1000 kleine Sachen
Durch die Erhöhung des Widerstandes in Hope County und das Finden bestimmter "Vorteils-Hefte" werden wir mit Fertigkeitspunkten belohnt, die wir in 5 Kategorien auf 50 Perks aufteilen können. Neben Gesundheitsboni, größeren Munitionstaschen und dem schnelleren Schleichen, können wir beispielsweise auch einen Enterhaken freischalten oder einen zweiten Begleiter mit in den Kampf nehmen. Ganz ausgewogen sind die Vorteile allerdings nicht, so mancher Perk wie der Schweißbrenner, der zum Reparieren von Fahrzeugen dient, ist die Fertigkeitspunkte nicht wert.
Durch das Abschließen bestimmter Story-Missionen schalten wir außerdem auch insgesamt neun KI-Begleiter mit besonderen Fähigkeiten frei, die wir mit simplen Befehlen zum Warten oder Angreifen auffordern können. Der Hund Boomer, den wir aus der Gewalt von Sektenmitgliedern befreien, kann beispielsweise Feinde markieren, während Nick Rye, ein Agrarpilot, für Luftunterstützung sorgt. Wer Fertigkeitspunkte in der "Anführer"-Kategorie ausgibt, kann sogar einen zweiten Begleiter-Slot freischalten und zu dritt durch Hope County ziehen.
Die Schnellreise gibt es zwar auch, doch unterhaltsamer geht es zu, wenn wir auf Helikopter, Flugzeuge, Jet-Skis, Boote, Trucks und Quads setzen, um zur nächsten Mission gelangen. Die Fahrphysik ist zwar serientypisch sehr schwammig und ungenau, doch für spontane Stunts, Rammbock-Action und gezielte Unfälle reicht es allemal. In den Einstellungen lassen sich immerhin Fahrhilfen einstellen, was den Umgang etwas erleichtert. Auch bei den Fahrzeugen können wir mit kaufbaren Skins für ein bisschen Anpassung sorgen, umfangreich fällt das aber nicht aus.
Irgendwas ist ja immer...
Zusätzliche Beschäftigungen wie das Jagen oder das Fischen sorgen für Abwechslung. Felle, Fleisch und Fische werden mit Geld belohnt. Gesonderte Herausforderungen, die in erster Linie auf Statistiken wie Anzahl der Headshots und Flugkilometern basieren, können zudem den einen oder anderen Fertigkeitspunkt bieten. Wer es noch kleinteiliger mag, darf sich auf die Suche nach diversen Collectibles wie Baseballkarten machen, die in Hope County verstreut sind.
Was die Spielmechaniken angeht, bleibt in Far Cry 5 vieles beim Alten, und das ist auch in Ordnung. Altlasten wie die typischen Türme der Ubisoft-Formel wurden zwar verbannt, doch das einfallslose Abhaken von Objectives und kleineren Aufgaben wie das Finden von Prepper-Verstecken bleibt bestehen. Immerhin gehört nun auch die Mini-Map der Vergangenheit an, und die To-do-Liste von Hope County wirkt im Vergleich zu Far Cry 4 etwas kürzer. Dank der Begleiter, die wir mit in den Kampf nehmen können, bekommen die Schussgefechte sogar eine kleine Taktik-Note.
Der mitgelieferte Koop-Modus bietet sich daher perfekt an, jederzeit unkompliziert in das Spiel einzusteigen und die komplette Kampagne gemeinsam mit einem Freund auf den Putz zu hauen. Die Tatsache, dass der Spielfortschritt dann aber nur dem Host der Koop-Partie zukommt und der Gast im Zweifelsfall alle Inhalte noch einmal selbst spielen muss, um dieselben Belohnungen zu erhalten, ist dabei ernüchternd. Anders als bei A Way Out müssen in Far Cry 5 schließlich beide Koop-Partner den vollen Preis zahlen. Unterhaltsam ist der Modus aber dennoch.
Unfreiwillig komisch
Tatsächlich ist Far Cry 5 aber immer dann am besten, wenn es nicht um Inhalte geht, die bewusst von den Entwicklern ins Spiel gebaut wurden. Neben der belanglosen Geschichte und dem funktionalen Gameplay sind es vor allem die kleinen Fehler des Spiels, die mir am meisten Freude bereitet haben. Das betrifft in erster Linie die KI der Gegner, die unabhängig vom gewählten Schwierigkeitsgrad teilweise derart dümmlich agiert, dass die actiongeladenen Schießereien mit jeder Menge Situationskomik aufgeladen werden.
Sei es nun Cheeseburger, mein Bär-Begleiter, der versehentlich in meine Granaten rennt und durchs Bild geschleudert wird, oder eben das Sektenmitglied, das vor das noch rollende Auto rennt, das er gerade verlassen hat und sich schließlich selbst überfährt - die KI agiert in der Regel kopflos. Am deutlichsten ist das bei größeren Schießereien zu merken, in denen die Action schnell in Chaos ausartet und die absurdesten Dinge passieren. Wer darüber lachen kann, wird sehr viel Spaß haben.
Wer aber gern taktierend vorgeht, um nichts dem Zufall zu überlassen, wird mit damit vielleicht seine Probleme haben. Pläne gehen schief, die Begleiter rennen vor das Visier und Herausforderungen werden zur Farce, wenn Gegner trotz Explosionen rein gar nichts mitbekommen. In Verbindung mit unsichtbaren Questgebern und Physik-Aussetzern kann Far Cry 5 auch für Frust sorgen, vor allem dann, wenn man sich auf eine knackige Herausforderung gefreut hat.
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