Stimmung an der Anfield Road
Erinnert ihr euch noch an unser Titelduell vom Anfang? Als die Anhänger der Reds bemerken, dass ihnen der Titel nicht mehr genommen werden kann, stimmen sie wieder ihren Song an. Ein paar Minuten vorm Schlusspfiff dröhnt also erneut »You'll Never Walk Alone« aus unseren Surround-Boxen. Gänsehaut! Eine fantastische Atmosphäre! Die Stimmung im Stadion war bei FIFA ja schon immer stark, dieses Jahr kann man sie nur noch als brillant bezeichnen. Zumindest wenn man sich in FIFA 15 in erster Linie in den oberklassigen Ligen der stärkeren Fußballnationen herumtreibt - das Fangesang-Repertoire der großen Fußballclubs hat Electronic Arts nämlich ordentlich aufgestockt.
Auch aus der Bundesliga erkennen wir die typischen Torjubel der Bayern, der Dortmunder und Schalker.Dazu kommt, dass sich das Publikum während einer Partie akustisch viel dynamischer präsentiert als noch im vergangenen Jahr: Aktionen gegen Ende einer Partie werden lauter bejubelt und beklatscht, genauso wie wichtige Tore oder der späte Ausgleich. Beim Spielerwechsel der Gastmannschaft pfeift es von den Rängen, und ebenfalls wenn ein verhasster Spieler am Ball ist.
Dejà-vu am Mikrofon
Wir bleiben bei der Akustik - und kommen zum großen Atmosphäre-Manko von FIFA 15: den deutschen Kommentatoren. So langsam ertragen wir die Evergreens von Buschi (Frank Buschmann) und Manni (Manfred Breuckmann) einfach nicht mehr. Das mag angesichts der Tatsache, dass FIFA 15 im Vergleich zum Fußballrivalen Pro Evolution Soccer den weitaus besseren Kommentar bietet, Meckern auf hohem Niveau sein.
Aber bitte - wer schon mal in die englische Tonspur oder die Kommentare von anderen Sportspielen (Stichwort NBA 2K15) hineingehorcht hat, der stimmt uns zu: Da muss was getan werden! Die Kritik geht nicht mal an die Kommentatoren selbst, sondern an EA, die sich was einfallen lassen müssen: entweder komplett neue Kommentatoren, oder Frank Buschmann und Manni Breuckmann werfen die alten Sprüche über Bord und nehmen sich die Zeit für einen neuen, zeitgemäßen Kommentar.
Das Leiden des Rasens
Deutliche Fortschritte attestieren wir dafür der Präsentation: Die Zuschauer bewegen sich dynamischer, parallele Bewegungen beobachten wir nur noch selten. Außerdem überraschen die Fans immer wieder mit nett inszenierten Choreografien. Dazu kommen die bereits erwähnten neuen Spielermodelle. Die sehen ihren realen Vorbildern wesentlich ähnlicher als noch in FIFA 14 und haben zahlreiche neue Animationen spendiert bekommen - allerdings wirken die Kicker ein bisschen wachsartig und blass.
Neu ist die Abnutzung des Rasens: Jeder Schritt, jede Grätsche hinterlässt auf dem Grün Spuren, sodass die Spielfläche am Ende einer umkämpften Partie schon mal einem gepflügten Acker gleichen kann. Einfluss auf die Ballphysik haben die Furchen im Boden aber nicht.
Was wir ebenfalls unter »optische Leckerbissen« ablegen, das sind die Zusammenfassungen zur Halbzeit und zum Ende der Partie. Mit Grieselfilter und im 21:9-Kinoformat gibt der Titel die wichtigsten und spannendsten Spielereignisse wieder. Der Zusammenschnitt wirkt dabei weitaus weniger willkürlich als im Vorgänger. Torszenen werden außerdem mit dem Originalkommentar unterlegt. Das hat was, trotz Manni und Buschi! Zumindest sind uns die Highlight-Clips auch nach Dutzenden Partien nicht langweilig geworden.
Kampf um die stärksten Spieler
In FIFA 15 feiert der Saisonmodus seine Rückkehr. Wir können also endlich wieder ganz ohne Management-Brimborium eine komplette Liga-Saison (oder einen anderen Wettbewerb) mit unserer Lieblingsmannschaft spielen, auf Wunsch auch gemeinsam mit mehreren Kumpels, so dass jeder eine Mannschaft übernehmen kann - eine Bundesliga-Spielzeit lässt sich so also theoretisch mit bis zu 18 Spielern bestreiten. Im Karrieremodus arbeiten wir uns wie gewohnt als Spieler (im »Be A Pro«-Modus) oder Trainer nach oben.
In Letzterem finden wir besonders die Transferperioden sehr spannend präsentiert: Wir schicken Scouts in die ganze Welt los, um nach Spielern zu suchen, die unseren Vorstellungen entsprechen. Wer das nicht will, kann seine Lieblingskicker aber auch einfach über die Suchfunktion finden und in Verhandlungen einsteigen.
Im sehr beliebten Ultimate-Team-Modus, in dem wir uns anhand von Spielerkarten ein Team zusammenstellen, gibt's in FIFA 15 nun Leihspieler, deren Dienste wir für eine bestimmte Zeit in Anspruch nehmen können. Außerdem wurde der Kader der Xbox-One-exklusiven Legendenspieler erweitert und wir können unser FUT-Team nun per App vom Smartphone aus managen.
FIFA 15 auf Xbox 360 und PlayStation 3
Auf der Xbox 360 und der PlayStation 3 bedient sich FIFA 15 der alten FIFA 13-Engine - seitdem hat sich technisch nicht viel getan. Das stört uns aber auch nicht sonderlich, denn auf den alten Konsolen kommt die FIFA-Engine eben an ihre Grenzen. Die Präsentation, das dynamische Stadion und die neuen Spielermodelle haben die Macher dann aber doch noch im Spiel untergekriegt.
Inhaltlich orientiert sich die Last-Gen-Version stark an den Fassungen für Xbox One und PlayStation 4 - natürlich sind alle Teams und Ligen mit an Bord. Auch die Modi sind beinahe gleich: Auf der Xbox 360 und der PlayStation 3 fehlt allerdings der Modus Pro Clubs. Dafür ist die Teilnahme an der Virtuellen Bundesliga ausschließlich Last-Gen-Spielern vorbehalten.
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