Teil 3 hui, Teil 2 pfui
Die furiose Action, die düstere Atmosphäre und nicht zuletzt der lässige Hauptcharakter machten Devil May Cry zu einem echten Klassiker.
Die Erwartungen an den Nachfolger waren daher sehr hoch. Devil May Cry 2 konnte sie aber nicht wirklich erfüllen. Dante reist hier auf der Suche nach drei Reliquien durch die ganze Welt. Daher gibt es statt enger Gänge vor allem weitläufige Außenareale. Hier nerven die noch unübersichtlichere Kameraführung und das automatische Anvisieren der Gegner. Oft schießt Dante blind auf Feinde, die gar nicht im Bild sind.
Auch die Endgegnerkämpfe enttäuschen auf ganzer Linie: Die Obermotze lassen sich ohne große Strategie oder akrobatische Einlagen durch stupides Draufkloppen erledigen. Wahlweise bestreiten wird das Abenteuer auch mit der zierlichen aber wehrhaften Lucia. Spielerisch unterscheidet sie sich jedoch nicht von Dante, sondern stapft nur manchmal durch andere Gebiete.
Rätsel gibt es keine, die Spieldauer fällt mit sechs Stunden sehr kurz aus und die Hintergrundgeschichte ist völlig uninteressant.
Ganz im Gegensatz zur Story von Devil May Cry 3, die vor den beiden Vorgängern angesiedelt ist: Dante bekommt es hier mit seinem Bruder Vergil zu tun. Der will das Tor zur Dämonenwelt öffnen und hat sich auf einem gigantischen Turm verschanzt. Wie im ersten Spiel werden die einzelnen Abschnitte also durch ein großes Hauptareal zusammengehalten.
Auch sonst orientiert sich der Titel wieder am ursprünglichen Devil May Cry und rockt daher ordentlich. Dante metzelt sich agiler als je zuvor durch die Gegnerhorden. Dabei sorgen unterschiedliche Kampfstile wie Trickster, Gunslinger und Swordmaster für zusätzliche Abwechslung. Highlight sind jedoch die völlig überzogenen Videosequenzen, die jeden Actionfilm in den Schatten stellen. Hier zeigt Dante eindrucksvoll, warum er neben dem Duke als coolste Sau der Videospielgeschichte gilt. Als kleinen Bonus erfahren wir auch endlich, woher der Name »Devil May Cry« eigentlich kommt.
Grafik aus der Hölle?
Wie bei jeder HD-Collection merkt man auch der Devil May Cry Saga ihr Alter trotz hochskalierter Auflösung deutlich an. Allerdings beeindruckt der erste Teil mit bizarrer Architektur und dichter Atmosphäre. Die Außenareale in Devil May Cry 2 sind dagegen sehr karg und die Texturen matschig.
Devil May Cry 3 macht optisch einen Sprung nach vorn, und die für damalige Verhältnisse detaillierten Hintergründe sind auch heute noch schön anzusehen. Die Animationen fallen in allen drei Spielen flüssig aus und das Tempo ist durchgehend hoch. Der treibende Soundtrack sorgt mit zünftigem Gitarren-Geschrammel und Elektro-Beats zusätzlich für die richtige Hack & Slay Stimmung.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.