Du bist nichts als ein Bauer in einem Spiel, von dem du keine Ahnung hast. Erbärmlich.« Mit diesen Worten nährt Totengott Thanatos in perfekter deutscher Sprachausgabe die Selbstzweifel des rot-weiß gestreiften Muskelpakets, das vor ihm steht. Ihr habt es längst erraten, es geht um Kratos. Kratos, der mittlerweile sein fünftes Abenteuer spendiert bekommt, sein zweites auf der Hosentaschenkonsole PSP. Zeitlich setzt die Geschichte zwischen den beiden ersten Teilen der Serie an. Diesmal gestattet euch Entwickler Ready at Dawn einen Blick auf die Familienbande des spartanischen Kriegsgotts.
Auf ins Gefecht!
Es gibt selten ein Spiel, das die Dynamik von Kämpfen so einfängt wie God of War. Das gilt auch für das neue God of War: Ghost of Sparta, das Kratos von Atlantis nach Sparta und wieder zurück schickt. Als Kratos wirbelt ihr in der Verfolgerperspektive durch Reihen von Skeletten, Kriegern und Kolossen während an langen Ketten eure Klingen der Athene durch die Luft rauschen. Drückt ihr die rechte Schultertaste, entzünden sich die beiden Schwerter und verursachen noch mehr Schaden. Schwebt über einem der größeren Gegner ein Kreis-Symbol, ist diese Kreatur reif für den Gnadenstoß. Wie in allen Teilen von God of War gebt ihr dem Vieh dann in einem kurzen Reaktionstest den Rest. Beeindruckend, wie nahtlos der Tanz ineinander übergeht. Zwischendurch verstehen es die Entwickler meisterhaft, durch Kletter- und Sprungpassagen oder kleine Rätsel wieder Ruhe einkehren zu lassen. Auch der Sound spielt dabei eine Rolle. Etwa wenn nach einem wilden Gefecht mit dramatischer Orchester-Musik plötzlich nur noch Kratos’ Schritte in einem hohlen Gang zu hören sind. Genau das erwartet man von einem gelungenen Actionspiel. Und das ist Ghost of Sparta.
Videos als Bonus
Nur an wenigen Stellen lässt euch das Spiel ein paar Minuten ratlos zurück. Doch selbst das liegt nur daran, dass ihr eine Kletterwand überseht oder nicht auf Anhieb erkennt, dass sich ein Hindernis mit euren Feuerklingen aus dem Weg räumen lässt. Falls ihr doch einmal in einen Abgrund stürzt, setzt euch das Spiel meist direkt davor wieder ab --fair. Euch bleibt also genug Muße, nach versteckten Schatztruhen zu suchen, die die Entwickler in den toten Winkeln der feststehenden Kamera versteckt haben. So sammelt ihr Gorgonenaugen, Phönixfedern und Minotaurenhörner, die eure Energievorräte aufstocken. Und natürlich rote Orbs, mit denen ihr eure Waffen und magischen Artefakte verbessert. Wer nach dem Abspann noch Orbs im Gepäck hat, darf sie im Tempel des Zeus gegen Bonusvideos und Illustrationen eintauschen. In einer Arena und einigen Herausforderungs-Levels lassen sich jetzt auch zusätzliche Orbs einsacken.
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