Wichtige Information
Mittlerweile haben wir den Test zu FIFA 20 um den Ultimate-Team-Teil sowie die finale Wertung ergänzt.
EA hat das Flehen der Fans endlich erhört. In FIFA 20 kehrt der von vielen heiß ersehnte und oft geforderte Street-Modus zurück. Zwar mit anderem Namen ("Volta"), aber mit ähnlicher Mechanik. Wie gut diese Neuerung FIFA 20 tut und was sich sonst noch in EAs Fußballspiel getan hat, klären wir im Test.
Wie wichtig EA Volta in diesem Jahr ist, merkt ihr schon daran, dass die komplette Story nun in diesem Modus stattfindet. Nachdem im letzten Jahr in FIFA 19 die "Journey" um Alex Hunter zu Ende ging, übernehmt ihr nun einen männlichen oder weiblichen Straßenkicker, den ihr in einem sehr umfangreichen Editor nach eurem Gusto anpassen könnt. Mit dem geht es dann rein in den Story-Modus.
Viel erwarten solltet ihr von dem Plot allerdings nicht: Es geht darum, die Street-Weltmeisterschaft zu gewinnen und dabei ein möglichst schlagfertiges Team zusammenzustellen. Dass es dabei zu Reibereien mit (ehemaligen) Teammitgliedern kommt, ist natürlich vorprogrammiert, generell bewegt sich die etwa siebenstündige Geschichte mit ihrer übertriebenen Coolness-Attitüde und ihren vielen flachen Charakteren merkbar unter dem Niveau der Journey-Teile.
Flach spielen, hoch gewinnen
Dafür macht Volta spielerisch vieles richtig. Da ihr in den unterschiedlichen Disziplinen (3 bis 5 pro Team entweder mit oder ohne Torwarte) stets auf kleineren Feldern unterwegs seid, müsst ihr ein wenig umdenken und die Besonderheiten des Straßenkicks beachten. So ist beispielsweise schnelles Kurzpassspiel deutlich wichtiger als auf dem großen Feld, ebenso ein gutes Auge für freie Mitspieler.
Und das Einbeziehen der Bande birgt einige nette Möglichkeiten, im Gegensatz zu hohen Bällen oder Pässen, die ihr euch generell schenken solltet. Zwar könnt ihr die Gegner auch mit allerlei Tricks überlisten, im Test hat sich allerdings gezeigt, dass "normale" Passstaffetten und Abschlüsse regelmäßiger zum Erfolg führen. Generell ist der gesamte Spielablauf schneller und "arcadiger", was aber eine sehr schöne Abwechslung vom "großen" Fußball ist.
Für gespielte Matches erhaltet ihr sogenannte Volta-Punkte, die ihr für neue Accessoires und Klamotten ausgeben könnt, außerdem verbessert sich euer Volta-Kicker kontinuierlich. Erspielte Skill-Punkte könnt ihr auf insgesamt drei Talentbäume verteilen und etwa eure Abwehr- oder Angriffs-Fähigkeiten verbessern.
Beim Test waren die Auswirkungen auch klar zu spüren, lobenswert ist zudem, dass ihr auf Wunsch die Fähigkeiten auch resetten und eine andere Richtung einschlagen könnt. Zusammen mit den beiden weiteren Street-Modi (Volta Tour und Volta Liga) ergibt sich so eine sehr schöne Ergänzung, die vor allem für eine schnelle Runde zwischendurch geeignet ist.
Karriere jetzt mit Interviews
Volta ist die mit Abstand größte Neuerung, aber auch in anderen Bereichen wurde in FIFA 20 die Feile angesetzt. Im umfangreichen Karriere-Modus bastelt ihr euch wie gewohnt einen eigenen Spieler oder Trainer zusammen, der nun aber nicht nur an der Seitenlinie, sondern während (überspringbaren) Pressekonferenzen oder Interviews auch den virtuellen Journalisten Rede und Antwort steht.
Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn es gibt ein rudimentäres Dialogsystem mit unterschiedlichen Optionen, die dann je nach Wahl auch gravierende Auswirkungen zum Beispiel auf die Leistung und Moral eurer Mannschaft haben können, wenn ihr etwa über eure Kicker nach einem verlorenen Match kein gutes Wort verliert.
Einzelgespräche sind ebenfalls möglich, generell solltet ihr auch die Zufriedenheit eures Kaders im Auge behalten. Die Zwischensequenzen sind nett wenn auch etwas hölzern inszeniert, wiederholen sich im Verlaufe der Karriere aber etwas zu oft. Generell könnte die gesamte Präsentation des Karrieremodus noch ein bisschen mehr Feinschliff vertragen. Und auch spielerisch hat sich abgesehen von den Pressekonferenzen zu wenig getan, um für Fans der Karriere einen Neukauf zu rechtfertigen - es sei denn natürlich, ihr braucht unbedingt die neuen Lizenzen.
#FixCareerMode
Trotz der angesprochenen Verbesserungen gibt es auch zahlreiche Probleme im Karriere-Modus. Unter anderem stellen CPU-Teams nicht ihre besten Spieler auf, nicht alle Kader sind auf dem neuesten Stand und es gibt Spielzüge, die fast immer zum Erfolg führen. Das mindert den Spielspaß extrem, weswegen wir im Wertungskasten auch eine Abwertung vornehmen. EA ist sich der Problematik bewusst und hat Patches versprochen, diese waren zum Zeitpunkt des Tests aber noch nicht online.
Im Detail verbessert: Das Gameplay
Auf dem Platz fühlt sich FIFA 20 in den ersten Matches sehr stark nach seinem direkten Vorgänger an, ein Gefühl, das man von Fußballspielen mittlerweile gewohnt ist. Die Neuerungen fallen trotzdem auf, denn EA hat mal wieder etliche Details angepasst.
Das Spieltempo wurde zum Beispiel etwas gedrosselt, was den Unterschied zwischen langsameren und schnelleren Spielern noch deutlicher und damit angenehmer betont und sich auch in einigen neuen Dribbling-Möglichkeiten wie dem Seitwärts-Dribbling niederschlägt. Auch die Körpermasse wuchtiger Verteidiger wie Virgil van Dijk lässt sich in Tacklings spürbar besser einsetzen.
Ebenfalls schön: Flanken führen wieder zu mehr Toren als noch in FIFA 19, in unseren Test-Matches erwiesen sie sich zumindest als probates Mittel. Von der verbesserten Ballphysik haben wir dagegen nicht viel gemerkt, die Pille prallt zwar häufiger ab als im Vorgänger, verhält sich aber dennoch längst nicht so realistisch wie beim großen Konkurrenten eFootball PES 2020.
Unter dem Strich gefällt uns der Spielfluss aber insbesondere durch das optimierte Pacing etwas besser als im letzten Jahr, auch wenn sich die KI-Kollegen teilweise etwas zögerlich verhalten und sich etwa in einigen Aktionen noch energischer freilaufen könnten.
So schlägt sich die Konkurrenz
eFootball PES 2020 im GamePro-Test
Fast wie im TV
In Sachen Match-Präsentation macht FIFA auch in diesem Jahr keiner etwas vor, auch wenn sich in diesem Bereich im Vergleich zum Vorgänger nach unseren Eindrücken am wenigsten getan hat. Dank vieler Lizenzpakete und entsprechenden Logos wirken die Matches teilweise wie TV-Übertragungen, was durch geschickt eingestreute Großaufnahmen und die sehr guten Animationen unterstrichen wird.
Bei den Spielergesichtern sind wir allerdings ein wenig enttäuscht - während viele Kicker aus den oberen Spielklassen sofort erkennbar sind, wirken andere wie schnell im Editor zusammengeklöppelt. Dafür machen aber die beiden Kommentatoren Wolf Fuß und Frank Buschmann wieder einen sehr guten Job, gehen auf einzelne Spieler ein und begleiten das Spielgeschehen in den meisten Fällen passend.
Ansonsten gibt es für Offline-Spieler den gewohnt umfangreichen Optionsreigen aus Einzelmatches, Skill-Spielen und diversen Turnieren. Auch die im letzten Jahr eingeführten witzigen Hausregeln sind wieder mit dabei und wurden um einige Varianten wie "Platzhirsch" erweitert. Darin steigert ihr einen Boost, wenn ihr in bestimmten Zonen auf dem Spielfeld den Ballbesitz haltet. Je höher der Boost, desto mehr Treffer könnt ihr mit einem einzigen Torerfolg erzielen (bis zu 3). In Sachen Umfang und Abwechslung gibt bei FIFA 20 also kaum etwas zu meckern.
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