F1 2017 im Test - Raffiniert optimiert

F1 2017 zeigt sich im Test im Vergleich zum Vorgänger erneut verbessert und fährt mit einem exquisiten Karriere-Modus aufs Treppchen.

F1 2017 - Test-Video zum Formel 1-Rennspiel Video starten 5:11 F1 2017 - Test-Video zum Formel 1-Rennspiel

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Im letzten Jahr trauten wir unseren Augen kaum, als Codemasters mit F1 2016 dessen durchwachsenen Vorgänger dank eines tollen Karrieremodus, einer soliden Fahrphysik und vielen weiteren Verbesserungen schlagartig vergessen machte. Die F1-Serie stand endlich wieder auf einem soliden Fundament, dementsprechend gespannt durfte man auf die diesjährige Ausgabe der virtuellen Rennzirkus-Umsetzung sein. Jetzt ist F1 2017 da und tatsächlich: Die Formkurve zeigt weiter nach oben.

F1 2017 verfügt über das komplette F1-Lizenzpaket. F1 2017 verfügt über das komplette F1-Lizenzpaket.

F1 2017 ist auch in diesem Jahr das einzige Spiel mit der kompletten F1-Lizenz. Nur hier bekommt man sämtliche "echten" Fahrer, Teams und Strecken, darunter zum Beispiel den Finnen Valtteri Bottas als Nachfolger des zurückgetretenen Weltmeisters Nico Rosberg im Mercedes-Cockpit. Wegen der Insolvenz des Manor-Rennstalls gehen wie im echten Leben auch in F1 2017 nur 20 Fahrer an den Start, außerdem fällt in diesem Jahr der Grand Prix in Deutschland weg. Auch die diesjährigen Reglementänderungen haben natürlich ihren Weg ins Spiel gefunden, darunter die breiteren Chassis, tieferen Heckflügel und der dadurch größere Abtrieb. Das hat auch Auswirkungen auf das Fahrverhalten, dazu aber später mehr.

Die Karriere - so gut wie nie

Zunächst wollen wir nämlich den Karrieremodus von F1 2017 würdigen, denn der gehört zu den besten des gesamten Genres. Prinzipiell unterscheidet sich die Karriere nicht wesentlich von der aus dem letzten Jahr, wird durch ein paar feine Kniffe aber nochmal ein Fünkchen besser. Noch immer basteln wir uns in einem simplen Editor einen Fahrer zusammen (in F1 2017 können wir erstmals als Frau an den Start gehen) und suchen uns danach ein Team aus. Schön, dass uns das Spiel nach wie vor die Wahl lässt, zu welchem Rennstall wir wollen, allerdings müssen wir bei namhafteren Teams wie Ferrari oder Mercedes auch mit höheren Erwartungen der Teamchefs leben. Danach erleben wir entscheidende Situationen aus der Ego-Perspektive in kurzen Sequenzen mit, darunter Gespräche mit unserer Agentin oder dem Entwicklungsleiter unseres Teams.

Die Schauplätze in den kurzen Zwischensequenzen sind nun vielfältiger. Hier sind wir beispielsweise im Büro unserer Agentin. Die Schauplätze in den kurzen Zwischensequenzen sind nun vielfältiger. Hier sind wir beispielsweise im Büro unserer Agentin.

Anders als im Vorgänger wechseln die Örtlichkeiten jetzt auch hin und wieder, mal sind wir zum Beispiel im Büro unserer Agentin oder dem Kontrollraum der Fahrzeugentwicklung, das sorgt zusätzlich für Atmosphäre, auch wenn die Bewegungsmöglichkeiten weiterhin sehr beschränkt sind. Wir können uns lediglich im Raum umschauen und über einen Laptop unsere nächsten Rennen und Trainings auswählen, mehr geht nicht. Anscheinend hebt sich Codemasters frei begehbare Umgebungen wie Fahrerlager und Co. für einen der nächsten F1-Teile auf.

Mehr:Der Vorgänger F1 2016 im Test

Tech-Tree als Highlight

Die wahren Qualitäten des Karrieremodus liegen aber ohnehin in der Fülle von Möglichkeiten, die sich zwischen den Rennen ergeben. Denn natürlich könnt ihr weiterhin die klassischen Rennwochenenden mit diversen Trainings- und Qualifikationsrunden fahren, daneben allerdings auch noch penibel an Rennstrategien tüfteln (z.B. wie viele Boxenstopps es geben soll), oder unterschiedliche Renn-Setups ausprobieren und beispielsweise an Aerodynamik oder Differential schrauben.

Das breit gefächerte Tech-Tree des Forschungs- und Entwicklungstools ist ein echtes Highlight und sorgt für enorme Tüftel-Motivation. Das breit gefächerte Tech-Tree des Forschungs- und Entwicklungstools ist ein echtes Highlight und sorgt für enorme Tüftel-Motivation.

Das absolute Highlight ist in diesem Jahr allerdings das deutlich erweiterte Forschungs- und Entwicklungssystem. Waren es im letzten Jahr nur wenige Parameter, an denen man seine Techniker forschen lassen konnte, sind es in F1 2017 satte 115 in diversen Kategorien wie Motor, Aerodynamik oder Chassis, die sich in einem gewaltigen Modul-Baum auffächern. Dabei bleibt es uns überlassen, ob wir unsere Crew an etwas billigeren Teilen forschen lassen, die dann aber möglicherweise schneller verschleißen, oder direkt in teurere und bessere Upgrades investieren wollen. Das führt immer wieder zu spannenden Überlegungen, zumal der Druck während der Saison wegen der ebenfalls fleißig entwickelnden Konkurrenz stetig wächst - klasse!

Motivierende Trainingsprogramme

Die für Upgrades erforderlichen Punkte erfahren wir wie schon im Vorgänger in enorm motivierenden Trainingsprogrammen, bei denen wir beispielsweise möglichst schnell auf der Ideallinie für den nächsten Grand Prix bleiben müssen, die Reifen im idealen Verschleißbereich halten oder lernen, wie wir effizient mit unserem Sprit umgehen. Das hat dann gerade in den höheren Stufen, wenn man die kompletten Renndistanzen fährt, enorme Relevanz und sorgt für Tiefe und ein generelles Verständnis für den Sport - das gefällt uns wie schon im letzten Jahr ausnehmend gut.

Lockern die Karriere angenehm auf: Einladungs-Events in klassischen F1-Flitzern. Lockern die Karriere angenehm auf: Einladungs-Events in klassischen F1-Flitzern.

Für zusätzliche Abwechslung sorgen zudem die neu hinzugekommenen Einladungsrennen, in denen wir in historischen F1-Flitzern wie dem McLaren MP4/6 von 1991 oder dem 1996 Williams FW18 bestimmte Szenarien meistern müssen, beispielsweise in einer bestimmten Zeit eine vorgegebene Anzahl von Fahrzeugen überholen. Das wirkt zwar etwas aufgesetzt, lockert die oft sehr anstrengenden (im positiven Sinne) Rennwochenenden angenehm auf.

Unter dem Strich ist der Karriere-Modus absolut referenzverdächtig, auch wenn die Präsentation wegen der Wachsfiguren-Gesichter der Charaktere noch ausbaufähig wirkt. Außerdem könnten Anfänger im Karrieremodus anfangs aufgrund der vielen Möglichkeiten etwas überfordert sein. Wir empfehlen deshalb die vielen nützlichen Tutorial-Videos, die Sinn und Zweck der einzelnen Optionen erklären.

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