Fast wie in echt
Die Stars von Forza Motorsport 3 sind schnell ausgemacht -- die Autos! Die knapp 400 Modelle von Herstellern aus aller Welt sind bis in jede Einzelheit nachgebaut -- Laserscans während der Entwicklung machen es möglich. Karosserieteile sind ungemein plastisch, gerade Kleinigkeiten wie die Herstellerembleme wirken durch realistische Spiegelungen und Tiefeneffekte so echt, dass ihr fast in den Fernseher greifen möchtet. Turn 10 ist sich dieser grandiosen Grafik bewusst -- wartet im Hauptmenü einfach ein paar Sekunden, und das Spiel präsentiert euch euren aktuell angewählten Flitzer aus allen möglichen Perspektiven. Für Angebereien oder zum Testen eines neuen HD-Fernsehers ist diese Auto-Peepshow perfekt geeignet, denn schönere Fahrzeugmodelle werdet ihr derzeit nirgendwo anders finden! Spaß macht auch die neue Cockpitperspektive. Die Innenräume aller 400 Boliden wurden nämlich ebenso penibel nachgebildet wie die Außenhüllen, auch Anzeigen wie Uhr oder Tachometer sind animiert und gleichen den Vorbildern wie ein Ei dem anderen. Dennoch ist das Fahrgefühl im Cockpit nicht ganz so intensiv wie zum Beispiel bei Need for Speed: Shift, was vor allem daran liegt, dass der virtuelle Kopf des Fahrers nicht animiert ist -- bei Forza 3 braust ihr unter dem Strich etwas »emotionsloser« über die Kurse.
Technik: eins, setzen!
Forza Motorsport 3 ist ein technisches Glanzstück. Zu den schicken Automodellen gesellt sich die famose Streckenoptik, denn alle 100 Kurse sehen fantastisch aus. Sicher: Pisten wie der Nürburgring oder Suzuka wirken auf den ersten Blick etwas trist und steril, doch immerhin handelt es sich bei Forza 3 um ein realistisches Rennspiel, das nicht den Anspruch auf übertrieben belebte Kurse erhebt. Zumal die Fantasiestrecken die Tristesse der realen Rennbahnen locker ausgleichen können. Ob die in Herbstfarben getunkte Talpiste, gewundene Bergkurse an Steilwänden oder die Hatz durch malerische Küstenorte: Die fiktiven Pisten bieten mit plastischer Randbebauungen und zahlreichen Details wie Häusern oder campierenden Zuschauern am Streckenrand viel fürs Auge. Wer unbedingt ein Haar in der Suppe finden möchte, kann bestenfalls die Farbgebung kritisieren. Die ist nämlich etwas sehr stark ausgefallen, so dass der Titel zeitweise fast wie ein Comicraser wirkt. Außerdem gibt es am Streckenrand vereinzelt matschige Texturen und auch das Licht wird nicht ganz so gut eingesetzt wie zum Beispiel in Need for Speed: Shift.
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Auch in der Abteilung Sound hat sich Turn 10 nicht lumpen lassen. Alle Fahrzeuggeräusche wurden von ihrem entsprechenden Originalpendant aufgezeichnet und dementsprechend saust euch ein Orkan um die Ohren, wenn ihr mit beispielsweise mit dem Porsche Carrera GT das Gaspedal aufs Bodenblech drückt. Da die Abmischung ebenfalls hervorragend ist, lassen sich Gegner während der Rennen auch ohne ständigen Sichtkontakt perfekt orten. Etwas aus dem Rahmen fallen da die Crasheffekte, die etwas billig wirken. Der Soundtrack von Forza 3 ist solide, wogegen die Musik zwischen den Rennen schon fast meditativ wirkt und perfekt zum schlicht-eleganten Look der Menüs passt.
Tuning und Lackeditor
Normale Autos werden vielen Spielern schnell langweilig. Bei Forza 3 ist das kein Problem, denn die Karren lassen sich mit allerlei Schnickschnack ausrüsten. Die Auswahl an Spoilern, Motorkits und lizenzierten Extrateilen ist dabei gigantisch, selbst an feine Details wie Ansaugkrümmer wurde gedacht. Wer sich dagegen kreativ betätigen möchte, ist beim Lackeditor bestens aufgehoben. Hier pinselt ihr eure Autos in allen möglichen Farben an oder klatscht selbst aufwändige Motive auf die Karosserien. 1000 Lackschichten pro Fahrzeugseite machen das möglich.
Rückspulfunktion
Wer kennt das nicht: In der letzten Kurve bricht euch als führendem Fahrzeug das Heck aus, ihr schleudert ins Kiesbett und der erste Platz ist futsch. Bei Forza 3 drückt ihr in einer solchen Situation einfach auf den »Back«-Knopf, das Rennen wird einige Sekunden zurückgesetzt und ihr könnt die Szene noch mal spielen. Die Funktion wurde gerade von Simulationsfans arg kritisiert, wir finden das Feature aber mehr als sinnvoll, da z.B. Fehler in Langstreckenrennen nicht mehr direkt zu Frustattacken führen. Und nutzen müsst ihr den Rücklauf auch nicht unbedingt -- es verführt allerdings ungemein.
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