Wer in der Realität behauptet, er höre Stimmen, wird schräg angeschaut. Wer aber zudem von diesen Stimmen Mordaufträge empfängt, kann sich über einen längeren Kuraufenthalt mit Zwangsjacke und Rundum-Hüpfburgen freuen. In den Weiten des Alls sind solche Zwänge jedoch aufgehoben, denn ein Wurmloch droht, ein Schiff mit Mann und Maus zu verschlingen: Der namenlose Protagonist von Echo Prime lässt sich von den Stimmen im Kopf retten, um wenig später in ihrem Auftrag das All zu bereisen und zu töten, töten, töten.
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Ohrenradio auf Durchzug
Woher die Stimmen - die namensgebenden Echoes - eigentlich kommen, warum wir gegen interdimensionale Gegner kämpfen und wieso unser Held nicht einmal hinterfragt, warum er das Lebenslicht von dutzenden Kontrahenten mit einer Plasmakanone auspustet, mag uns Echo Prime nicht so recht beantworten. Offenbar ist der gewalttätige Feldzug aber eine Heldentat, schließlich geht es darum, eine Invasion feindlicher Lebensformen zu beseitigen.
Ob unglückliche Übersetzung oder mangelnde Liebe zur Erzählung, warm werden wir mit dieser Geschichte im Spielverlauf nicht. Die Story ist aber ohnehin nur nebensächlich, denn wenn wir uns auf Schiffe, Planeten oder Stationen warpen, so scheint das gesammelte interstellare Unheil actionreich über uns hereinzubrechen
Die Kämpfe versanden dabei in der Belanglosigkeit, auch wenn uns nach und nach mehr Echoes und damit Spezialfähigkeiten zur Verfügung stehen: So schießen wir allen Feinden grüne Säure entgegen, für deren Entstehung wir ebenso wenig eine Erklärung finden wie für die Menge an Elektro-, Schleim- und Gasschränken, die wir in den Missionen in surrende, ätzende und brennende Fallen umfunktionieren können.
Dead man walking 1-D
Die Vielfalt der Gegner bleibt in Echo Prime überschaubar, nach und nach gesellen sich jedoch neue und stärkere Varianten zu den bereits bekannten Feinden: Ob platzende Schleimkäfer oder wendige Cyberninjas, eine große Anpassung der eigenen Taktik erfordern die Neuzugänge kaum - das gilt auch für etwas größere Verwandte, die als Boss das Ende eines Levels bewachen.
Wobei, Level ist in diesem Fall eine maßlose Übertreibung, findet doch der Großteil des Spiels in engen Gängen statt: Egal wohin uns die Mission verschlägt, wir laufen von links nach rechts, bis wir ein Areal bis auf die Schleimspuren und Blutflecke am Boden gesäubert haben, um dann in den nächsten Korridor teleportiert zu werden. Traurige Ausnahmen sind Verteidigungsmissionen, in denen wir im Zentrum des Ganges stehen, oder Arenakämpfe, in denen tatsächlich mehr als nur ein paar Schritte nach oben und unten möglich sind.
Wiederholungstäter mit pinker Klinge
Um den wachsenden Herausforderungen und der aufkeimenden Monotonie Herr zu werden, kann der Spieler sich in Echo Prime mit neuer Rüstung und Bewaffnung eindecken. Neben üblichen Attributsverbesserungen finden wir Waffen, die Elementarschaden austeilen oder allesdurchdringende Strahlen abschießen, die so mehrere Feinde auf einmal rösten können.
Oft reicht das Kleingeld nicht aus, das wir in und nach vollendeten Missionen erhalten, um unsere Wunschausrüstung zusammenzustellen - das Spiel wartet mit einer zweiten, selten gefundenen Ressource auf, die auch gegen Echtgeld erworben werden darf und due als universelles Zahlungsmittel gilt. Um nicht in die In-App-Falle zu tappen, versuchen wir uns wieder und wieder an alten Einsätzen oder optionalen Bonusmissionen, die sich in der rudimentären Gangausstattung und den vorgesetzten Kontrahenten kaum voneinander unterscheiden.
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