Wer schleicht, gewinnt!
Schleichen ist grundsätzlich zu empfehlen - speziell im iOS-Ableger. Denn mittels Touchscreen-Steuerung ist es schwierig bis unmöglich, Gegner in der Hitze eines Schussgefechts präzise anzuvisieren - trotz Hilfestellungen wie einer automatischen Zielfunktion. Ansonsten lässt sich Saxon aber prima durch das Abenteuer steuern. Besonders komfortabel: Nach Doppelklick auf eine beliebige Stelle im Abschnitt huscht der Held automatisch zum gewünschten Zielpunkt - hinter Kisten, Wänden oder Säulen geht er dann sogar selbstständig in Deckung.
Aber auch ganz klassisch lässt sich der Protagonist lenken: Über die linke Bildschirmhälfte bewegt man den Agenten, über den rechten Bereich des Touchscreens lässt sich die Blickrichtung ändern. Es gibt keine virtuellen Joypads, überall auf dem Schirm reagiert das Spiel auf die Richtungseingaben - sofern kein anderer Button im Weg ist. Vor allem auf dem vergleichsweise kleinen Display des iPhone 4S wird es angesichts der vielen Schalter eng. Es gibt Knöpfe fürs Ballern, fürs Ducken, für den Wechsel der Deckungsposition, für die Waffenauswahl, für das Pausenmenü, für Nahkampfattacken - und und und.
Hinzu kommen diverse Anzeigen wie Radar und Energiebalken. Der Bildschirm ist proppenvoll. Manchmal löst man im Eifer des Gefechts ungewollt eine Aktion aus, weil unbeabsichtigt ein Button berührt wurde - da hilft es nur wenig, dass sich die Schaltflächen und Fenster beliebig auf dem Touchscreen anordnen lassen. Nur iPad-Nutzer haben ausreichend Spielraum.
Auf Hochglanz poliert
Greller Neonschein, trübe Straßenzüge, strahlende Hochhäuser, ein verstörender Orangefilter - der mobile Deus-Ex-Ableger ist ein ein Hingucker. Die Schöpfer haben visuell den Cyberpunk-Stil von Human Revolution prima auf die iOS-Syteme verfrachtet. Allerdings sind die Areale nicht so weitläufig und bieten dem Wohnzimmer-Agenten somit spielerisch weniger Optionen.
Die Klangkulisse ist stimmig und passgenau auf das Abenteuer zugeschnitten. Schwere Geigenklänge etwa intensivieren regelmäßig das bedrückende Gefühl beim durchkämmen düsterer Areale. Die Akustik passt sich zudem dynamisch den Geschehnissen an: Bei Schießereien beispielsweise heben die Schöpfer den Lautstärkepegel an, die Musik wird rockiger. Sind alle Gegner beseitigt, flacht das Klangbild wieder ab. Es beruhigt sich - genau wie der Puls des Spielers. Toll!
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