Wenn Spielereihen in einen jährlichen Release-Rhythmus verfallen, kann das schnell in Frust enden. Statt eines von Grund auf erneuerten Spiels droht aufgewärmte Kost aus dem Vorjahr, serviert auf einem an den Rändern saubergewischten Teller.
Auch bei der Rennspiel-Reihe von Codemasters ist die Sorge berechtigt, F1 2018übernimmt einen Großteil des Vorgängers. Das könnte Kenner der Reihe enttäuschen, für Neueinsteiger ist es aber das perfekte Spiel.
Im Rampenlicht
Wie schon aus F1 2017 bekannt, erstellt ihr zu Beginn eurer Karriere einen eigenen Fahrer. Ihr wählt Gesicht, Helm, Nationalität, Nummer und Name und dann das Team eurer Wahl. Super: Alle zehn Rennställe stehen von Anfang an zur Verfügung, verfolgen aber unterschiedliche Ziele. Ferrari und Mercedes kämpfen um die Meisterschaft, Williams und Alfa Romeo Sauber geben sich auch mit ein paar Pünktchen zufrieden.
Die Teams unterscheiden in diesem Jahr erstmals zwischen zwei Fahrertypen. Haas sucht etwa einen Selbstdarsteller, McLaren möchte einen Piloten, der Fairness verkörpert. Tatsächlich sind diese beiden Fahrertypen aber mehr Spielerei als wirklich relevante Mechaniken, da sie sich nicht aus eurem Fahrstil ergeben, sondern aus Interview-Antworten, die euch Reporterin Claire nach jeder Session stellt.
Das Problem mit dem neuen Interview-System ist, dass es nicht um die Fragen, sondern um die Konsequenzen geht. Wenn Claire euch nach einem Podiumsplatz fragt, wie ihr euch fühlt, könnt ihr entweder euer Team loben, womit der Fairness-Wert wächst, oder euch zum besten Fahrer im Feld erklären, was die Selbstdarstellung anhebt.
Lästert ihr hingegen über den schlechten Motor oder den miesen Abtrieb, verärgert ihr eure entsprechenden Forschungsabteilungen, womit neue Updates fehleranfälliger werden. Die Folgen der Antworten sind nach wenigen Interviews offensichtlich, wodurch ihr stets nur das wählt, was dem Team am meisten nützt. Dadurch bleibt das Interview-System oberflächlich.
Harte Verhandlungen
Die Kampagne fühlt sich dieses Jahr trotz der seichten Interviews dynamischer an. Das liegt vor allem an den Vertragsverhandlungen, die mehrfach während einer Saison stattfinden. Fahrt ihr erfolgreiche Rennen und erfüllt die Ziele eures Teams, dürft ihr in den Verhandlungen mehr fordern.
So steigt ihr etwa zum ersten Fahrer des Teams auf oder erhöht die Effizienz von Boxenstopps. Die Chance auf eine Zusage für eure vorgeschlagenen Konditionen wächst, wenn ihr großartige Ergebnisse im Qualifying und Rennen versprecht - natürlich sinkt euer Vertragswert, wenn ihr sie nicht einhaltet.
Habt ihr keine Lust mehr auf euren aktuellen Rennstall, tretet ihr mit der Konkurrenz in Kontakt und macht einem Team eurer Wahl ein Übernahmeangebot - eine Übersicht verrät, wie hoch euer Ansehen gerade ist. Auf diesem Weg wechselt ihr während einer Saison das Team. F1 2018 bietet mit dieser Vertragsverhandlung jede Menge Freiheiten und passt sich wunderbar an euren Geschmack an.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.