Devil May Cry HD Collection im Test - Da heult nicht nur der Teufel

Capcom bringt die sechs Jahre alte Devil May Cry HD Collection auf PS4 und Xbox One. Frischer wirkt der Halbdämon Dante deswegen aber nicht.

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Devil May Cry HD Collection für PS4 & Xbox One im Test. Devil May Cry HD Collection für PS4 & Xbox One im Test.

Capcom hat offenbar in alten Videospiel-Schubladen gekramt und dort die bereits 2012 veröffentlichte Devil May Cry HD Collection für PS3 und Xbox 360 entdeckt. Und weil die im heutigen Remaster-Zeitalter auf PS4 und Xbox One nicht fehlen darf, wird sie kurzerhand für die aktuellen Konsolen noch mal verwurstet.

Viel hat sich jedoch nicht getan. Die dicke Staubschicht, die Devil May Cry, Devil May Cry 2 und Devil May Cry 3: Special Edition mittlerweile angesetzt haben, kann auch die im Vergleich zur Original-Collection von 720p auf 1080p geschraubte Auflösung nicht verbergen.

4K hätten die technisch altbackenen Spiele wohl nicht mehr vertragen, weswegen ihr auf PS4 Pro und Xbox One X ebenfalls mit Full HD Vorlieb nehmen müsst.

In seiner Teufelsform wird Dante noch stärker, der Effekt hält aber nicht lange an. (DMC 1) In seiner Teufelsform wird Dante noch stärker, der Effekt hält aber nicht lange an. (DMC 1)

Gaaanz leicht angepasst

Neben der höheren Auflösung dürft ihr euch auf 60 Bilder pro Sekunde freuen, Dante schnetzelt sich jederzeit äußerst flüssig durch die cool designten Dämonenkreaturen.

Davon abgesehen haben die Entwickler aber offenbar keine Anpassungen vorgenommen - zumindest keine, die euch als Spielern auffallen würden. Die Zwischensequenzen sind teilweise sogar noch im 4:3-Format und ebenso wie die Untertitel des ersten Teils viel zu grobkörnig.

Die grässlichen Menüs haben von der Remaster-Schminke nicht viel abbekommen. (DMC 1) Die grässlichen Menüs haben von der Remaster-Schminke nicht viel abbekommen. (DMC 1)

Darüber hinaus verursachen vor allem die Menüs des Seriendebuts mit ihren grellen Neonschriften und der schlechten Anpassung an heutige Bildschirme Kopfschmerzen. Hier hätte Capcom noch einmal Hand anlegen sollen. Auch die tristen Schauplätze wirken in allen drei Spielen karg und leblos, die fixen Kameraperspektiven sorgten schon damals für Übersichtsprobleme.

Spielerisch gut gealtert?

Devil May Cry ist inzwischen über 15 Jahre alt, was sich auch spielerisch bemerkbar macht. Die Animationen waren damals noch nicht so geschmeidig, die Kombos eher simpel aufgebaut. Auch die Steuerung war noch nicht das Gelbe vom Ei - zum Schießen müsst ihr nämlich zwingend die Anvisieren-Taste gedrückt halten.

Im Gegensatz zum Nachfolger hatte Devil May Cry noch hübsche Schauplätze mit toller Innenarchitektur. (DMC 1) Im Gegensatz zum Nachfolger hatte Devil May Cry noch hübsche Schauplätze mit toller Innenarchitektur. (DMC 1)

Über Devil May Cry 2 wollen wir am besten keine Worte verlieren. Der Nachfolger von 2003 gilt als schwarzes Schaf der Serie mit wenig spektakulären Außenarealen, viel zu kurzer Spielzeit und monotonen Buttonmashing-Bosskämpfen. Immerhin: Hier könnt ihr auch schießen, ohne Gegner anzuvisieren - wobei Dante aufgrund der Kameraprobleme dann gern mal Kreaturen außerhalb des Bildschirms angreift.

Das geniale Gegnerdesign ist in jedem Teil der Serie gelungen. (DMC 2) Das geniale Gegnerdesign ist in jedem Teil der Serie gelungen. (DMC 2)

Keine Überraschung: Devil May Cry 3 ist als jüngster Titel der Collection sowohl optisch als auch spielerisch der beste. Dank neuer Kampf- und Ausweichmanöver macht es auch heute noch Spaß, die Gegner auseinanderzunehmen und Hieb- sowie Schussangriffe elegant miteinander zu verketten.

Stellt sich nur die Frage, wer die HD Collection spielen soll. Besitzer der "alten" Collection für PS3 und Xbox 360 oder gar der Originalspiele bekommen nichts Neues. Wer ein rasantes Actionspiel sucht, ist hingegen mit Devil May Cry 4 oder DmC besser beraten. Somit bleibt einzig der Museumsaspekt: Wer die alten Teile noch nie gespielt hat und nun nachholen will, bekommt hier die beste Gelegenheit dazu.

In den fordernden Bosskämpfen von Teil 1 und Teil 3 will geschicktes Ausweichen gelernt sein. (DMC 3) In den fordernden Bosskämpfen von Teil 1 und Teil 3 will geschicktes Ausweichen gelernt sein. (DMC 3)

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