr schleppenden Vita-Verkäufe etwas anzukurbeln.
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