Durch aufmerksames Zuhören und die richtigen Antworten lernen wir die Daddys nach und nach kennen und können entscheiden, ob wir unser Engagement verstärken oder nicht. Die unterschiedlichen Handlungsstränge laufen allerdings unabhängig voneinander ab, es wird also für keinen der Daddys zum Problem, wenn wir parallel mit einem anderen anbandeln.
Schade auch hier, weil etwaige Dreiecks-Reibereien für das Salz in der Beziehungssuppe gesorgt hätten. Die positiven Emotionen erzeugen aber ein derart konstantes Gute-Laune-Gefühl, dass wir beim Test oft schmunzelnd, lachend oder mit aufgehendem Herz vor dem Monitor saßen.
Gute Zeiten, schlechte Zeiten?
Wo die für das Genre so wichtigen Charaktere und Dialoge punkten, patzt Dream Daddy bei der Technik. Zwar haben die Entwickler alle Figuren liebevoll handgezeichnet, ihnen aber nur sporadische Animationen verpasst und sie vor durchweg leblosen Hintergründen platziert.
Zudem ist nicht nachvollziehbar, wie das Rating unserer absolvierten Dates berechnet wird und warum wir beispielsweise trotz unpassender Antworten manchmal die Bestnote abstauben. Ein wenig mehr Aufwand hätten die Autoren auch in die alles einklammernde Geschichte zwischen Amanda und ihrem Vater stecken können.
Denn egal wie wir mit ihr oder den Daddys vorgehen, laufen die internen Familienereignisse immer gleich ab. Beim etwaigen Wiederspielen - was wir wegen der sieben Daddy-Storys inklusive unterschiedlicher Enden durchaus empfehlen - sind solche Déjà-vus nervige Zeitfresser. Immerhin dürfen wir alle Dialoge per Tastendruck bequem vorspulen.
Zielgruppe? Bitte alle!
Für wen also ist Dream Daddy geeignet? In erster Linie für junge, schwule Männer und Väter, denn die können sich wohl am besten in die Figuren hineinversetzen. Durch das offene und tolerante Bild, das das Entwicklerteam zeichnet, kann und sollte aber tatsächlich jeder Genre-Interessierte- egal ob homo- oder heterosexuell - einen Versuch wagen.
Denn es ist erfreulich zu sehen, mit welcher Normalität hier die Vielfalt unseres gemeinsamen Lebens gezeigt, ja regelrecht zelebriert wird - und das weitgehend ohne aufdringliche Klischees oder schlüpfrige Sex-Geschichtchen, wie man sie in vielen anderen Dating-Simulationen findet.
Der Autor
Kenne ich den nicht von irgendwo her? Ja, denn Daniel war von 2004 bis 2013 Teil des GameStar-Redaktionsteams. Er ist zwar noch immer schreiberisch tätig, tut das aber mittlerweile bei einer großen Werbe- und Marketing-Agentur. Für Dream Daddy ließ er sich jedoch mal wieder zu einem Test hinreißen. Auch und vor allem, weil er das Spiel zusammen mit seinem Mann Lukas auf Herz und Nieren prüfen konnte. Die beiden klären in ihrem YouTube-Kanal "queergestreift" über homosexuelle Themen auf und wissen daher genau, auf was es bei der Dating-Simulation ankommt.
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