Work in Progress
Auch Minecraft »lernt« weiter dazu. Im Dezember 2009 wird eine neue Version mit dem Arbeitstitel »Indev« (In Development, zu Deutsch »In Entwicklung«) live geschaltet. Eine der bedeutendsten Neuerungen darin ist das Crafting. Durch Kombination von Gegenständen können wir nun allerlei nützliche Gegenstände herstellen: Bögen, Pfeile, Äxte, Spitzhacken, Kisten, Fackeln und so weiter.
Ab diesem Zeitpunkt kommen mit jeder Version immer mehr Crafting-Rezepte hinzu und die Möglichkeiten innerhalb des Spiels vervielfachten sich. Ein Tag- / Nachtzyklus wird eingeführt und über einen Kartengenerator können wir das Thema (Insel, Hölle, Paradies, Wald), den Typ (Insel, schwebende Inseln, Flachland und Inland) sowie die Form (quadratisch, länglich, tief bzw. hoch) der Spielwelt bestimmen.
Bis dato ist die Minecraft-Welt immer endlich gewesen. Nach unten von Grundgestein (Bedrock) begrenzt, wird an der Oberfläche die Erkundungsmöglichkeit durch Wasser rundherum eingeschränkt. Die nächste Phase der Entwicklung ist daher konsequenterweise die »Infdev«-Phase (Infinite Development, zu Deutsch »Unendliche Entwicklung«), die im Februar 2010 startet.
Einerseits wird die unendliche Karte eingeführt, in der sich die Welt zufällig weiter generiert, sobald wir in die Nähe der bisherigen Grenze kommen. Andererseits hat die Bezeichnung auch einen prophetischen Unterton, denn Minecraft befindet sich bis heute kontinuierlich in Weiterentwicklung.
Mit den schier unbegrenzten Karten und der fortschreitenden Entwicklung durch zusätzliche Crafting-Rezepte, dynamisches Wasser und komplexere Höhlensysteme wird Minecraft immer mehr zu einem gigantischen Sandkasten voller Freiheiten - ein Fest für all jene, die sich den Entdeckerdrang, die Affinität zum Buddeln, Bauen und Kombinieren aus frühester Jugend bewahrt haben.
Das Alpha-Tier nimmt seinen Platz ein
Die Alpha-Phase wird am 28. Juni 2010 eröffnet. In diesem Entwicklungsstadium unterläuft das Spiel große Veränderungen durch die Einführung von Biomen (sich in Vegetation, Form und Blockarten stark unterscheidende Gebiete, etwa Schnee-, Wald- oder Wüstenlandschaften), was endlich abwechslungsreiche Welten ermöglicht. Dazu kommt mit Redstone ein Material, mit dem Schaltkreise und sogar logische Input/Output-Systeme wie ein gigantischer Taschenrechner gebaut werden können.
Jede Menge weiterer Updates lassen die Möglichkeiten für die Spieler schier explodieren: Schalter, Druckplatten, Boote, beschreibbare Bücher, Kühe und sogar eine Jukebox finden den Weg ins Spiel. Viele der Updates sind unangekündigt und kommen in sogenannten »Secret Friday Updates« ins Spiel -die Spielerschaft darf rätseln und ausprobieren, um neue Rezepte zu entdecken.
Am 4. August 2010 schließlich wird der von Fans heiß ersehnte Survival-Multiplayer-Modus veröffentlicht. Spieler können nun mit- und gegeneinander durch die Blockwelt ziehen und das freie Spielerlebnis der Sandkastenwelt mit Freunden und Feinden teilen. Im November 2010 wird im Hauptmenü zudem der Punkt »Mods and Texturepacks« eingeführt, was anfangs zwar nur Texturenpakete erlaubt, aber bereits auf die umfangreichen Modifikationsmöglichkeiten hinweist.
Ab der Alpha führt Persson, der seit Mai 2010 hauptberuflich Minecraft entwickelt, ein Preismodell ein, das ihn zum vielfachen Millionär machen wird: Wer die Alphaversion kauft, zahlt nur umgerechnet 9,95 Euro. Für die Beta wird später der Preis um fünf Euro erhöht bis zu den heute aktuellen 19,95 Euro für das »fertige« Spiel.
You-Cube - oder wie virales Marketing funktioniert
Acht Ecken werden über Nacht zum Kassenschlager, vor allem als die kreativen Bauwerke der Spieler Youtube erobern. Schon im Juni 2009 präsentieren Spieler ein Gemeinschaftsprojekt, in dem sie die Erde als riesiges Minecraft-Modell nachgebildet haben, bis heute wurde das Video fast dreizehn Millionen Mal angesehen.
Oder wie wäre es mit einer simplen Achterbahn? Hochgeladen im Juni 2010 hat dieses Filmchen jetzt knapp zehn Millionen Klicks. Nicht zuletzt durch solche Videos explodieren im September 2010 die Zugriffszahlen auf die Minecraft-Webseite, die daraufhin kurzfristig offline genommen werden muss. Doch der Hype um den werdenden Blockbuster beginnt erst richtig.
Am 27. September 2010 veröffentlicht ein Spieler seine Nachbildung des Raumschiffs Enterprise im Maßstab 1:1. Das Video wird ein Hit, bis heute wurde es weit über zwölf Millionen Mal angesehen. Nur einen Tag später präsentiert ein anderer Spieler seinen funktionierenden 16-Bit-Computer, den er in Minecraft gebaut hat. Persson dazu auf Twitter: »Ich habe den ALU (Arithmetic Logic Unit) gesehen und mich nass gemacht«.
»Let's Plays« zu Minecraft schießen wie Pilze aus dem Boden, die Zuschauerzahlen explodieren. Anders als bei normalen Rollenspielen wurde (und wird) das Zuschauen hier auch nicht langweilig - zumindest wenn der kommentierende Spieler einigermaßen zu unterhalten weiß. So bringt es beispielsweise der dreiundzwanzigjährige Brite Joseph Garrett heute mit seinen Minecraft-Videos (und ähnlichen Spielen) monatlich auf ca. 160 Millionen Klicks und damit zu einem der meistgesehenen Youtuber überhaupt.
Wussten Sie...
...dass der Creeper aus einem verunfallten Schwein entstand? Notch hatte beim Programmieren einen Fehler gemacht und bemerkte diesen erst, als ein Schwein auf ihn zulief und explodierte. Fertig war die Idee für das vielleicht coolste Minecraft-Monster.
...dass Spieler vor der Betaversion 1.8 mit genug Ausdauer in die so genannten Farlands, also die Fernen Länder gelangen konnten? Diese Region befand sich am Ende der Welt, wenn der Spielcode anfing, aufgrund der Größe der Karte »durchzudrehen« und völlig verrückte Landschaften und Blockarrangements zu generieren. Kurt J Mac spielt heute noch die Version 1.7.3 und filmt seine Reise zum Ende der Welt für wohltätige Zwecke: Weit über 250.000 Dollar hat er damit seit 2011 für Child's Play Charity erspielt.
...dass es eine Simpsons-Folge mit Minecraft-Intro gibt? In der Episode »Luca$« (17. Episode, 25. Staffel), ist erst mal alles eckig - und eine besondere Art Creeper spielt auch mit!
...dass Stargates in Minecraft funktionieren?
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.