Do the Locomotion
Änderungen wie das neue Geschwindigkeitsgefühl bewirkt die Locomotion-Engine. Ein Begriff aus Electronic Arts PR-Schublade, der aber eine ganze Reihe von Neuerungen zusammenfasst. Dabei handelt es sich um eine neue Animationstechnik, die Schwerpunkt und Masse der einzelnen Kicker ins Spiel einbezieht und simuliert. Bei einem plötzlichen Richtungswechsel aus dem Vollsprint heraus zum Beispiel muss der Spieler erst mal abbremsen, sein Gewicht verlagern und kann erst dann die neue Richtung einschlagen. Daher rührt auch die eingangs erwähnte Trägheit: Spieler reagieren nicht mehr so direkt wie in den letzten Jahren auf die Vorgaben des Controllers, brauchen also eine gewisse Zeit. Das ist realistisch, fühlt sich gut an. Beim ersten Kontakt ist es aber mitunter sehr ungewohnt.
Schneller setzen die Spieler die »Befehle« um, wenn sie sich nicht im Sprintmodus befinden. Das Resultat: Durch eine Abwehr zu spazieren, Gegner auszuspielen, Grätschen abwarten und all diese Technikfinessen funktionieren wunderbar. Auch Aktionen in der Abwehr, also etwa Passwege zustellen, lassen sich so prima erledigen.
Einen großen Vorteil hat die Locomotion-Engine auch bei den Wiederholungen in verschiedenen Kameraperspektiven. Was man in der aus dem Fernsehen bekannten Totalen nämlich nicht so gut erkennen kann: Die Animationen der Spieler wirken nun realistischer, Richtungs- und Tempowechsel nicht mehr so roboterhaft.
Torriecher
Als Angreifer nutzen wir die »Protect the Ball«-Funktion, um das Leder noch effektiver vom Gegenspieler fern zu halten: Drücken wir den Trigger und nutzen den linken Stick, stellt sich unser Kicker zwischen Ball und Widersacher. Mit dem rechten Stick lassen sich wieder die Skill Moves ausführen, also all jene Funktionen, die cool aussehen, aber auch völlig in die Hose gehen können, wenn wir sie nicht gut Timen - den Ball seitlich rollen, übersteigen, antäuschen, so etwas. Im Gegensatz zu FIFA 13 benötigen wir dazu nicht mehr die Schultertasten als Modifier, der rechte Stick gehört nun ganz den Tricks. Das erleichtert den Einstieg für Neulinge, Pros müssen sich allerdings ein wenig umstellen.
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Einen Fortschritt sehen wir auch beim Thema Ballphysik: Die ist zwar immer noch nicht perfekt, kommt allerdings noch mal einen Tick glaubhafter rüber als im letzten Jahr. Vor allem Abstöße durch den Keeper und Torabschlüsse sind realistischer. Die Schüsse sind nun vor allem äußerst variantenreich: Neben den bekannten FIFA-»Schüsschen« kann man auch mal einen richtigen Strahl in den Kasten setzen. Dazu muss man allerdings gut antizipieren, also die perfekte Position zum Ball und zum Tor haben.
Gute KI
Der Computer spielt dieses Jahr besser mit, als noch zuletzt. Auch wenn es heißt, dass FIFA 14 für Xbox One und PlayStation 4 intelligenter ist: Die Version für die jetzigen Konsolen lässt ebenfalls eine Steigerung zum Vorgänger erkennen. So läuft unser Stürmer etwa in der Mitte des Spielfelds mit nach vorn, wenn wir mit dem Außen über den Flügel kommen, um unsere Flanke anzunehmen. Oder ein Mitspieler versucht sich selbst aus dem Würgegriff des Gegners zu befreien, um eine Anspielstation zu bieten. Da kann man nur loben!
Noch mehr individuelle Klasse
Wie gut ein virtueller Spieler seine Sache macht, hängt, wie eingangs schon beim Thema Geschwindigkeit angerissen, mehr denn je von der individuellen Klasse des realen Kickers ab. Während ein Aubameyang läuft wie eine Gazelle, streckt ein Lewandowski seinen Hals wie eine Giraffe für perfekte Kopfballtore in die Höhe und ein Ribéry dribbelt die Abwehr aus, wie nur Europas Fußballer des Jahres das machen kann.
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Schön, hat aber auch zur Folge, dass es sich jetzt auf einmal wirklich lohnt, vor einer Partie die Aufstellung zu checken, Spieler mit gewissen Stärken dahin zu packen, wo sie einem am meisten bringen. Und: Es gibt Mannschaften, mit denen man wegen der Spielerkonstellationen einfach fast alles gut kann. Dortmund ist so eine. Und Manchester City.
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